Nach der Meisterschaft ist vor der Meisterschaftsfeier: eine Woche nach dem furiosen Meistersieg gegen Nürnberg ging es im Bremer Weserstadion gegen einen Abstiegskandidaten.
Zum letzten Heimspiel der Saison 2010/2011 durfte ich für das Fußball-Magazin “Gib mich die Kirsche” wieder den Vorbericht liefern. Überlagert war das Spiel leider von dem kolportierten Weggang von Nuri Sahin, den es nach Spanien zu Real Madrid zieht. Schade, dass Nuri die Champions League nicht für den BVB absolviert, sondern zu den Königlichen wechselt.
Die Gäste spielten zu Beginn mit der gleichen Elf wie gegen Nürnberg in der Vorwoche. Jürgen Klopp ließ somit von Beginn an keinen Zweifel, dass er keinen Schlendrian in der Mannschaft zulässt und trotz der errungenen Meisterschaft weiter Vollgas gibt. Bei sonnigem Wetter, sommerlichen Temperaturen und einem ausverkauften Haus war also alles bereit für ein stimmungsvolles Spiel.
“Mit der Schale in der Hand – BVB 09 außer Rand und Band” versprach ein Spruchband der schwarz-gelben Anhänger im Weserstadion. Außer Rand und Band war auch Werder Bremen, denn die Hausherren führten nach sechs Minuten überraschend mit 1:0. In der 12. Minute hatte Marko Marin das 2:0 auf dem Fuß, doch der Pfosten rettete für Roman Weidenfeller.
Der neue Deutsche Meister kam danach besser ins Spiel, doch zwingende Torchancen gab es noch nicht für die Gäste. Die optische Überlegenheit von Borussia Dortmund zog sich durch die gesamte erste Halbzeit, doch Zählbares sollte nicht dabei herausspringen. Zähneknirschend mussten sich die Borussen mit einem 0:1 zur Pause zufrieden geben.
Den ersten Wechsel gab es in der 55. Minute. Für den kahlrasierten Kevin Großkreutz kam Kuba in die Partie, um den Dortmunder Druck nach vorn weiter zu verstärken. Die bis dahin beste Torchance für Borussia hatte Lucas Barrios in der 58. Minute, doch Tim Wiese konnte den Schuss parieren.
Bitter wurde es dann in der 63. Minute. Claudio Pizarro wurde seinem Ruf als Dortmund-Schreck gerecht und traf zum 2:0. Damit war der Gegentor-Rekord der Bayern (21) in weite Ferne gerückt, denn exakt die gleiche Zahl an Gegentreffer hat der BVB bis dato kassiert. Im übrigen war es zum ersten Mal seit 31 Spielen, dass Borussia mehr als einen Gegentreffer in einer Begegnung kassiert hat.
In der 76. Minute wechselte Klopp doppelt und brachte Mo Zidan und Marco Stiepermann für Robert Lewandowski und Mario Götze. Am Ergebnis des Spiels änderte es nichts. Ich muss gestehen, dass ich in den letzten dreißig Minuten des 33. Spieltags statt des Anti-Fußballs der Borussia auf sky die (Abstiegs-)Konferenz verfolgt und mich sehr über die Niederlagen von Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg gefreut habe.
Schade, dass auf meine Borussia nun der Verdacht fällt, nicht alles gegeben und mit angezogener Handbremse gespielt zu haben. Wer das Spiel an der Weser gesehen hat, kann mir beipflichten, dass es nicht so war. Auch Dortmund hatte seine Torchancen, blieb aber ansonsten sehr blass. Insbesondere die Fehlpassquote war heute riesig, daher geht die Niederlage mehr als in Ordnung.
8. Mai 2011 um 01:08
War aber irgendwie klar, dass nach drei trainingsfreien Tagen und sicherlich mancher durchzechten Nacht der BVB heute nicht in der Topform vergangener Wochen sein würde. Da fordern Kondition und Konzentration einfach ihren Tribut.
Ich will nur hoffen, dass man die kommende Woche nun nutzen wird, um sich für das Saison-Finale noch einmal anständig vorzubereiten. Zum einen, um sich die anschließende Meisterfeier nicht mit einer Niederlage im letzten Heimspiel zu “versauen”, zum anderen -das muss ich zugeben- aus reinem Eigeninteresse, weil es für “meine” Borussia (die weiter unten in der Tabelle^^) nicht schlecht wäre, wenn Frankfurt kommende Woche keine Punkte mehr holt 😉 Zwar würde es reichen, wenn wir aus eigener Kraft unser Spiel beim HSV gewinnen, aber ich sichere mich gerne mehrfach ab.
8. Mai 2011 um 21:33
Ich hoffe ganz stark, dass der BVB am Samstag die Frankfurter abserviert 🙂
9. Mai 2011 um 09:02
Das hoffe ich auch. Mit solchen Fans haben die es nicht mal im Ansatz verdient, Erstklassig zu sein.
Schiessen wir sie in die zweite Liga 😉