Am dritten Spieltag stand für Borussia Dortmund das erste Samstag-Nachmittag-Spiel auf dem Programm. Und ausgerechnet ging es gegen den VfL Wolfsburg, der den Ex-Bremer Diego vor kurzem verpflichten konnte und sich für das 3:4 gegen den FSV Mainz rehabilitieren wollte. Ich guckte das Spiel gemeinsam mit Liam, Luke und meinem Schwiegervater, der zu Besuch war.
Die Dortmunder starteten engagiert ins Spiel und konnten nach 15 Minuten mehr als 3/4 Spielanteil für sich verbuchen – nur Zählbares sprang noch nicht heraus. Insbesondere Marcel Schmelzer wusste auf der linken Seite zu gefallen. Pech zudem für den BVB, dass ein Handspiel der Wolfsburger im eigenen Strafraum nicht geahndet wurde (19.) – böse Erinnerungen an die Saisoneröffnung wurden wach, als Borussia beim Stand von 0:0 ebenfalls benachteiligt worden ist.
Auch nach einer halben Stunde Spielzeit ein unverändertes Bild: die Hausherren klar spielerisch und optisch überlegen, während die Gäste aus Wolfsburg mehr als enttäuschten. Die bis dahin beste Chance für den BVB hatte Lucas Barrios, der in der 38. Minute denkbar knapp mit einem Kopfball an Benaglio scheiterte. Die anschließende Ecke war gleichzeitig die Vorlage für Mats Hummels, der ebenso knapp vor dem Kasten der Gäste scheiterte (39.). Riesendusel kurz vor der Pause für die Hausherren, als Dzekos nur die Latte des Dortmunder Gehäuses getroffen hat. Und Glück für Wolfsburgs Diego, dass er nach einer Tätlichkeit gegen Sebastian Kehl nur mit gelber und nicht mit roter Karte bestraft worden ist (45.).
Borussia Dortmund spielte in der ersten Halbzeit ähnlich gut wie vor zwei Wochen beim VfB Stuttgart. Mit einem großen Unterschied: die nötigen Tore fehlten der Klopp-Elf. Bitter zudem, dass das Wolfsburger Handspiel im eigenen Strafraum genauso wenig geahndet wurde wie die rot-würdige Tätlickeit von Diego gegen Sebastian Kehl. Deshalb ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren unverändert aus der Kabine und versuchten den Sturmlauf fortzusetzen. Es dauerte nur fünf Minuten, als Nuri Sahin auf Vorlage von Sebastian Kehl mit einem sagenhaften Fernschuss oben links ins Eck zur hochverdienten 1:0-Führung getroffen hat. Auch in der Folgezeit stürmte der BVB Richtung Gästetor und wollte unbedingt den zweiten Treffer unter Dach und Fach bringen.
Hummels, Kehl, Großkreutz, Kagawa – das waren die Stationen zum 2:0 für Dortmund – und zugleich Shinji Kagawas erster Treffer für schwarz-gelbe Hausherren (67.). Eindrucksvoll auch sein Klopfen auf die Brust und das BVB-Emblem, als er sich über den Treffer freute. Heute sollte nichts mehr gegen den deutschen Meister von 2009 anbrennen. Kurze Zeit später scheiterte Patrick Owomoyela mit einem 25-Meter-Kracher nur am Wolfsburger Gehäuse (71.).
Danach war die Zeit der Aus- und Einwechslungen angebrochen. Nach 71 Minuten durfte Kapitän Sebastian Kehl den Platz verlassen und Sven Bender den Vortritt lassen. Mario Götze durfte nach 76 Minuten für Kuba spielen. Und in der 85. Minute wurde Lukas Pisczek für Kevin Großkreutz eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel schon längst zugunsten des BVB gelaufen und der hochverdiente 2:0-Sieg war erledigt.
Nun kann Borussia Dortmund mit breiter Brust nach Gelsenkirchen fahren. Nächste Woche am Sonntag Abend steht das Derby bei den noch punktlosen Nachbarn auf dem Programm.