Heute ging die Meldung wieder durch alle Medien: die Bahnangestellten wollen streiken. Nach zehn Tagen Urlaub scheint das morgen kein guter Arbeitsbeginn für mich zu werden. Andererseits: es ist noch gar nicht klar, ob in Nordrhein-Westfalen gestreikt wird.
Die Deutsche Presseagentur (dpa) meint dazu: “Die Deutsche Bahn bereitet sich auch in Nordrhein-Westfalen auf die für Dienstag angekündigten Warnstreiks im Regionalverkehr vor. «Wir werden unser Personal in den Bahnhöfen aufstocken», kündigte ein Sprecher am Montag in Düsseldorf an. Allerdings konnte er nicht sagen, inwieweit NRW betroffen sein wird. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA hatten zuvor bundesweite Aktionen – auch bei Privatbahnen – angekündigt. Vor allem Pendler in Bayern und Berlin/Brandenburg müssen ab 3.00 Uhr in der Nacht mit Behinderungen rechnen. Über die aktuelle Lage informiert die Bahn kostenlos unter 08000/996633 sowie im Internet unter www.bahn.de.”
Und auch die Deutsche Bahn selbst scheint entspannt zu sein:
“Die Gewerkschaften Transnet und GDBA haben für Dienstag, 26. Oktober, Warnstreiks angekündigt. Die Bahn hat sich intensiv auf die Warnstreiks vorbereitet. Die Bahn empfiehlt den Reisenden, sich vor der Fahrt über die konkreten Auswirkungen des Streiks zu informieren.
Bis auf Weiteres ist unter der Nummer 08000 99 66 33 eine kostenlose Servicenummer geschaltet. Kunden im Ausland erhalten aktuelle Informationen unter +49 1805 334444 (Gebühren je nach Herkunftsland und Provider). Nutzer mobiler Endgeräte können aktuelle Reiseinformationen über mobile.bahn.de/ris abrufen.
Fahrgäste, die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht antreten können, haben die Möglichkeit, ihre Fahrkarte im Reisezentrum kostenlos umzutauschen oder erstatten zu lassen. Alternativ können Reisende auch den nächsten, gegebenenfalls auch höherwertigen Zug nutzen. In diesem Fall wird bei Angeboten wie Sparpreis oder Gruppenfahrten auch die Zugbindung aufgehoben. Für Verbundfahrkarten gelten die Regelungen der jeweiligen Verkehrsverbünde. Für Zeitkarten gelten die tariflichen Umtausch- und Erstattungsbedingungen.
Die Deutsche Bahn wird versuchen, Unannehmlichkeiten für Reisende so gering wie möglich zu halten. Verstärkt wird vor allem das Service-Personal im direkten Kundenkontakt an den Bahnhöfen und bei der telefonischen Reisendeninformation. Auch in den Betriebszentralen und Transportleitungen der Bahn, wo die Disposition von Mitarbeitern und Fahrzeugen erfolgt, werden zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt.
Ich werde mich also frohen Mutes morgen früh in das Bahnchaos stürzen und mit der S8 nach Düsseldorf fahren. Mal schauen, wie das “Unternehmen Streik” ausgeht.
Update 26.10. 2010: wie erwartet war meine Sorge unbegründet. Die S8 fuhr pünktlich in Kleinenbroich los und hatte keine Verspätung. Auch die anderen Bahnen fuhren mehr oder weniger pünktlich. Allerdings waren mehrere Regionalbahnen (RE) von den Streiks betroffen. Unter anderem fuhr kein Regionalexpress von Mönchengladbach nach Düsseldorf.