Der Abschluss des 30. Spieltages in der Bundesliga hatte es in sich. Am Sonntag Nachmittag musste Bayer Leverkusen nach München reisen und anschließend Tabellenführer Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg spielen.
Seinem Superlativ “Super” wurde der Sonntag aus BVB-Sicht schon gegen 16 Uhr gerecht, denn da hatte Mario Gomez mit dem 2:0 der Bayern gegen Bayer für Jubel bei den Schwarz-Gelben gesorgt. Als Gomez dann sogar einen Hattrick zum 4:0-Pausenstand servierte, schien alles planmäßig zu laufen: Leverkusen musste verlieren und Dortmund gewinnen, um den auf fünf Zähler geschrumpften Vorsprung des BVB wieder auf acht Punkte anwachsen zu lassen. Am Ende kam Bayer bei den Bayern mit 1:5 unter die Räder, wurde seinem Ruf als Bayer Vizekusen erneut gerecht und der erste Teil des Super-Sonntags verlief prächtig.
Anschließend folgte nach der Pflicht die Kür. Der BVB war gegen die Breisgauer gefordert. Ich schaute mir das drittletzte Heimspiel des Ersten in der Saison 2010/2011 gemeinsam mit meinem Dad und meinem Bruder an, um das erste Ferienwochenende in Ostwestfalen standesgemäß mit einem Sieg des Meisterschaftsaspiranten zu beenden. Dazu habe ich eigens meinen Sky-Decoder aus Kleinenbroich mitgebracht und an den 47 Zoll-LCD meines Bruder angeschlossen. Der Fußball-Leckerbissen konnte starten!
Vor ausverkauftem Haus und bei bestem Fußballwetter war also alles angerichtet zu einem erfolgreichen Spiel gegen den Tabellenachten. Schon vor dem Anpfiff bejubelten die Borussen jedes Tor der Bayern frenetisch und hofften auf ein ähnlich erfolgreiches Ergebnis ihrer Helden und den 21. Saisonsieg. Für den verletzten Lucas Barrios spielte Jakub Kuba Blasczykowski von Beginn an – eine aus meiner Sicht gute Wahl in Ergänzung zum leider zu oft enttäuschenden Robert Lewandowski.
Die erste Viertelstunde war ereignisarm von beiden Seite ohne eine echte Torchance. Stattdessen schienen sich beide Mannschaften eher abzutasten. Die Freiburger hatten den BVB gut im Griff und ließen nur wenige Offensivaktionen zu. Doch nach 23 Minuten war es soweit. Auf feine Flanke von Marcel Schmelzer gelang dem Youngster sein sechster Saisontreffer zum 1:0. Und nur eine Minute später machte Robert Lewandowski seinem Titel als “Chancentod” alle Ehre, als er das Leder allein vor dem Tor und freistehend über das SC-Gehäuse gedroschen hat.
Jürgen Klopp musste bereits nach 28 Minuten verletzungsbedingt wechseln. Nuri Sahin war während der Partie am Knie verletzt worden und konnte nicht mehr weiterspielen. Für ihn kam Antonio da Silva ins Spiel. Anschließend setzte sich die schwarz-gelbe Überlegenheit fort, doch ein weiteres Tor wollte nicht fallen. Bis zur 43. Minute, als Robert Lewandowski sein siebtes Saisontor gelang: ein Pass von Mats Hummels wurde von Freiburgs Toprak abgefälscht und zu Lewandowski gespielt. Der Pole behielt die Nerven, spielte den SC-Schlussmann aus und netzte zum 2:0 ein.
Auch die zweite Halbzeit stand im Zeichen der Dortmunder Offensive. Der SC Freiburg hatte dem wenig entgegenzusetzen und konnte wenig Überzeugendes zeigen. Wenig überzeugend war auch Lewandowskis Einsatz in der 61. Minute, als er sich super gegen die Freiburger Defensive durchgesetzt hatte, aber im Abschluss kläglich versagte. Schade.
Danach plätscherte das Spiel vor sich hin. Dortmund hatte weitere Torgelegenheiten, doch entweder fehlte das letzte Quentchen Glück oder der Ball wurde zu kompliziert weitergespielt. In der 78. Minute fiel dann doch noch das 3:0: Robert Pisczek passte auf Mario Götze, der den Ball uneigennützig an Kevin Großkreutz weiterreichte. Großkreutz brauchte die Kugel dann nur noch einschieben. Das Westfalenstadion bebte wie selten zuvor.
Und die Stimmung kochte noch weiter über, als Dede in der 82. Minute für Mario Götze ins Spiel gekommen ist. Gänsehautstimmung machte sich nicht nur bei mir im Wohnzimmer breit. In der 85. Minute wurde Markus Feulner gegen den Torschützen Großkreutz in die Partie gebracht. An dem verdienten Ergebnis, von dem auch 19:1 Torchancen der Dortmunder Borussen zeugen, änderte sich indes nichts.
Nach diesem 21. Sieg im 30. Spiel und einer überzeugenden Leistung ist die siebte Deutsche Meisterschaft von Borussia Dortmund nicht mehr fern. Bleibt nur zu hoffen, dass die Innenbanddehnung von Mittelfeldmotor Nuri Sahin schnell heilt, damit der Türke am Samstag Abend gegen Borussia Mönchengladbach wieder einsatzbereit ist.
18. April 2011 um 13:16
Ich glaube man kann Euch zur Meisterschaft gratulieren. Da wir (Bayern) ja gestern gegen Bayer04 gewonnen haben wird wohl rein gar nix mehr anbrennen.