Vor einigen Wochen habe ich von EM-Abseits, der Blogger-Vorbereitung für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine, berichtet. Jetzt geht es endlich los!
Mella hat mit der Auswahl des ersten Themas direkt kontrovers losgelegt: Frauen und Fußball. Denn nicht wenige finden ein Thema polarisierender als Frauen und das runde Leder. Wieso das so ist? Ich weiß es nicht.
Das Sommermärchen 2006
Frauen und Fußball – das ist eine Verbindung, die es zumindest im öffentlichen Bewusstsein noch nicht lange gibt. Ich bin seit 1990 Fußball-Fan und war bereits in den neunziger Jahren regelmäßiger Besucher der Südtribüne im Westfalenstadion Dortmund.
Schon damals gab es einige Mädchen und Frauen, die gemeinsam mit mir Tore bejubelt, Siege gefeiert und Niederlagen betrauert haben. Aber außerhalb des Fußballtempes war die Verbindung Frauen und Fußball nicht existent.
Ich meine beobachtet zu haben, dass sich Frauen erst mit Beginn der Fußballer-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland intensiver mit der klassischen Männer-Domäne Fußball auseinandergesetzt haben. Das oft zitierte “Sommermärchen” hat nicht nur junge und alte männliche Fans begeistert, sondern auch viele weibliche Anhänger entstehen lassen. Die Frauen scheinen wie aus heiterem Himmel von heute auf morgen erkannt zu haben, dass Fußball mit Proletentum und Koma-Saufen eher seltener zu tun hat. Sie haben erlebt, dass Fußball Freude und Spaß bringen kann und dass das gemeinsame Erleben eines Fußballspiels etwas ganz Besonderes sein kann.
Die Kehrseite der Medaille
Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille. Neben den – meist männlichen – Erfolgsfans, die sich erst bei einstellendem Erfolg mit einem Fan-Schal in den Fan-Kurven, Stadien und Biergärten blicken lassen und das wahre Leben des Fans in seiner gesamten Bandbreite überhaupt nicht kennen (Derby-Pleiten, Niederlagen, Tränen, Abstieg, Pleite des Vereins…), gibt es auch das weibliche Gegenstück.
Diese Ansammlung von weiblichen Fans, die nur des Feierns wegen Fans sind, wurden vor einigen Jahren als “Anja und Tanja” (A&T)-Fans getauft. Das Löwenwiki beschreibt diese Gruppierung als
Mädchen oder junge Frauen, die sich bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft oder generell bei Fußballspielen mit Eventcharakter einfinden.
Und weiter heißt es:
Eingehüllt in Fahnen, Nationalfarbenschminke im Gesicht, kreischen sie ahnungslos drauf los, wenn der Ball ins Aus geht.
A&T wissen manchmal bis kurz vor Anpfiff nicht so recht, welches Trikot die dt. Nationalmannschaft trägt. Auf die Frage: „Na wie geht es aus?“, gibt es häufig die Antwort: „Sieg für uns, na klar!“
A&T fehlen auch so ziemliche sämtliche Basisbegriffe aus dem Fußballregelwerk. Es geht ja darum “Party zu machen”. Das Wort “abseits” wird vorzugsweise zunächst im Fremdwörterlexikon nachgeschlagen und die Leistung eines Spielers wird nicht nach Kriterien wie “Fehlpässe”, “Einsatz” oder “Tore” bewertet, sondern ausschließlich nach den Kriterien “Körperbau” und “Frisur”.
Es versteht sich von selbst, dass es in meinem Freundeskreis keine Anja und auch keine Tanja gibt – zumindest nicht in Bezug auf deren Fußballgesinnung.
Frauen und Fußball beim Ostwestfalen
Ich habe das Glück, dass meine beiden Söhne die Liebe zum Fußball von ihrem Vater anscheinend vererbt bekommen haben. Sowohl Liam als auch Luke sind von dem schwarz-gelben Virus infiziert und haben die Leidenschaft Borussia Dortmund quasi von Kindesbeinen an miterleben dürfen. Das gleiche gilt auch für die Nationalmannschaft.
Bei meiner Frau Anne (sie bloggt übrigens auch) ist das anders. Sie freut sich auch über Siege des Deutschen Meisters 2011, ist aber nicht so fan-atisch (!) wie ihre drei Männer. Anders ist das aber bei Länderspielen. Dort lässt sie auch gern einmal alles stehen und liegen, um mit uns die Fußball-Turniere zu verfolgen. Mal schauen, ob das auch 2012 gilt und sie dann die Nähmaschine und ihre Gretels Werke ruhen lässt.
