Nach dem glanzvollen 5:0 gegen Köln stand für den BVB nur drei Tage später die reizvolle Aufgabe im Pokal gegen Dynamo Dresden auf dem Programm.
Zum ersten Mal seit dem Pokal-Finale anno 2008 wurde ein Spiel der Dortmunder Borussia im Pokal mal wieder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen live übertragen. Ich schaute die Begegnung im Rahmen unseres Kurzurlaubs in Thüringen gemeinsam mit Liam in unserer Pension – stilvoll mit Apoldaer Pils. Und ich musste eine Viertelstunde länger als geplant auf den Anpfiff der Partie warten. Die Polizei hatte massive Probleme mit den Dresdner Ultras und außerdem konnten die Busse beider Mannschaften nur mit Verspätung ins Westfalenstadion gelangen.
Aber jetzt zum Sportlichen. Vor der Rekordkulisse mit mehr als 70.000 Zuschauern – niemals zuvor gab es mehr Besucher in einer zweiten Runde des Pokals – gab es schon vor dem Anpfiff eine Überraschung. Jürgen Klopp ersetzte absprachegemäß Schlussmann Roman Weidenfeller durch Mitchell Langerak und verhalf dem 23-jährigen zu seinem Pokaldebüt. Ansonsten vertraute Übungsleiter K. den Akteuren, die gegen die Domstädter siegreich waren.
Dynamo Dresden spielte gut mit gegen den Deutschen Meister 2011 und ließ in der Anfangsphase keinen Unterschied zwischen dem Bundesligisten und dem Zweitligisten erkennen. Der BVB tat sich recht schwer gegen die Sachsen und kam nicht wirklich ins Spiel. Die bis dahin beste Torchance hatte Neven Subotic in der 23. Minute, der im Strafraum nur knapp am Leder vorbeigesegelt war.
Ich fühlte mich an meinen Traum der letzten Nacht erinnert, der zu Recht das Prädikat “Alptraum” getragen hat. In diesem Traum ging Dynamo Dresden mit sage und schreibe 2:0 im Westfalenstadion in Führung, ehe Dortmund der Anschlusstreffer zum 1:2 gelungen ist. Wie das Spiel in meinem Traum geendet ist, kann ich leider nicht sagen – denn vor dem Ende der Partie erwachte ich aus diesem üblem Traum. Und fühlte mich nicht wirklich toll nach dem Aufwachen.
Aber zurück zum Spiel. Borussia kam besser ins Spiel uns zu Torgelegenheiten. Sven “Manni” Bender sah schon wie der gefeierte Torschütze aus, doch Dresdens Schlussmann konnte den Ball zur Ecke lenken (29.). Doch dann war es endlich soweit. Robert Lewandowski traf nach dem Eckstoß zum 1:0 für Borussia (30.). Der Bann war gebrochen und der Jubel bei uns in Thüringen groß – und das auch ohne Fußball in HD, sondern auf einem Röhrenfernseher mit 55 Zentimeter Diagonale 🙂
Nach dem Seitenwechsel sorgte Dynamo Dresden weniger auf dem Platz für Aufsehen, sondern vielmehr auf den Rängen der Nordtribüne. Vermeintliche “Fans”, die diesen Namen nicht im Ansatz verdient haben, brannten Bengalo-Feuer ab und verursachten Feuerwehreinsätze im Innenraum des Stadions. Allein dafür müssten die Sachsen mit dem Ausscheiden aus diesem Wettbewerb bestraft werden.
Ivan Perisic kam in der 61. Minute für Kevin Großkreutz ins Spiel. Und nur kurze Zeit später fiel das 2:0 für Dortmund. Sven Bender passte hervorragend auf Mario Götze, der eine feine Einzelleistung mit der möglichen Vorentscheidung krönte (65.). Shinji Kagawa macht in der 72. Minute Platz für Lucas Barrios. Zwei Minuten vor Schluss verließ Mario Götze unter dem Jubel der Fans den Platz und wurde von Jakub “Kuba” Blasczykowski ersetzt.
Borussia Dortmund gewann das Pokalspiel am Ende verdient und unter dem Strich ungefährdet mit 2:0 und darf sich weiter über die Vierfach-Belastung in der Bundesliga, der Champions League, dem DFB-Pokal und der Nationalmannschaft freuen.
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