“Wer braucht schon Ballack?” ist ein Newsletter vom Otto Online-Shop betitelt, der am 18. Mai in meinem E-Mail-Postkasten geflattert war. Gewiss, die Frage an sich ist aufgrund des tragischen Ausfalls zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika schon ein wenig provozierend.
Im Newsletter selbst war von den Leiden des Michael Ballack gar nicht mehr die Rede. Vielmehr wollte das Versandhaus aus Hamburg seine Waren unter dem Deckmantel des WM-Merchandising anpreisen. So gut, so schlecht.
Als ich heute morgen nach dem Aufstehen im Halbschlaf meine E-Mails checkte, fiel mir erneut ein Newsletter von Otto.de ins Auge, der folgende Betreffzeile enthielt: “Entschuldigung an Michael Ballack und alle Fußballfans”:
Lieber Herr …,
in unserem letzten Newsletter sind wir mit der Betreffzeile “Wer braucht schon Ballack?” deutlich über das Ziel hinaus geschossen. Einige unter Ihnen waren darüber ziemlich sauer. Was wir ausdrücken – und in einem folgenden Newsletter auflösen – wollten: Nach der schlimmen Verletzung unseres Kapitäns kommt es jetzt umso mehr auf die Mannschaft und die Fans an. Wir bei OTTO glauben nämlich fest daran, dass Deutschland trotzdem Weltmeister werden kann. Leider nicht mit, aber auch für Michael Ballack. Bleibt uns nur, Michael Ballack und alle Kundinnen und Kunden sehr herzlich und aufrichtig um Entschuldigung zu bitten. Und nehmen Sie uns beim Wort, dass wir in Zukunft alles tun werden, damit sich ein solches Foul nicht wiederholt. |
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Ihr OTTO-Online-Team |
Da war wohl jemand etwas vorschnell im Verfassen von Newslettern und hat danach böse verbale Prügel erhalten…
21. Mai 2010 um 16:01
Was wieder einmal typisch deutsch ist!
Bloß keine eigene Meinung vertreten, die gegen den Main-Stream ist…
Nein, da wird zurück gerudert, was das Zeug hält….
21. Mai 2010 um 16:47
Oh mann…..
sie sollte ruhig zu ihrer Meinung stehen. Solange sie niemanden beschimpfen (habe sie nicht!) oder schlecht machen (haben sie auch nicht!) ist doch nichts schlimmes dabei. Aber in dem Fall glaube ich wirklich, dass sie nur einen auf "wir sind doch alle eine Familie" machen wollten und den Teamgeist beschwören wollten – nur, wer will so etwas in einem Otto-Newsletter (überhaupt, wer will Otto-Newsletter?) ;).