Ich probiere gern neue Dinge aus. Und ich lasse mich gern auf neue Aufgaben ein. Sei es als Ritter Sport – Botschafter, Teilnehmer an Marktforschungsstudien oder als Mystery-Shopper. Aber einen Werkstatttest inkognito im Auftrag der Dekra habe ich bislang noch nicht durchgeführt.
Bereits vor einigen Jahren, als ich noch Eigentümer eines Skoda Octavia Kombi war, hatte ich mich bei der Dekra als Werkstatttester beworben. Nach der Anmeldung erhielt ich in regelmäßigen Abständen Anrufe von der Dekra aus Stuttgart, ob eine Inspektion des Skoda anstünde. Leider waren die Zeitpunkte jedes Mal so ungünstig, dass ich die Anfrage ablehnen musste.
Die Vorbereitung
Besser lief es vor drei Monaten: ich hatte inzwischen einen Opel Zafira gekauft und nach 40.000 km Fahrleistung stand die erste Inspektion (die dritte insgesamt) an. Just in diese Zeit fiel ein Anruf der Dekra, der in doppelter Hinsicht erfreulich war. Zum einen wurden Opel Zafira für Werkstatttests gesucht und zum anderen war das Autozentrum West in Grevenbroich eines der Autohäuser, die im Rahmen des Werkstatttests von der Dekra im Visier stehen.
Nach meiner Zusage stimmte ich das weitere Vorgehen mit dem Verantwortlichen bei der Dekra in Düsseldorf ab und vereinbarte mit dem Autohaus West einen Termin zur Inspektion. Bereits die telefonische Terminvereinbarung ist Teil des Tests und fließt mit in die Beurteilung ein. Unter anderem beurteilte ich im Nachgang die Freundlichkeit und Schnelligkeit der Auftragsannahme und musste notieren, ob mir beispielsweise ein Leihwagen angeboten worden ist.
Das Präparieren
Nach der Terminvereinbarung habe ich mit dem Dekra-Angestellten einen Tag vorher einen weiteren Termin vereinbart, an dem mein Fahrzeug präpariert werden sollte. Am vergangenen Mittwoch besuchte mich dann der Dekra-Verantwortliche und präparierte mein Fahrzeug. Die Präparierung erfolgte natürlich nur an den Stellen, die keine Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit des Autos zur Folge hatte. Welche fünf Mängel eingebaut worden sind, verrate ich selbstverständlich nicht später. Das Präparieren selbst dauerte gut eine Stunde.
Der Inspektionstermin
Donnerstag Morgen stand ich bereits um 7:30 Uhr am Service-Schalter, um mein Auto zur Inspektion zu geben. Der Kundenbetreuer bot mir einen Sitzplatz und eine Tasse Kaffee an. Nach zehn Minuten waren alle erforderlichen Daten aufgenommen und mein Kundenstammsatz angelegt.
Von 7:45 bis 8 Uhr wurde in meinem Beisein die sogenannte Direktannahme erledigt. Das bedeutet, dass der Servicemitarbeiter von Opel gemeinsam mit mir einen Blick auf mein Auto wirft. Im Rahmen dieser Direktannahme wurden bereits zwei der fünf Fehler identifiziert (Bremskopfhülle und Standlicht defekt). Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Öl leicht aus läuft (Dichtung).
Anschließend erfolgte ohne mein Beisein die eigentliche Inspektion und ich habe erneut einen Kaffee erhalten. Gegen 9 Uhr wurden zwei weitere Fehler entdeckt und um Erlaubnis gebeten, die defekten Leuchten im Innenraum und beim Rückscheinwerfer auszutauschen.
Kurz vor 10 Uhr war die gesamte Inspektion erledigt. Unter Zuhilfenahme der Rechnung (ca. EUR 240,-) wurden mir alle Positionen ausführlich erklärt. Darüber hinaus hat mein Zafira eine kostenlose Autowäsche erhalten, weil ich Neukunde bin.
Die Auflösung
Gegen 10:30 Uhr kam der von mir vorab telefonisch informierte Dekra-Tester zum Autohaus und wir lösten gemeinsam die Situation auf. Während der DEKRA-Experte mein Auto erneut in der Werkstatt überprüft hat, habe ich einen Fragebogen ausgefüllt und darin verschiedene Aspekte in Sachen
- Serviceannahme
- Auftragserteilung
- Werkstatt
- Rechnungsbeurteilung
- Fahrzeugauslieferung
beurteilt. Die anschließende Abschlussbesprechnung mit dem Geschäftsführer und dem DEKRA-Experten war innerhab von zehn Minuten erledigt.
Mein Fazit: der Werkstatt-Test hat Spaß gemacht und ist lohnenswert. Statt Euro 240 Kosten für die große Inspektion musste nich nur Euro 40 für die Verschleissteile bezahlen und habe einen Opel Zafira, der gleich zweimal intensiv geprüft worden ist.