“Ene mene Miste, es rappelt in der Kiste”. Fast jeder der heute 35- bis 45-jährigen wird bei diesem Abzählreim nostalgische Gefühle bekommen.
Die Rappelkiste ließ in den siebziger Jahren scharenweise Kinder vor den heimischen Fernsehern versammeln und bietet heute in der Retrospektive einen Blick auf längst vergangene Kindertage. Seit kurzem gibt es 28 Folgen in chronologischer Reihenfolge als DVD-Box zu kaufen.
Jede Episode wird mit einem “Sketch” von den beiden Brüdern Owin und Nickel eingeleitet, die auf das Thema der halbstündigen Episode eingehen. Danach folgt ein – neudeutsch – Cartoon, der ebenfalls das Thema der Sendung in Szene gesetzt hat. Auch die altbekannten Animationen mit den Bauklötzen sind mit dabei.
Aufgelockert werden die einzelnen Filme mehrfach von dem dunkelhaarigen Arbeiter, der seine liebe Mühe und Not mit dem Stapeln von Holzkisten hat – wie heißt der Herr eigentlich? Anschließend kommen die Kinder-Darsteller ins Spiel. Auch sie treten im Film in Erscheinung und geben mir als Erwachsenen interessante Einblicke in das Kinderleben in den siebziger Jahren – also meiner Kindheit.
Angefangen von den irren Klamotten (Schlaghose) in irren Bonbonfarben über die damals in Mode gekommenen Langhaarfrisuren für Jungs und das Leben (Papa sitzt mit Filterzigarette abends vor dem Fernseher), Spielen und Arbeiten ist es ein Retro-Ausflug par exzellence.
Als nächstes sind Ratz und Rübe an der Reihe. Der mit dem Mädchen befreundete Junge spielt, streitet und erlebt spannende Geschichten mit seiner Spielkameradin. Nicht zu vergessen sind natürlich die Knetfiguren (die “Ompis”), die zu zweit oder zu dritt spannende Abenteuer bestehen müssen und mit pfiffigen Ideen begeistern können – jedes Mal passend zum Thema der Folge.
Und schon in kürzester Zeit sind dreißig Minuten Spaß vorbei und der Abspann aus dem Hinterhof einer deutschen Stadt läuft: “ene mene meck – und Du bist weg!”.
Mein Fazit
Ich bin super happy, dass es die Rappelkiste endlich auf DVD zu kaufen gibt. Als Vater habe ich besonders interessiert zur Kenntnis genommen, dass die Erziehungsthemen vor dreißig, vierzig Jahren im Prinzip identisch mit der heutigen Zeit sind. Sei es das ständige Thema “Schlafen gehen”, der Streit zwischen Großen und Kleinen oder der Unterschied zwischen Mädchen und Jungen.
Das Feedback meiner beiden Jungs auf die beinahe nostalgisch anmutende Serie war sehr unterschiedlich. Luke, fünf Jahre, war von Beginn an begeistert von der Rappelkiste und schaut am liebsten – auch mehrmals hintereinander die Episode 18 von der DVD 3 (“Von Großen und Kleinen”). Aber auch alle anderen Folgen begeistern ihn. Liam, acht Jahre alt, hatte regelrecht Respekt (Angst?) vor Ratz und Rübe, den beiden frechen Handpuppen. Nur widerwillig wollte er die Geschichten des Mädchen und des Jungen verfolgen.
Ein kleiner Kritikpunkt oder besser gesagt eine interessante Entdeckung noch zum Schluss: die Folge “Von Großen und Kleinen”) ist gleich zweimal in der DVD-Box enthalten. Als Folge 8 und als Folge 18. Zumindest der Titel ist identisch. Die einzelnen Beiträge in den Episoden differieren allerdings teilweise.
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