Wie schon vor zwei Wochen beim überzeugenden Heimsieg des BVB gegen die falsche Borussia aus Gladbach guckte ich das Spiel live auf sky mit Liam
und Luke. Mein Tipp zum Spielausgang war ein knappes 2:1 für die Schwarz-Gelben. Zusätzlich hatte ich mit einem Arbeitskollegen im Büro um einen Kasten König Pilsener gewettet, dass Schwarz-Gelb gegen die Heynckes-Elf erfolgreich bleibt.81.000 Zuschauer waren bei frühlingshaften 14 Grad live Augenzeuge des Schlagerspiels. Vor Beginn des Spiels hatte ich mein BVB-Trikot übergestreift, doch Anne warnte mich: “Zieh das Trikot aus, sonst verliert der BVB wieder.” Ich nahm mir ihren Rat zu Herzen und legte das Trikot an die Seite. Schon vor Spielbeginn steigerte sich die Brisanz, da Bayern München in Frankfurt patzte (1:2) und die Leverkusener mit einem Sieg an der Ruhr zurück an die Tabellenspitze klettern konnten.
Torjäger Lucas Barrios konnte zum Glück auflaufen und auch Tomas Hajnal durfte von Beginn an dabei sein, weil Sven Bender fehlte. Somit kam es auch zum Duell der Bundesliga-Torjäger: Lucas Barrios vs. Stefan Kießling.
Mein Fazit der ersten zehn Minuten fiel zugunsten Bayer Leverkusen aus, da die Gäste quirliger wirkten. Allerdings kamen ebenso wenig zwingende Chancen heraus wie beim BVB. In der 11. Minute rettete Roman Weidenfeller halsbrecherisch gegen Stefan Kießling und verhinderte den frühen Rückstand der Dortmunder.
Nach 20 Minuten standen vier Torschüsse der Leverkusener null Schüsse des BVB gegenüber und erneut war es Weidenfeller, der einen nur schwer haltbaren Kopfball von Derdiyok mit letzter Kraft über die Latte lenkte. Puh! Das war knapp.
Nach 29 Minuten stand es nach Torchancen 0:6, aber es gab zumindest die erste Ecke für den BVB und somit die erste Torchance für schwarz-gelbe Dortmunder. Leider ohne Erfolg. Das war aber so etwas wie eine kleine Initialzündung, denn von da an hatte Borussia mehr vom Spiel und kam öfter vor das Tor der Gäste.Roman Weidenfeller krönte seine bis dahin herausragende Leistung, als er in der 35. Minute zum dritten Mal gegen heranstürmende Leverkusener das Leder aus der Gefahrenzone fausten konnte.
In der 42. Minute stockte mir der Atem, als Derdiyok nur den Außenpfosten des Dortmunder Gehäuses traf. Selbst als fanatischer Anhänger von Borussia Dortmund musste man konstatieren, dass das torlose Unentschieden zur Pause mehr als schmeichelhaft für Borussia Dortmund war. Denn außer fünf starker Minuten ab der 30. Minute bestimmte Bayer Leverkusen das Topspiel mehr als deutlich und die Dortmunder konnten sich bei der Glücksgöttin Fortuna bedanken, dass sie nicht schon Gegentore kassiert haben.Nach dem 1:0 spielte der BVB wie verwandelt auf und war nicht wiederzuerkennen. Dabei standen dieselben elf Spieler wie vor der Pause auf dem Platz – bemerkenswert.
Ich wüsste zu gern, was Jürgen Klopp in der Halbzeitpause mit den Dortmundern gemacht hat. Barrios stellte auch in der 59. Minute seine Klasse unter Beweis, als er Rene Adler fast mit einem Weitschuss aus fast 44 Metern düpieren konnte. Von da an war das Spiel wirklich komplett zugunsten der Dortmunder gedreht. Ein Weltklasse-Treffer von Luuuucas Barrios brachte dann sogar das 2:0 für die Klopp-Elf. Olé, olé! Und was hat die Presse zu Beginn der Saison über Lucas Barrios hergezogen.Ich habe dann nach 65 Minuten auch endlich mein Trikot angezogen, jetzt sollte nichts mehr anbrennen. Es kam sogar noch besser: Dimitar Rangelov, der für den überragenden Lucas Barrios eingewechselt wurde, düpierte die Leverkusener vollends mit dem 3:0 in der 87. Minute und machte die zweite Saisonniederlage von Bayer perfekt.
Fazit: es waren wirklich zwei total unterschiedliche Halbzeiten. Nach der Dominanz der Leverkusener in den ersten 45 Minuten hätte ich niemals mit diesem klasse Spiel von Borussia Dortmund in der zweiten Halbzeit gerechnet. Roman Weidenfeller war ein Teufelskerl zwischen den Pfosten und rettete das torlose Remis. Und insbesonders das zweite Tor von Lucas Barrios war Weltklasse. Ich bin stolz auf diese Dortmunder Mannschaft, die zudem auf Nuri Sahin und Sven Bender verzichten musste. Ich bin mir sicher: da wächst etwas ganz Großes bei der Borussia heran.
Wichtig war auch, dass wir den vierten Platz festigen konnten und nach dem Sieg gegen Vizekusen sogar einen Blick Richtung Platz Drei riskieren dürfen. Liam war wie schon beim 3:0 gegen Gladbach ein prima Glücksbringer, auf den ich für den Rest der Saison nicht mehr verzichten will.