Nach Andy Warhol wird jeder Mensch in seinem Leben für fünfzehn Minuten berühmt sein. In den Zeiten des Internets sind zwar diese fünfzehn Minuten auf fünf Minuten zusammengeschmolzen – schön ist dieser Ruhm und das Gefühl aber dennoch. Und oftmals kommt der Ruhm auch ganz unverhofft. So wie bei mir heute Nachmittag um 16 Uhr, als ich bei brütender Hitze auf die S8 am Hauptbahnhof Düsseldorf gewartet habe.
Beim Twittern las ich von einem Brand bei Neuss und gab diese Information – verbunden mit Informationen zum stockenden Nahverkehr der Deutschen Bahn – ebenfalls via Twitter und Facebook weiter. Kurze Zeit später bekam ich einen Reply von der Neuss-Grevenbroicher Zeitung, kurz NGZ, mit einem Link auf deren Online-Beitrag. Dort werde ich zitiert. Aber es ging ja noch weiter.
Mit 25 Minuten Verspätung kam anschließend meine S-Bahn und ich fuhr mit der Bahn direkt an dem Großbrand vorbei. Gespenstische Szenen spielten sich ab: zahlreiche Feuerwehrleute kämpften verzweifelt gegen das Flammenmeer an. Bei gut 35 Grad im Schatten war das Unterfangen der Feuerwehrleute schier aussichtslos.
Ähnlich aussichtslos wie mein Unterfangen, vom Neusser Hauptbahnhof heimwärts zu kommen. Denn der S-Bahnfahrer hatte entschieden, die S8 in Neuss enden zu lassen. Erneut hieß es Warten. Und warten. Und warten. Inzwischen zeigte der Zeiger auf der Bahnhofsuhr 17 Uhr und ich hatte die erste Halbzeit vom Viertelfinale Niederlande gegen Brasilien “erfolgreich” verpasst.
Um 17:10 Uhr kam endlich die ersehnte – und sogar klimatisierte – S8 in den Hauptbahnhof eingefahren und gegen halb sechs konnte ich in den selten so sehr herbeigesehnten heimischen Swimming-Pool hüpfen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Einsatzkräfte das Großfeuer in der Papierfabrik rasch in den Griff bekommen.
Die Schlussworte gebühren Jo:
Update 20 Uhr: Inzwichen wurde der Artikel in der NGZ ergänzt; hier der aktuelle Stand:
2. Juli 2010 um 20:57
"Gespenstische Szenen spielten sich ab: zahlreiche Feuerwehrleute kämpften verzweifelt gegen das Flammenmeer an."
Ganz ehrlich:
etwas weniger Bild-Style hätte es auch getan…
😉
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