Gestern Abend lief die bereits im Vorfeld heftig diskutierte und kritische Wiesenhof-Reportage in der ARD. In dem Film wurde der Geflügelhof kritisch durchleuchtet.
Primäre Aussage der 30-minütigen Doku im Ersten ist der Umgang des Geflügelkonzerns mit seinen Mitarbeitern, seinem “Material” (dem Geflügel) und der Umwelt:
“Wenn es um Geflügel geht, denken die meisten an Wiesenhof. Dank der Werbung ist die Marke in ganz Deutschland bekannt. Der Konzern hinter Wiesenhof, die PHW-Gruppe, ist Marktführer, produziert mehr als 270 Millionen Hühner pro Jahr. Woche für Woche werden etwa 4,5 Millionen Hähnchen geschlachtet. Das Versprechen: „Wiesenhof setzt seit jeher besondere Maßstäbe in punkto Qualität, Sicherheit und Transparenz.”
In der Nachbereitung des nicht immer appetitlichen Films von Monika Anthes und Edgar Verheyen (manch einer wird sein Leben lang kein Geflügel mehr konsumieren) zeigt das Unternehmen Wiesenhof, dass die Social Media – Kanäle auch im Sinne des Unternehmens genutzt werden können.
Wiesenhof nutzt Social Media
Auf YouTube gibt es einen eigenen Kanal, der sich bereits gestern in Windeseile über Twitter und Facebook verbreitet hat. Flankierend nutzt Wiesenhof rege seinen eigenen Newsroom, auf dem auch rege kommentiert und diskutiert wird.
Auf dem hauseigenen YouTube-Kanal wird die andere Seite der Medaille gezeigt. Unter anderem wird bemängelt:
“Wie können Journalisten fair und ausgewogen über ein Unternehmen berichten, wenn sie niemals das Angebot angenommen haben, im Rahmen einer Vorrecherche ohne Kamera wesentliche Betriebsteile und Hähnchenställe zu besichtigen?”
Ich bin gespannt, wie diese von Social Media getragene und – in beide Meinungsrichtungen – unterstützte Diskussion weitergeht und welche neuen Kapitel noch aufgeschlagen werden.
1. September 2011 um 10:58
Mal ganz im ernst. WIE kannst du das “rege Diskussion” nennen, wenn Wiesenhof auf seinen Youtube Propagandafilmen die Kommentarfunktion deaktiviert hat?
Nicht einmal hier stellen sie sich der Öffentlichkeit.
Auf dem Newsroom ist ein Moderator aktiv. Der wirklich kritische Kommentare NICHT freischaltet. Nur solche, für die bereits eine passende (am besten Videoantwort) vorbereitet ist und Lobeyhymnen über die Qualhähnchen-Produktion.
Moderieren auf der eigenen Seite ist sicher erlaubt. Aber die betreiben dort Zensur, keine Moderation.
LG,
Mark
1. September 2011 um 14:43
Wer gestern den Bericht auf der ARD gesehen hat, sollte sich in Zukunft sein Hühnchen selbst groß ziehen!!! Was dort passiert rechtfertigt keinen Kauf eines Wiesenhof Hähnchens mehr! Die Ausrede, dass das alles an den Subunternehmern liegt, ist sehr sehr schwach und scheint für mich eine glatte Lüge zu sein. Schließlich kann man sich seine Lieferanten aussuchen und gewisse Standards setzen!