Es ist Sonntag Morgen, 15. Mai 2011, 11:09 Uhr. Ich bin gefangen in dem Vakuum zwischen der Übergabe der Meisterschale und der Meisterfeier, die in genau einer Stunde in Dortmund startet.
Aus verschiedenen Gründen bin ich nicht in Dortmund live mit dabei. Stattdessen werde ich die Meisterfeier anlässlich des siebten Titels der Dortmunder Borussia am Fernseher verfolgen. Ich fühle mich leer und traurig. Wenige Sekunden später bin ich stolz. Stolz auf meinen Verein, der ein wahrer “Meister der Herzen” ist und die Bundesliga in der Spielzeit 2010/2011 mit seinen spielerischen Finessen, seinem Kampfgeist und seinem begeisternden Fußball deutlich geprägt hat.
Die Übergabe der Meisterschale gestern war für mich ein bewegender Augenblick – ohne Frage. Aber rückblickend stelle ich fest, dass die Emotionen nach dem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg und der nicht mehr zu nehmenden Meisterschaft größer bei mir waren und mehr Tränen geflossen sind. Schön war es dennoch, besonders vor dem Hintergrund, dass die letzte Dortmunder Meisterschaft immerhin schon neun Jahre zurückliegt.
Heute morgen bin ich mit einem emotionalen Kater aufgewacht. Mir wurde bewusst, dass die Bundesliga-Saison zu Ende gegangen ist und jetzt die Sommerpause vor der Tür steht. Drei Monate ohne Bundesliga. Drei Monate Tristesse. Wie grausam! Einzig aufbauend ist für mich die Tatsache, dass ich in den fußballfreien Zeit genüsslich alle Saisonrückblicke verschlingen werde und diese packenden 34 Spieltage nochmals Revue passieren lassen kann.
Borussia Dortmund, danke für diese geniale Saison. Jürgen Klopp, danke für diese beeindruckenden und dramatischen Spiele. Roman, Neven, Mats, Lukas, Marcel, Nuri, Kevin, Mario, Lucas und ihr übrigen Spieler, danke für “Wir leben Fußball” in mehr als 40 Saisonspielen. Und BVB, danke für Echte Liebe!