Heute in drei Wochen feiern wir Heilig Abend. Es gibt nicht wenige Menschen, die die Vorweihnachtszeit als die stressigste Zeit des Jahres erleben.
Woran liegt das? Wieso genießen die Menschen nicht die in meinen Augen schönste Zeit des Jahres? Wieso schätzen sie nicht die Muße der Vorweihnacht? Weil wir uns den Stress selbst machen. Weil wir gehetzt über die Weihnachtsmärkte ziehen, weil wir in Eile durch die festlich geschmückten Kaushäuser ziehen und in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Geschenkewünsche erfüllen wollen. Doch für mich gilt das nicht. Ich mache mir den Stress schon seit langem nicht mehr
Schon früh an Geschenke denken
Bereits das ganze Jahr über mache ich mir Gedanken, was ich an Weihnachten an liebe Menschen aus der Familie schenken kann. Ich höre aufmerksam zu, wenn jemand von tollen Produkten erzählt oder achte darauf, was jemandem gefällt. Manche Geschenke sind auch obligatorisch, was nicht automatisch mit langweilig gleichzusetzen ist.
So schenken wir unseren Eltern jedes Jahr einen großformatigen DIN A3 – Wandkalender, der an jedem Monatsblatt mit mehreren Fotos der Familie gestaltet ist. Der Umfang der Fotos erstreckt sich dabei von dem November des Vorjahres bis zum aktuellen Monat, in dem ich den Kalender erstelle. Was für viele auf den ersten Blick nach viel Arbeit aussieht, ist es gar nicht. Die Arbeit, den Kalender zu komponieren, geht recht einfach von der Hand. Allerdings ist die Auswahl der passenden Fotos eine Mammutaufgabe, die einige Zeit in Anspruch nimmt. Weil ich mich aber bereits frühzeitig darum kümmere, sind die Wandkalender meist Anfang Dezember bestellt und wenige Tage später im Haus.
Online Weihnachtsgeschenke kaufen
Außerdem kaufe ich die wenigsten Weihnachtsgeschenke erst im Dezember. Ich halte bereits spätestens ab Mitte des Jahres die Augen offen. Denn nicht selten gibt es gute und günstige Angebote bereits ab September. Die meisten Geschenke kaufe ich online. Es gibt nichts Bequemeres, als von heimischen PC oder iPad Preise zu vergleichen und die echten Schnäppchen zu machen.
Ich würde regelmäßig einen Rappel bekommen, wenn ich an einer der vier Adventssamstage durch die Innenstädte ziehen müsste, um nach Geschenken für Heilig Abend Ausschau zu halten. Anfang 2000 war ich einmal – und das war bis jetzt auch das einzige Mal – in Köln auf dem Weihnachtsmarkt und beim Weihnachts-Shopping. Ich sage nur eins: Horror pur. Volle Innenstädte, Staus an den Rolltreppen in den Kaufhäusern, genervte und aggressive Menschen, deren Stress sich wie ein Virus auf alle umhereilenden Passanten zu verbreiten schien und schreiende Kinder, die von der Gesamtsituation einfach überfordert waren. Ohne mich! Nie wieder.
Wem schenke ich überhaupt noch etwas?
Seitdem wir eigene Kinder haben, hat sich das Schenk-Verhalten doch ein wenig drastisch geändert. Es hat damit begonnen, dass wir mit meinem Schwager und dessen Frau das gegenseitige Beschenken vor gut fünf Jahren eingestellt haben und die Kinder in den Mittelpunkt des Fest der Liebe gestellt haben. Denn abstrakt gesagt war es im Prinzip nur ein Hin- und Herschieben von Waren. Die beiden Verwandten haben ihre Wünsche genannt und wir haben unsere Wünsche genannt – fertig! So wirklich der Knaller ist das nicht.
Deshalb haben wir das gleiche Agreement in diesem Jahr auch mit meinem Bruder und seiner Frau getroffen. Wieso lange stressen? Dann nutze ich lieber die gesparte Zeit für besinnliche Stunden um den Adventskranz herum. Wobei ich mir natürlich vorbehalte, vielleicht doch eine kleine Überraschung für die beiden zu sorgen. Zwar ärgert sich mein Bruder dann ein wenig, doch das muss er nicht – schließlich schenke ich nicht des Schenkens willen oder um eine Gegenleistung zu erhalten.
Wieviel Geld gebe ich für Geschenke aus?
Wenn Kinder an Weihnachten dabei sind, regen sich manche Menschen über den “Konsumterror” auf. Zu viele Geschenke machen die Kids groggy und überfordern sie, lautet ein Vorwurf. Das ist mir nicht unbekannt. Allerdings haben wir in den letzten Jahren dazugelernt und passen die Geschenkeanzahl an. Pro Kind geben wir nicht mehr als fünfzig Euro aus. Das kann dann ein großes Geschenk sein oder mehrere kleinere Präsente. Wenn sich eines der Kinder ein großes Geschenk wünscht, fassen wir es auch schon einmal mit meinen Eltern zusammen, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
Im übrigen kann man es ohnehin nicht jedem Recht machen. Und als Eltern bin ich primär dafür verantwortlich, was und wieviel ich an Weihnachten verschenke. Denn auch ich bin einzig und allein für die Konsequenzen verantwortlich.
Was wünsche ich mir zu Weihnachten?
Natürlich kommen jedes Jahr im Dezember auch an mich die Fragen: was wünscht Du Dir zu Weihnachten? Und das ist wirklich keine einfache Frage. Denn auch die Antwort auf diese Frage hängt ganz eng mit den eigenen Kindern zusammen. Seitdem Liam und Luke auf der Welt sind, nehme ich mich nicht mehr so wichtig. Die Kinder stehen im Mittelpunkt. Besonders an Weihnachten.
Doch auch ich bin ein Kind und meine Eltern möchten mir gern etwas schenken. Auch wenn meine Mum immer meint, dass man mich nicht überraschen kann, weil ich schon so vieles habe. In diesem Jahr habe ich echte Schwierigkeiten, (materielle) Wünsche zu äußern. Ich habe alles, was ich brauche und bin glücklich und zufrieden. Ich brauche nichts. Aber ich verschenke liebend gern und erfreue mich an der Freude des Beschenkten. Das ist für mich das größte Geschenk.
5. Dezember 2011 um 15:23
Dieses Jahr ist mit der gesamten Schwiegerfamilie ausgemacht, dass wir uns nichts schenken, damit sind soweit auch alle einverstanden bis auf die 16-jährige Cousine. Ich kann es nachvollziehen. Es muss ja auch nicht immer was Großes sein, sondern eher ne Kleinigkeit, die dafür von Herzen kommt. Ich mag das Schenken und beschenkt werden nämlich eigentlich ganz gerne. Mit meinen Eltern ist bisher nichts ausgemacht, vielleicht wird da auch noch was abgeklärt, dass es dieses Jahr keine Geschenke gibt! Eigentlich zählt ja auch nur, dass man mit der ganzen Familie Zeit verbringt, ein gutes Essen auf dem Tisch hat und es sich gemütlich macht!
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