Zum Ausklang des unbeschreiblichen Fußballjahres 2011 hatte Borussia Dortmund im letzten Heimspiel der Hinrunde die abstiegsbedrohten Lauterer zu Gast.
Vor der Begegnung wurden bei mir Erinnerungen an die letzte Partie der beiden Mannschaften im Westfalenstadion wach, die der BVB mit 5:0 für sich entscheiden konnte. Ein Ergebnis in dieser Größenordnung wäre Balsam für die geschundene Fan-Seele nach dem unrühmlichen Ausscheiden in der Champions League.
Sebastian Kehl hatte sich bekanntermaßen im Spiel gegen Olympique Marseille verletzt und musste pausieren. Antonio da Silva belegte deshalb gemeinsam mit Ilkay Gündogan die beiden Plätze für die Doppel-Sechs. Und Jürgen Klopp nahm noch weitere Änderungen an der Mannschaft vor. Im Vergleich zum Champions League-Spiel kehrte Marcel Schmelzer für Chris Löwe zurück. Kevin Großkreutz und Shinji Kagawa spielten von Beginn an und Mario Götze musste vorerst auf der Bank Platz nehmen. Lucas Barrios war wegen einem grippalen Infekt erst gar nicht im Kader.
Vor ausverkauftem Haus und kalten Temperaturen freuten sich die Fans auf ein torreiches Spiel. Der Beginn war ein wenig zerfahren, erst in der sechsten Minute war Marcel Schmelzer für den ersten Torschuss der Hausherren verantwortlich. Ansonsten war das Team technisch mit ungewohnten Patzern unterwegs und auch in den Zweikämpfen oftmals unterlegen. Ein ungewohntes Bild.
Robert Lewandowski hatte in der 14. Minute den Führungstreffer auf dem Fuß. Nach einem Freistoß von Antonio da Silva landete sein Seitfallzieher alber nur an der Oberkante der Lauterer Latte. Besser macht es dann Shinji Kagawa nach schöner Vorlage von Ilkay Gündogan in der 27. Minute, als er aus zentraler Position vor dem Lauterer Gehäuse abgezogen und zum 4. Mal in dieser Spielzeit getroffen hat.
Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Mats Hummels nach Eckball von da Silva das 2:0 auf dem Fuß, doch das Leder wurde auf der Linie von Lautern geklärt. Das Fazit nach der ersten Halbzeit fiel zwiespältig aus. Borussia Dortmund überraschte mit Schwächen im Zweikampf und im Spielaufbau sowie Unsicherheiten, Fehlpässen und Nachlässigkeiten im Spiel. Dennoch war die Führung durchaus verdient und wurde mit der vorübergehenden Tabellenführung belohnt:
Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Borussia ließ die Ordnung im Spiel vermissen und war zweikampfschwach. Sollte sich der Verlust von Sebastian Kehl und der nicht gewollte Einsatz von Mario Götze so negativ auf die Leistung ausgewirkt haben? Dank des Unvermögens von Kaiserslautern blieben die Nachlässigkeiten aber vorerst ungestraft und ohne Gegentor als Folge. Bis zur 60. Minute, denn da gelang dem FCK mit einem fulminanten Kracher der nicht unverdiente 1:1-Ausgleich.
Jürgen Klopp reagierte auf das Unentschieden mit der Einwechslung von Mario Götze. Der 19-jährige wurde in der 66. Minute für Jakub Kuba Blasczykowski in die Partie gebracht. Nach 72 Minuten gab es den zweiten Aluminum-Treffer für den BVB, doch Hummels hatte kein Glück. Direkt im Anschluss hatte Robert Lewandowski das 2:1 auf dem Fuß, doch versagten dem Polen die Nerven.
Direkt danach ließ Übungsleiter Klopp die Elf noch offensiver auftreten. Antonio da Silva ging in der 73. Minute vom Platz und wurde gegen Ivan Perisic ausgetauscht. Große Aufregung in der 77. Minute, als Roman Weidenfeller reflexartig gegen einen Lauterer auf der Linie klären konnte. Das wäre das 1:2 gewesen… Patrick Owomoyela kam kurz danach als dritte Einwechslung für Marcel Schmelzer ins Spiel.
Mario Götze traf nach 83 Minuten zum dritten Mal das Aluminium – dieses Mal half erneut die Querlatte den Lauterern, einen Rückstand zu verhindern. Es war zum Haareraufen. Trotz der Überlegenheit und zahlreichen Chancen gelang es Borussia Dortmund nicht, daraus Kapital zu schlagen. Somit blieb es beim nicht unverdienten 1:1, das eindeutig als Erfolg für den abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern zu werten ist. Schade. Damit ist die Tabellenführung auf alle Fälle futsch.