Am Sonntag war es endlich soweit: Liam konnte sein erstes Heimspiel seines Lieblingsklubs Borussia Dortmund im Westfalenstadion erleben.
Und auch für mich war es eine Art erstes Mal, denn der letzte Besuch im schönsten Stadion Deutschlands datierte aus dem letzten Jahrtausend.
Mit Hannover 96 hatte sich ein Gegner angesagt, der für ein spannendes und ansprechendes Spiel sorgen sollte, denn die Mannschaft von Mirko Slomka brillierte sowohl in der Liga als auch in der Europa League. Außerdem sind Tore in diesem Aufeinandertreffen garantiert: noch nie endete eine Begegnung torlos.
Gegen halb zwei am Sonntag Mittag begann unsere Reise vom Niederrhein ins östliche Ruhrgebiet. Trotz meiner Kreislaufprobleme war mein Gesundheitszustand so weit in Ordnung, dass ich die Fahrt antreten konnte. Witterungsbedingt haben sich Liam und ich für warme Winterschuhe, Kurzarm-Trikot über dem Hemd und doppelte Schal-“Einlage” entschieden.
Als erstes ging es gegen viertel vor drei zum BVB Mega-Store nach Dortmund-Hörde. Ich wollte dort unter anderem eine Meister-Hiss-Flagge, einen Hoodie und einen Schlafanzug für Luke sowie diverse reduzierte Meister-T-Shirts für die Kids kaufen. Außerdem sollte noch eine Kids-Uhr für Liams neunten Geburtstag in den Einkaufskorb wandern. Doch weit gefehlt: der MSV (MeisterSchlussVerkauf) war anscheinend schon gelaufen, denn außer drei Shirts für meine beiden Jungs konnte der BVB kein Geld an mir verdienen. Ungewollt kamen Erinnerungen an meinen letzten Einkauf im Fanshop am Westfalenstadion im Sommer 2011 bei mir in Erinnerung.
Anschließend hieß es: Parkplatzsuche. Ich hatte mich gegen die Shuttle-Lösung vom Mega-Store entschieden und bin schnell mit einem zentralen, aber mit vier Euro recht günstigen Parkplatz (E3, östlich vom Stadion) fündig geworden. Der Fußweg vom Parkplatz zum Stadion ist mit zehn bis fünfzehn Minuten Dauer auch mehr als akzeptabel und die unmittelbare Nähe zur B1 stellt eine zügige Abfahrt nach Spielende sicher.
Gegen viertel vor vier sind wir am Westfalenstadion angekommen und stiefelten als erstes zum ehrwürdigen Stadion Rote Erde, um die obligatorische Stadionbratwurst vor Spielbeginn zu genießen. Die Wurst schmeckte Liam und mir sichtlich gut.
Ich hatte noch die Hoffnung, vor der Partie den einen oder anderen twitternden Borussen zu treffen, doch das schwächelnde Mobilfunknetz verhinderte leider sowohl eine Terminabsprache als auch ein Treffen. Das muss ich beim nächsten Mal definitiv besser machen.
Weil es Liam nicht erwarten konnte, gingen wir bereits kurz nach vier ins Stadion und machten uns auf die Suche nach unseren Sitzplätzen im Block 62, Reihe 4. Die Sitzplatzwahl war perfekt – wir hatten eine tolle Sicht auf das Spielfeld und die 24.000 Fans der Südtribüne:
Hinter uns saßen – im gleichen Block – eine japanische Delegation von Shinji Kagawa-Fans, die unaufhörlich Fotos im Stadion gemacht haben. Standesgemäß mit Dortmund-Trikots oder Nationalmannschaft-Leibchen mit dem Schriftzug “Kagawa” ausgestattet, genossen die weiblichen und männlichen Fans den Besuch im beliebtesten Stadion Europas.
Als der kleine Mittelfeld-Akteur dann zum Aufwärmen das Spielfeld betreten hatte, erschütterten spitze, weibliche “Shinjiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii”-Schreie den Fanblock. Shinji hat von dem Besuch seiner Landsleute übrigens auch auf seiner Webseite berichtet: Nothing but Thank You.
Barbara sendete mir aus dem Stadion ein Foto via Twitter von der Nordtribüne; ich habe unsere ungefähre Position mit einem Pfeil markiert:
Das Spiel gegen die Niedersachsen war wirklich packend und damit bestens geeignet für Liams Premiere in Dortmund. Schon in der ersten Hälfte war der BVB klar überlegen und spielte Chance um Chance heraus. Nach 54 Minuten stand es 2:0 für Dortmund, beide Male hatte Robert Lewandowski getroffen – der Spieler, dessen Name auch auf Liams Trikot prangt. Hannover gelang zwar noch der Anschlusstreffer, doch Ivan Perisic machte mit dem 3:1 in der letzten Minute alles klar (ausführlicher Bericht zum Spiel hier).
Liam war super happy nach dem Spiel und möchte direkt wieder in den Fußballtempel. Jetzt ist er noch stärker vom schwarz-gelben Virus infiziert…. Beim nächsten Besuch im Tempel werde ich allerdings sehen, dass ich einen etwas stimmgewaltigeren Block erwische. Ich habe zwar oft während der neunzig Minuten mitgesungen, aber ansonsten war es mir fast schon zu leise bei und mit meinen Fans in Block 62. Das war Anfang Dezember in Gladbach auf der Südtribüne ganz anders.
Nach dem Spiel waren wir innerhalb von einer halben Stunde wieder auf dem Parkplatz – inklusive einer Bratwurst-Pause zur Stärkung – und konnten um zehn vor acht die Heimreise antreten. Achtzig Minuten später konnte ich bereits das Auto in der heimischen Einfahrt parken und Liam fiel müde in sein Bett.
3. März 2012 um 16:02
Liam und Luke.
Und das bei einem einigermaßen intelligenten Vater..
Traurig!
29. Oktober 2015 um 12:31
Fast so traurig wie Dein ANONYMER Kommentar, Nina.