Ich habe schon viele Bücher gelesen und auch rezensiert. Doch mit Das meiste Buch der Welt von Christian Walther und Nele Ming habe ich arge Schwierigkeiten gehabt.
Das begann schon mit dem Einordnen des Taschenbuches in ein Genre. Ist es Humor oder Satire oder nur schlichter Spaß? Schwer zu sagen. Und weiter. An welche Zielgruppe richtet es sich? An Grundschüler (dafür ist der Humor teilweise zu derb), an Pubertierende (dafür ist der Humor teilweise zu infantil) oder an Erwachsene (dafür ist der Humor teilweise zu profan)? Außerdem: Ist es ein Lesebuch, ein Arbeitsbuch oder ein Bastelbuch? Im Prinzip sind alle drei Antworten richtig.
Meine Ratlosigkeit zu Beginn setzte sich fort. Nach der Lektüre der 175 Seiten – die ich in zwei Etappen beinahe am Stück durchgelesen habe – kam ich mir vor wie auf einem wilden Ecstasy-Trip (natürlich nur im übertragenen Sinn). Das liegt daran, dass das Buch so vielseitig ist. Vielseitig in Bezug auf den Inhalt als auch vielseitig in Bezug auf die Gestaltung.
Da wechseln sich Top 13-Listen mit prosaischen Texten über Mundgeruch, die Technik hinter der SMS, Telefon-Warteschleifen und Anarchie im Alltag ab. Da gibt es das Dr. Winter-Team, das dringende Fragen zur Sexualität kompetent beantwortet. Da gibt es Psychotests (“Welcher Umwelt-Typ bist du?” und “Bist Du ein Mädchen?”) und bunte Flow-Diagramme, die essentielle Fragen wie “Welche Sportart passt zu Dir” klären. Und und und…
Alle Themen sind in eine wilde Fahrt durch ein wahres Layout-Feuerwerk eingebettet, denn keine Seite des Buches gleicht der anderen. Jede Seite bietet neue Überraschungen und unterstreicht damit, dass Das meiste Buch der Welt eine wahre Wundertüte ist – denn du weißt nicht, was dich als nächstes erwartet, wenn Du die Seite umblätterst.
Mein Fazit
Das meiste Buch der Welt kann ich nur schwer beschreiben. Man muss es selbst erlesen und erleben. Es ist ein Ausflug in die Kindheit, weil es teilweise einem Witzbuch ähnelt, doch auch ein Flug durch die Niederungen der Ironie. Manchmal aber auch einfach nur schräg und mit einem Augenzwinkern zu lesen.