Fußball-Wissen für Frauen
Ich habe übrigens noch einen Tipp für alle Frauen, die genervt von den dummen Kommentaren ihrer männlichen Partner oder Kids sind. Meist meinen Männer, dass sie die fußballerische Weisheit mit Löffeln verspeist haben. Doch auch Frauen sind clever und lassen sich selten den Schneid abkaufen.
Meine Frau hat deshalb vom Christkind das kleine Büchlein Kleines Fußball-ABC für Frauen erhalten und kann jetzt wunderbar mit uns Männern im Haus über Abseitsfallen, Flankengötter und Strafstöße debattieren.
Trikots für die EM 2012 online kaufen
Wer übrigens noch auf der Suche nach der passenden Fan-Kluft – vor dem Fernseher, im Biergarten oder beim Rudelgucken – für die Europameisterschaft 2012 in der Ukraine und Polen ist, sollte gelegentlich beim Online-Versandhaus amazon vorbeischauen: Adidas DFB Fußball-Trikot EM 2012.
Dort gibt es das schwarz-weiße Jersey des öfteren für unter 50 Euro zu kaufen – ein echtes Schnäppchen im Vergleich zur unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 80 Euro.
14. Februar 2012 um 08:24
A&T-Fans? Das erste Mal, dass ich davon höre, obwohl ich solche Typen schon beobachtet habe. Ja, wir starten absichtlich mit einem etwas kontroversen Thema, wir wollen ja die Reviere abstecken, nicht wahr?
Wow, man lernt bei EM-Abseits ja richtig was 🙂
LG
Mella
14. Februar 2012 um 08:48
Wow, Mella hat Recht! Da lernt man ja richtig was! 🙂
14. Februar 2012 um 09:27
A&T finde ich witzig 🙂
14. Februar 2012 um 14:48
War A&T nicht eine Telekommunikationsfirma in den USA? 😉
Gruß
Fulano
14. Februar 2012 um 14:51
Fast…. Das war AT&T.
14. Februar 2012 um 22:51
Jetzt wo Du´s sagst 😉
Gruß
Fulano
14. Februar 2012 um 16:27
Ich kenne ein paar A&T’S (allerdings kannte ich den Ausdruck vorher nicht) und ich muss zugeben, die können ziemlich nervig werden 🙂
Liebe Grüße
15. Februar 2012 um 19:57
Geht mir genau so… ich kenne sie, wusste aber bisher auch noch nicht, dass es dafür einen “Fachbegriff” gibt 😀
14. Februar 2012 um 17:20
Also mir geht es ja eher so, dass ich diese Anja-und-Tanja-Sache nicht mehr hören und lesen kann, auch wenn mich diese Tussen selber nerven. Vermutlich bin ich da etwas empfindlich 😉
Liebe Grüße
anja
15. Februar 2012 um 07:30
Ach das nächste Thema ist dann sicher mehr nach Deinem Geschmack! Kommt dann nächste Woche.
Mella
15. Februar 2012 um 09:17
Das wird auch wieder ein Spaß!
14. Februar 2012 um 19:37
Ich weiß eigentlich gar nicht, warum man sich erst durch das Herunterbeten der Abseitsregel als Fußballfan qualifiziert!
Außerdem habe ich A&T für eine Ratingagentur gehalten.
Naja … im weitesten Sinne ist da vielleicht sogar was dran!
LG
Sabienes
17. Februar 2012 um 14:24
Guter Beitrag! Danke auch für die Aufklärung bzgl. A&T 😉 und auch für den Link auf den Blog Deiner Frau habe ich wieder was zum “durchstöbern”
Grüßle Susanne
18. Februar 2012 um 19:59
Mir hat dieser Beitrag richtig gefallen.
Von A&T habe ich bisher nichts gehört. Doch dem Inhalt kann ich nur zustimmen.
Aber mal ganz von der anderen Seite betrachtet:
Wie wäre die Stimmung, wenn im ganzen zuschauerraum nur “wissende” Langweiler rumsitzen und zu Foul sind bei der eventuellen Laola-Welle mitzumachen.
das ist ganz schön traurig.
Dannl lieber A&T über die ich notfalls Lachen kann, Spaß habe und froh bin, das gewisse Peinlichkeiten von A&T nicht von mir kommen. 🙂
In diesem Sinne: Frauen! Kommt zu r EM und feuert unsere Manschaft an!
Aber bitte mit der richtigen Trikotfarbe… 😉
Beste Grüße aus Berlin
Timm
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