Drei Tage nach dem Sieg des Liga total! Cups wollte Borussia Dortmund den zweite Pokal gewinnen. Und das ausgerechnet in der Mehrzweckhalle beim westlichen Nachbarn.
Mit dem FC Schalke ging es nicht nur gegen den ewigen Revierrivalen, sondern auch gegen den diesjährigen Pokalsieger. Für Dortmunds Trainer Jürgen Klopp war die Begegnung gleichzeitig die Gelegenheit, eine mögliche Startelf für den Bundesliga-Auftakt in zwei Wochen zu erproben – vorher steht außerdem die DFB-Pokal-Partie in Sandhausen auf dem Spielplan.
Zu meiner Überraschung stand Neuzugang Chris Löwe in der Anfangsformation. Und anstelle von Ivan Perisic lief Ilkay Gündogan von Beginn an auf. Genauso wie Kevin Großkreutz, der auf den Derbysieg brannte. Sven Bender und Moritz Leitner mussten vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen.
Die erste große Chance des Spiels hatte Lukas Pisczek nach einem Eckball, doch der Pfosten rettete für die Hausherren. Aber auch Herne – West hatte die Gelegenheit zur Führung, doch Benedikt Höwedes scheiterte per Kopfball knapp (16.). In der 27. Minute hatte Ilkay Gündogan das 1:0 auf dem Fuß, aber Ralf Fährmann konnte parieren.
Fazit nach dreißig Minuten: ein kampfbetontes, munteres Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit gehörte wieder Borussia Dortmund. Insbesondere Mario Götze wirbelte auf der rechten Seite durch die Schalker Abwehrreihen. Robert Lewandowski hätte nach 43 Minuten einnetzen müssen, doch Fährmann rettete abermals für die Schalenlosen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte war es wiederum Lewandowski, der in der 47. Minute knapp am Tor vorbeigezielt hat und den Führungstreffer auf dem Fuß hatte. Nach 57 Minuten hätte Borussia führen müssen, als drei Dortmunder einen lehrbuchartigen Konter nicht erfolgreich abschließen konnten. Kurze Zeit später blieb Götze zweiter Sieger im Duell mit Fährmann. Es war zum Haare raufen.
Überraschung in der 74. Minute. Der spielstarke Mario Götze und Sebastian Kehl wurden gegen Ivan Perisic und Sven Bender ausgetauscht. Kurz vorher hatte Roman Weidenfeller in letzter Sekunde den Rückstand verhindert. Jürgen Klopp setzte jetzt alles auf eine Karte und brachte außerdem Moritz Leitner für Chris Löwe (77.).
Auch die zweite Halbzeit war Borussia Dortmund spielbestimmend, aber unglücklich und schwach im Abschluss. Gemäß Reglement entfiel die Verlängerung und es kam direkt zum Elfmeterschießen – der Disziplin, in der der BVB in der vergangenen Saison zu 100 Prozent gescheitert ist und von fünf Strafstößen nicht einen verwandeln konnte.
War es ein gutes Omen für den Deutschen Meister, dass heute Abend alle Elfmeter-“Versager” der Vorsaison nicht dabei waren?
Für Dortmund versuchten ihr Glück beim Shoot-Out:
– Ilkay Gündogan: versenkt!
– Roman Weidenfeller: hält nicht
– Mats Hummels: versenkt!
– Roman Weidenfeller: hält nicht
– Kevin Großkreutz: verschießt
– Roman Weidenfeller: hält nicht
– Moritz Leitner: versenkt!
– Roman Weidenfeller: hält nicht
– Ivan Perisic: verschießt.
Damit geht der Supercup an die Schalenlosen. Borussia Dortmund hat es wie schon so oft in der Vorsaison versäumt, zahlreiche hochkarätige Torgelegenheiten zu nutzen.
23. Juli 2011 um 23:22
Es ist aber echt schade, dass da so häufig so schön heraus gespielte Dinger nicht verwertet werden. Gar nicht auszudenken, wie die letzte Saison dann ausgesehen hätte ^^. Aber…, that’s Football 🙂
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