Am zweiten Spieltag stand für den BVB nach der Heimpleite gegen Bayer Leverkusen die Auswärtspartie beim VfB Stuttgart auf dem Programm. Weil die Borussen in den vergangenen Jahren selten gut bei den Schwaben ausgesehen haben (vergangene Saison ging das Spiel 4:1 für den VfB aus), war ich pessimistisch bezüglich der Erfolgschancen.
Klopps Mannschaft spielte zu Beginn mit der gleichen Aufstellung wie am vergangenen Sonntag. Und nach nicht mal fünf Minuten konnte Schwarz-Gelb das erste Mal jubeln. Marcel Schmelzers Flanke wurde noch von einem Stuttgarter abgefälscht und senkte sich unhaltbar ins Tor der Gastgeber. Das 1:0 war zugleich Schmelzers erster Bundesliga-Treffer.
Die ersten zwanzig Minuten des Spiels gefielen mir schon deutlich besser als das Spiel gegen Leverkusen – und das lag nicht nur an der Führung der Borussen. Und es wurde noch besser. Kevin Großkreutz legte von der linken Seite sauber für Luuuucas Barrios auf und es stand 2:0 (26.). Es war beeindruckend, wie mühelos der BVB die Reisestrapazen vom “Ausflug” nach Aserbaidschan wegstecken konnte.
Der zweite Spieltag in der Bundesliga war der Spieltag der Überraschungen: Kaiserslautern besiegt Bayern, Schalke verliert gegen Hannover und Gladbach schlägt Leverkusen 6:3. Und auch Dortmund überraschte seine Fans. Nach 37 Minuten stand es 3:0 für meine Mannschaft. Dieses Mal konnte sich Mario Götze in die Torjägerliste eintragen. Borussia Dortmund war in der ersten Halbzeit in allen Belangen überlegen und auch das 3:0 hochverdient.
Auch nach der Pause legten die Gäste rasant los, doch Kagawa (47.) und Barrios (49.) scheiterten nur knapp vor dem gegnerischen Gehäuse. Danach bekamen die Stuttgarter Oberwasser und der BVB ließ sich den Schneid abkaufen – etwas Zählbares sprang aber nicht für den VfB heraus. Weil die Dortmunder förmlich um das erste Gegentor bettelten, brachte Jürgen Klopp Robert Lewandowski für Lucas Barrios (65.).
Dortmund schien das 3:0 in der Folgezeit nur noch verwalten zu wollen und musste dem Aserbaidschan-Abenteuer anscheinend Tribut zollen. Das rächte sich nach 69 Minuten, als Cacau den 1:3-Anschlusstreffer für den VfB Stuttgart erzielen konnte. Diese Zitterpartie in den letzten zwanzig Minuten hätte ich mir gern erspart.
Lukas Pisczek kam nach 75 Minuten für Kevin Großkreutz ins Spiel und anschließend Sven Bender nicht für den mehr als gelb-rot-gefährdeten Sebastian Kehl, sondern für Nuri Sahin (87.). Beide halfen mit, das 3:1 über die Zeit zu retten und den ersten Auswärtssieg unter Dach und Fach zu bringen.