Beim Webmaster Friday geht es heute um die Online- und Offline-Medien.
Ist die gute alte Zeitung noch zeitgemäß im Vergleich zu Live-Tickern? Wie schneiden klassische Zeitschriften und Magazine gegen das Magazin auf dem stylishen iPad ab? Oder anders formuliert:
“Lest Ihr noch morgens eine Tageszeitung? Habt ihr Fachzeitschriften abonniert, die ihr am Samstag nachmittag in aller Ruhe lest? Schmöckert ihr noch in gedruckten Magazinen und erfreut Euch am professionellen Journalismus?”
Analoge vs. digitale Medien
Obwohl mein Leben stark digital geprägt ist – Bloggen, Twittern und Facebooken sind zentrale Elemente meines Tagesablaufs -, greife ich auch nicht wenig auf die klassischen Medien zurück.
Morgens beginnt der Tag für mich schon vor dem Frühstück mit dem Scannen des Google Readers, um die neuesten Nachrichten aus der Welt der Techblogs und privaten Blogs aufzuschnappen.
Nach dem Frühstück fahre ich mit der S-Bahn nach Düsseldorf und habe in der Bahn eine gute halbe Stunde Zeit, um mich den klassischen Medien zu widmen. Dann genieße ich als erstes die Financial Times Deutschland und anschließend die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die ich beide abonniert habe.
Der weitere Tagesablauf gehört dann den digitalen Informationskanälen. Auf dem Fußweg vom Hauptbahnhof ins Büro checke ich die Twitter- und Facebook-Updates und lese ein paar Blogs.
Spätnachmittags auf dem Heimweg setzt sich das digitale Konsumieren fort (Twitter und Facebook), ehe ich abends gern auch zur Wirtschaftswoche und Focus greife, die ebenfalls abonniert sind.
Klassische vs. neue Medien
Die gute alte Zeitung hat bei mir noch nicht ausgedient. Genauso wenig wie das Wochen-Magazin. Der haptische Aspekt ist in diesem Zusammenhang nicht zu vernachlässigen. Ich liebe es, eine großformatige, überregionale Zeitung aufzuschlagen. Mir gefällt es, auf der Terrasse sitzend in einem Hochglanzmagazin zu blättern.
Genau wichtig sind mir die schnellen Informationen, die tagesaktuell via Internet und Smartphone in meinem Gedächtnis landen. Ich möchte nicht auf meine RSS-Feeds verzichten und mag ebenso wenig die Twitter-Updates zum Weltgeschehen missen.
Somit handelt es sich bei meinem Medien-Mix um eine Koexistenz von analogen und digitalen Medien, die sich perfekt ergänzen.
Aktualität vs. fundierte Analyse
Die digitalen Medien haben einen großen Vorteil: Nachrichten und exklusive Meldungen verbreiten sich rasend schnell – teilweise im Sekunden- oder Minutentakt. Die Nachrichten, die heute in der Tageszeitung erörtert werden, sind bereits bei Druck der Postille Schnee von gestern.
Doch die digitalen Medien und digitale Informationen sind schnelllebig. Wer sich im Netz informiert, ist oftmals auf der Suche nach den Informations-Häppchen, die schnell aufgeschnappt und genauso schnell verschlungen werden. Die detaillierte Analyse des Geschehens findet sich eher selten.
Das ist die große Stärke der Printmedien. Diese Medien können ausufernd analysieren und beschreiben, können bei zeitunkritischen Themen sauber recherchieren und damit einen deutlichen Mehrwert gegenüber ihrem digitalen Pendant liefern. Wenn sich Print & Co. auf diese Stärke besinnen, muss sich niemand um die Zukunft sorgen.
Vielmehr kann es eine fruchtbare und friedliche Koexistenz geben, in der das analoge das digitale Medium ergänzt, anreichert und bereichert – und umgekehrt.
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