Die Weltmeisterschaft 2010 läuft schon seit eineinhalb Woche, aber spielerische Highlights auf dem Platz sind bisher Mangelware. Stattdessen spielt die Musik außerhalb des Rasenrechtecks. War es erst die Vuvuzela, die die Gemüter vor den heimischen Fernsehschirmen erhitzt hat, ist es nun die französische Nationalmannschaft.
Dabei geht es aber nicht um die Eskapaden eines Franck Ribery, die wieder aufgeflammt sind, sondern um die wenig freundlichen Worte (“Va te faire enculer, sale fils de pute!” *), die der für Chelsea London spielende Stürmerstar Nicolas Anelka gegen seinen Trainer Raymond Domenech gerichtet hat und die zum Rauswurf aus der Nationalmannschaft geführt haben. Diese Begebenheit trug sich am Samstag Abend zu und wurde am gestrigen Sonntag noch gesteigert, als die französische Nationalmannschaft komplett das angesetzte Training ausfallen ließ und den Nationaltrainer damit erneut bloßstellte. Ich kann mich an keinen größeren Eklat in der jüngsten Zeit erinnern als das Drama um die Les Bleus. Wie tief ist der WM-Finalist aus dem Jahr 2006 gefallen?
Frankreich droht vor dem dritten und letzten Vorrundenspiel gegen Südafrika morgen das Aus – und ich kenne niemanden, der das wirklich und ernsthaft bedauern würde.
* Für die weniger frankophilen Fußball-Freunde hier die – verfremdete – Übersetzung:
„F… dich in den A…., du H….sohn!
22. Juni 2010 um 11:40
Generell sind die Franzosen, neben der dt. Nationalmannschaft, meine Lieblingsmannschaft, allerdings würde ich es dieses Jahr wirklich nicht besonders schlimm finden, wenn sie schon in der Vorrunde rausfliegen. Der Auftritt auf und abseits des Platzes war wirklich mehr als schwach und sie haben es nicht verdient weiter zu kommen.
Ich bin aber sehr gespannt auf das Spiel nachher, da dort in meinen Augen alles möglich ist, angefangen von einem hohen Sieg (nach dem Motto: Jetzt erst recht) oder einer hohen Niederlage…