Ich freute mich, dass der BVB an einem Sonntag spielte, gab es mir doch Gelegenheit, die Schwarz-Gelben – zum wahrscheinlich letzten Mal in dieser Saison – live auf sky sport HD zu verfolgen. Trotz des sonnigen und frühlingshaften Wetters ließ ich mich also nicht ins Freie locken, sondern nahm gemütlich im Wohnzimmer vor dem Fernseher Platz, um zu verfolgen, ob mein 3:1-Tipp wahr werden sollte. Nachdem Liam, Luke und ich am Vormittag am 22. Korschenbroicher Citylauf teilgenommen hatten, gab es anschließend Gegrilltes daheim und pünktlich zur Übertragung auf sky war ich ab 15:15 Uhr live dabei.
Vor Spielbeginn gratulierten 30.000 Schwarz-Gelbe zum 32. Geburtstag – Gänsehaut-Atmosphäre machte sich breit. Die erste Chance für den BVB hatte Lucas Barrios nach zehn Minuten, als sein Kopfball von Hoffenheims Timo Hildebrand pariert werden konnte. Nach einer Viertelstunde die zweite gute Einschussmöglichkeit, aber die Hereingabe von Kuba konnte Kevin Großkreutz nicht verwandeln.
Schrecksekunde in der 18. Minute, als Nuri Sahin mit Verdacht auf Nasenbeinbruch das Feld verlassen musste. Nur eine Minute später verfehlte ein Schuss von Barrios nur knapp das Tor und ging links vorbei. Für den verletzten Sahin wurde Tomas Hajnal eingewechselt (22.). Die zweite Schrecksekunde in der 27. Minute, als Mohammed Zidan ohne gegnerische Einwirkung mit schmerzverzerrtem Gesicht den Platz verlassen musste und von Nelson Valdez ersetzt wurde (29.). Was ein unglaubliches Pech für Borussia Dortmund.
Fazit nach der ersten Halbzeit: der BVB verlor in diesem Spiel Nuri Sahin (Nasenbeinbruch) und Mohammed Zidan (Verdacht auf Kreuzbandriss), Chancen gab es nur auf Dortmunder Seite (sieben Torschüsse) und Hoffenheim trat nicht groß in Erscheinung – außer beim Foul spielen. Jürgen Klopp rannte wutentbrannt in die Kabine, ich weiß nicht, ob es ob der Verletzungen seiner Stammkräfte oder ob des rustikalen Einsteigens der Hoffenheimer war.
Die zweite Halbzeit begann verheißungsvoll. Nach Ecke von Tomas Hajnal traf Lucas Barrios zum 1:0, doch der Unparteiische versagte dem Treffer die Anerkennung (47.) – eine Fehlentscheidung, wie die Fernsehbilder beweisen konnten. Nach 57 Minuten gelang dem eingewechselten Nelson Valdez auf Vorlage von Kevin Großkreutz per Kopf das 1:0 – sein fünfter und bis dahin wichtigster Saisontreffer.
Der Führungstreffer brachte den Hausherren aber nicht die erwartete Sicherheit. Stattdessen bekamen die Hoffenheimer Oberwasser und ließen mich um den Sieg zittern. Ich fühlte mich an das 1:0 gegen den SC Freiburg am 19. Dezember 2009 erinnert. Sollten den Dortmundern die Nerven versagen und die Aussicht auf Platz drei eher lähmen als beflügeln?
Und soo kam es: in der 89. Minute traf Mats Hummels ins eigene Tor und erledigte für harmlose Hoffenheimer den mehr als unverdienten Ausgleich zum 1:1. Die Nerven der Dortmunder zitterten förmlich.
Am Ende trennte sich Borussia Dortmund mit 1:1 von Hoffenheim, verlor aber mit Nuri Sahin und Mohammed Zidan zwei wichtige Stammspieler im Saisonendspurt. Der dritte Platz ist dem BVB zumindest bis zum kommenden Wochenende in weite Ferne gerückt. Stattdessen muss sich der BVB mit Platz fünf zufrieden geben.