Borussia Dortmund musste am fünften Spieltag der Rückrunde beim Aufreger-Klub Hertha BSC Berlin antreten und wollte den fünften Sieg in Serie einfahren.
Aufreger-Klub deshalb, weil Hertha mit Michael Skibbe erneut einen glücklosen Trainer geschasst hat und mit Interims-Lösung Rene Tretschok einen ehemaligen BVB-Spieler nominiert hatte. Aufregung gab es auch in Dortmund. Denn Shinji Kagawa hatte sich an Altweiber einen Anriss des Außenbandes zugezogen und musste ersetzt werden.
Moritz Leitner, Ilkay Gündogan oder Lucas Barrios standen als Alternative zur Verfügung. Jürgen Klopp hat sich am Ende für die offensivste Variante entschieden und Barrios neben Robert Lewandowski im Sturm aufgestellt. Begleitet von sage und schreibe 18.000 Dortmunder Fans begann die Partie im Olympiastadion von Berlin.
Ich schaute die Begegnung seit langem mal wieder mit meinen Eltern, die über das Karnevalswochenende zu Besuch im Rheinland waren. Und es war auch Barrios, der nach siebeneinhalb Minuten nach Flanke von Lukas Pisczek die erste Torgelegenheit in einem bis dahin kampfbetonten Spiel verbuchen konnte. Danach dauerte es bis zur 20. Minute, ehe erneut Barrios vor dem Tor der Hertha scheiterte. Der BVB dominierte – wie schon vor zwei Wochen gegen Nürnberg – das Spiel, allerdings fehlten die zwingenden Torchancen. Hertha tat ihr übriges dazu, denn die abstiegsbedrohten Hauptstädter verteidigten geschickt.
Erneut war es Lucas Barrios, der zum Held des Spiels nach 31 Minuten hätte werden können. Doch das Anspiel von Lewandowski wurde vom Südamerikaner leichtfertig verspielt. In der 36. Minute hätte Berlin führen können, denn ungewohnte Unkonzentriertheiten der Dortmunder Defensive (namentlich: Mats Hummels) begünstigten eine Chance der Hausherren, die Roman Weidenfeller in letzter Sekunde parieren konnte – Glück gehabt, BVB!
Der torlose Halbzeitstand erinnerte mich an das Spiel gegen Leverkusen in der Vorwoche. Der BVB dominierte, aber brillierte nicht in dem Spiel. Wie gegen Bayer war am heutigen Tag also Geduld gefragt. Auf ein Neues also in Halbzeit zwei. Lukas Pisczek musste nach einem Zusammenprall mit Herthas Schlussmann Kraft in der Kabine bleiben. Für ihn kam Patrick Owomoyela ab der 46. Minute in die Partie.
Roman Weidenfeller und seine Vorderleute waren nach 50 Minuten bereits geschlagen, doch Patrick Eberts Schuss verfehlte das Tor nur knapp. Die gleiche Situation nur drei Minuten später und erneut war Fortuna auf Seiten des Deutschen Meisters. Was war mit dem BVB los? Unkonzentriertheiten und ungenaues Abspiel paarte sich mit Ideenlosigkeit im Angriff. Das 0:0 war zu diesem Zeitpunkt fast schon schmeichelhaft.
Der Führungstreffer des BVB war gleichzeitig die bis dahin schönste Kombination der Gäste. Ein satter Schuss von Robert Lewandowski knallte nur an die Latte, doch Kevin Großkreutz konnte mit einem sehenswerten Fallrückzieher das 1:0 schießen (66.). Riesengroße Erleichterung machte sich bei uns daheim breit – angefangen von den Kids über mich bis hin zu meiner Mum (!). Kerr, was hatte ich Puls.
Und mein Puls sollte sich nicht beruhigen. Eine Viertelstunde vor dem Ende hätte Hertha zum 1:1 ausgleichen müssen – doch Unvermögen sorgte für den Fortbestand der knappen Dortmunder Führung.
Lucas Barrios’ Einsatz war nach 77 Minuten beendet, als Moritz Leitner für die Stabilisierung in der Abwehr sorgen sollte. Gleiches galt für Mats Hummels, der nach zwei groben Schnitzern in der 79. Minute gegen Felipe Santana ausgetauscht worden ist. Es war heute nicht Mats’ Tag an der Spree. Was im übrigen überwiegend für die gesamte Dortmunder Elf gegolten hat, die sich sehr schwer mit den Blau-Weißen getan hat.
Die letzten zehn Minuten des Spiels haben meine Nerven auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, denn Hertha hatte den Ausgleich gleich mehrmals auf dem Fuß. Mit Glück und geschickt rettete der BVB den knappen Vorsprung über die Zeit und konnte den fünften Sieg in Folge in der Rückrunde feiern.
Es war erneut ein Arbeitssieg des Tabellenersten, der mehr durch Einsatz und Kampfeswille als durch spielerische Akzente zu überzeugen wusste. Aber solche Spiele müssen gewonnen werden, um ganz vorn zu stehen. Nach diesem Sieg hat Borussia Dortmund seine Serie auf bärenstarke 16 Spiele ohne Niederlage ausgebaut und kann erneut darauf vertrauen, dass die Null hinten steht.
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