An diesem Samstag forderte der noch sieglose Aufsteiger Augsburg den Deutschen Meister heraus. Die Dortmunder wollten die Schmach vom Mittwoch vergessen machen.
Nach dem enttäuschenden Champions League-Gastspiel in Marseille, das blamabel mit 0:3 endete, nahm Jürgen Klopp gleich sage und schreibe fünf Änderungen an der Mannschaft vor. Felipe Santana spielte für den schon mehrmals desolaten Neven Subotic, Chris Löwe ersetzte den verletzten Marcel Schmelzer auf der linken Abwehrseite und Kuba durfte anstelle von Kevin Großkreutz auf der rechten Seite wirbeln. Außerdem spielte Ilkay Gündogan und Ivan Perisic statt Sebastioan Kehl und Shinji Kagawa. Auch Lucas Barrios musste vorerst auf der Bank Platz nehmen.
Im sonnenüberfluteten Westfalenstadion wurde zu Beginn das 1.500. Bundesligaspiel sowie das 750. Heimspiel der Schwarz-Gelben gefeiert. Der Aufsteiger beschränkte sich von Beginn an auf die Defensive, Dortmund hatte es schwer, gegen das Abwehrbollwerk anzukommen. Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan aus der Distanz setzen in den ersten zehn Minuten die Akzente, ohne zum Abschluss zu kommen.
Doch auch der FC versteckte sich nicht: in der zwölften Minute bewahrte Tele Santana seine Elf vor dem Rückstand. Nach einem Missverständnis zwischen Roman Weidenfeller und Mats Hummels musste Santana das Leder im letzten Augenblick von der Linie kratzen. Anschließend kam der BVB wieder besser ins Spiel und setzte die Dortmunder Dominanz fort. Immer häufiger kam es zu packenden Strafraumszenen, ehe es in der 30. Minute erstmals im Augsburger Tor klingelte: Robert Lewandowskis dritter Saisontreffer bedeutete das 1:0 und ließ mich erstmals an diesem Nachmittag ein wenig entspannen.
In der 36. Minute stellte der Unparteiische Rafati unter Beweis, wieso er nicht nur bei den Fans einer der unbeliebtesten Schiedsrichter ist. Als Mario Götze im gegnerischen Strafraum unfreiwillig zu Fall gebracht worden ist, verweigerte er den Borussen einen klaren Elfmeter. In der letzten Minute der ersten Halbzeit setzte sich die Lewandowski-Gala fort. Sträflich am Elfmeterpunkt freistehend konnte sich der Pole die freie Ecke aussuchen und markierte das 2:0 – der Bann schien gebrochen.
Unverändert kam der BVB aus der Pause und unerwartet der Beginn des zweiten Abschnitts. Nach einem dummen Foul von Gündogan gab es Elfmeter für Augsburg. Doch Roman Weidenfeller parierte den schwach geschossenen Strafstoß (48.) gekonnt und bewahrte den Zwei-Tore-Vorsprung für seine Mannschaft.
In der 62. Minute war es dann endlich soweit: Lucas Barrios wurde für Kuba ins Spiel gebracht und sollte damit für weitere Treffer der Schwarz-Gelben sorgen. “Wenn man meint, das Spiel plätschert jetzt vor sich hin, dann wird man dem einen oder anderen Bach nicht gerecht”, merkte der Sky-Kommentator nach 65 Minuten an. Dortmund fehlten die Ideen, um das Abwehrbollwerk der Augsburger zu durchbrechen. Und Augsburg selbst war an Harmlosigkeit nicht zu übertreffen.
Ilkay Gündogan wurde in der 68. Minute gegen Antonio da Silva ausgetauscht. Während das Spiel so vor sich hin plätscherte, versprach die letzte Viertelstunde doch noch spielerische Leckerbissen. Denn der Torhunger des BVB war noch nicht gestillt. Auf Vorlage von Lewandowski markierte Mario Götze mit einer feinen Einzelleistung und einem gefühlvollen Heber das 3:0. Das vierte Tor erzielte wiederum Lewandowski per Kopf in der 78. Minute – dieses Mal gab Götze die Vorlage, der kurz danach gegen Kevin Großkreutz ausgetauscht worden ist.
Der FC Augsburg war nach dem grotesken 0:3 in Frankreich der richtige Gegner zur rechten Zeit, um Selbstvertrauen zu tanken. 13 Punkte aus acht Spielen, zwei Siege in Serie und der zwischenzeitliche Sprung auf Platz vier lassen die schwarz-gelben Fans jetzt deutlich zuversichtlicher nach vorn schauen.
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