Zum Abschluss der Hinrunde in der Bundesliga-Saison 2010/2011 musste Borussia Dortmund in die Hessen-Metropole zu Eintracht Frankfurt reisen. Neben dem neunten Auswärtssieg in Serie konnte auch der Münchener Rekord (mit dann bisher noch nie erreichten 46 Punkten in einer Hinrunde) egalisiert werden. Es stand also viel auf dem Spiel – auch und besonders vor dem Hintergrund des unglücklichen Ausscheidens in der Europa League am vergangenen Mittwoch.
Ich freute mich auf das letzte Spiel des Jahres, nachdem wir den Vormittag in Mönchengladbach auf dem Weihnachtsmarkt verbracht haben und ich bis kurz vor dem Anpfiff mit den Kids im Schnee getobt hatte.
In der Commerzbank-Arena traf die Klopp-Elf bei Minusgraden auf eine ersatzgeschwächte Frankfurter Eintracht. Zwischen 8.000 und 10.000 Schwarz-gelbe hatten sich mit auf den Weg an den Main gemacht und jubelten zu Beginn einer personell veränderten BVB-Mannschaft zu: für Kuba rückte Kevin Großkreutz in die Anfangsformation.
Die Ereignisarmut im Spiel in der ersten halben Stunde lang zum einen an den Schwächen im Spielaufbau und der Ideenlosigkeit der komplett in gelb gekleideten Gäste. Zum anderen blieben auch die Hessen in der Offensive schwach und konnten ebenso wenig überzeugen. Theo Gekas hatte in der 30. Minute die bisher beste Torgelegenheit im Spiel, doch Roman Weidenfeller konnte heldenhaft zur Ecke klären.
Nach 35 Minuten standen 6:1 Torschüsse zugunsten der SGE zu Buche und Jürgen Klopp war mehr als unzufrieden mit der Leistung seiner Jungs. Nicht eine Torchance hatte die Borussia bis dahin auf dem Konto stehen. Sollten die jungen Wilden müde nach den kraftraubenden Spielen der vergangenen Wochen und Monate geworden sein?
Eine Standardsituation in der 44. Minute bedeutete die erste ernsthafte Torgelegenheit für Dortmund. Doch Nuri Sahin scheiterte knapp oberhalb der Torlatte. Nur eine Minute später konnte Lucas Barrios einen Traumpass von Sahin nur überhastet annehmen und drosch das Leder über das Gehäuse. Danach pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeit einer wenig erwärmenden Fußballbegegnung.
Die zweite Halbzeit begann für die Westfalen mit einem Wechsel. Jürgen Klopp stärkte die Offensive und brachte Antonio da Silva für Sven Bender. Beide Mannschaften spielten von Beginn an temporeicher und hatten Chancen zu Toren, trotzdem hieß es auch nach einer Stunde Spielzeit torlos 0:0.
In der 63. Minute hatte Shinji Kagawa den Führungstreffer auf dem Fuß, doch seinen gefühlvollen Heber konnte Frankfurts Fährmann in letztem Augenblick zur Ecke lenken. Die anschließende Ecke wurde von Nuri Sahin mit viel Effet getreten und prallte an der Latte der Eintracht ab.
Nach 64 Minuten war die erfolgreiche Hinrunde für Dortmunds Senkrechtstarter Shinji Kagawa beendet. Er machte Platz für Kuba, der das Offensivspiel des Tabellenersten weiter beleben sollte. Und dass Jürgen Klopp den Auswärtssieg Nummer 9 unbedingt haben wollte, machte er auch durch Einwechselung Nummer drei deutlich: Robert Lewandowski kam nach 73 Minuten für den glücklosen Kevin Großkreutz in die Partie.
Dortmund hatte mehr vom Spiel und war optisch überlegen, aber der letzte Pass war zu unpräzise, so dass zwingende und gefährliche Torraumszenen Mangelware blieben. Die beste Chance des Spiels hatte Lucas Barrios. Sahin schickte Kuba steil über rechts und der Pole flankte scharf in den Strafraum. Barrios brachte es fertig, dieses Geschenk über die Latte zu setzen. Bitter!
Und diese Nachlässigkeit wurde umgehend bestraft. Denn im Gegenzug fiel der Führungstreffer für Frankfurt. Theo Gekas erzielte seinen 14. Saisontreffer (87.). Dortmund bemühte sich und spielte offensiv, doch der Ausgleichstreffer wollte nicht fallen. Dass Referee Aytekin die Partie zudem 15 Sekunden vor dem Ende der offiziellen Spielzeit beendete, war nur noch eine unnütze Randnotiz.
Nach dem unnötigen Ausscheiden in Sevilla nun also die erste Niederlage seit dem ersten Spieltag für den Wintermeister. Was bedeutet das? In meinen Augen wenig. Heute wurde schließlich nur ein Spiel in der Bundesliga verloren. Nicht mehr und nicht weniger. Und jede Serie reißt einmal.
Sicherlich wird die Presse nun über den BVB herfallen und eine Krise herbeischreiben. Und die Störfeuer aus München in Sachen Spielertransfers werden weitergehen. Wichtig ist, dass Trainer, Mannschaft und Führungsriege die Ruhe bewahren und besonnen weiter arbeiten. Heute wurde nur ein Spiel in der Bundesliga verloren. Nicht mehr und nicht weniger.
Frohe Weihnachten Borussia Dortmund und danke für diese überragende Hinrunde mit einer deutlichen Führung in der Tabelle der Bundesliga, begeisterndem Offensivfußball und traumhaften Toren.
18. Dezember 2010 um 21:27
Und ich habe heute in der WR der Dortmunder Ausgabe ein super großes Poster von der Mannschaft drin gehabt. Was natürlich einen Ehrenplatz in meinem Büro bekommt. Unter dem Meisterschaftsmannschaftsposter der Saison 2001/2002. Das heutige Poster muss ich allerdings vertikal aufhängen, weil es horizontal an die Bürotür nicht passt.
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