Arztbesuche sind mir ein Grauen. Ich mag weder Krankheiten noch Ärzte und geschweige denn Krankenhäuser.
Sofern es sich vermeiden lässt, gehe ich allen ärztlichen Begebenheiten, Nebenerscheinungen und Nebenwirkungen aus dem Weg. Doch manchmal lässt es sich nicht vermeiden, einen Arzt aufzusuchen. So wie bei mir am vorvergangenen Montag.
Schon als ich am Montag Morgen um viertel vor sieben in der Arztpraxis angerufen hatte, wusste ich, dass mir das Grauen droht. “Bei Herrn Doktor Medicus (Name geändert) gibt es keine Termine. Kommen Sie einfach vorbei und bringen Sie mindestens eine Stunde Zeit mit”, zerstörte die Sprechstundenhilfe alle meine frühmorgendlichen Hoffnungen auf eine schnelle Terminvereinbarung.
Als ich gegen kurz vor acht in der Praxis angekommen bin, bestätigte sich mein Horrorszenario, das ich vor meinem geistigen Auge bereits auf mich zukommen gesehen habe. Das Wartezimmer war brechend voll. Patient neben Patient. Enge. Stickige Luft. Und dazu das ständig klingelnde Telefon, das im Minutentakt neue, kränkelnde Männer und Frauen in das Ärztehaus am Niederrhein spülen sollte.
Das Bellen des Telefons wurde nur übertönt von dem rasselnden und bellenden Husten meiner Sitznachbarin zur linken, die sich bereits seit etlichen Wochen mit einer hartnäckigen Bronchitis herumgeschlagen hat. Das Staccatto des Niesens meines Sitznachbars zur rechten war dagegen weniger nervig, allerdings mochte ich mir nicht ausmalen, welche Bakterien sie in regelmäßigen Abständen in die ohnehin verbrauchte Luft des Wartezimmers herausbgeblasen hat.
Mir fällt es nicht leicht, wie Zeit im Wartezimmer totzuschlagen. Wohlwissend hatte ich meine Frankfurter Allgemeine Sonntagszeit vom Vormittag mitgebracht, die mir die Wartezeit deutlich verkürzen konnte und die Nies-, Hust- und Schnieflaute meiner Leidenskumpanen fast in den Hintergrund drängen konnte.
Eine große Überraschung war es für mich, als ich nach mehr als einer Dreiviertelstunde das stickige Wartezimmer gegen den Vorraum des Arztzimmers eintauschen durfte. Die erste Hürde war gemeistert. Allerdings zu einem hohen Preis, denn meine Kopfschmerzen nach meinem Kreislaufkollaps waren seitdem nicht besser geworden. Die Aussicht auf eine baldige Behandlung meines Hausarztes ließen mich allerdings ein wenig Hoffnung schöpfen.
Es dauerte allerdings weitere zwanzig Minuten, bevor ich um 9:10 Uhr und damit mehr als zwanzig Minuten später endlich in die Sprechstunde vorrücken durfte. Die ausführliche Behandlung und gründliche Untersuchung, die ich dann aber genießen durfte, entschädigte allerdings mehr als genug für die lange Wartezeit.
Der Arzt diagnostizierte eine Schulterprellung und Hämatome am Ellenbogen, die von dem Sturz in der Nacht zeugen. Darüber hinaus habe ich eine Gehirnerschütterung, die drei bis vier Tage andauern wird, ehe die Schwellung des Gehirns abgeklungen ist und die Kopfschmerzen nachlassen. Aus diesem Grund hat mich der Arzt auch zwei Tage aus dem Verkehr gezogen, da Bett- und insbesondere Kopfruhe angesagt sind.
Nur wenn die Beschwerden stärker werden und sich die Symptome der Gehirnerschütterung verstärken, soll ich mich erneut melden, um Hirnblutungen oder andere schlimme Folgen des Kreislaufkollaps zu verhindern. Ebenso gilt es,die Kreislaufschwäche zu beobachten, damit ich nicht häufiger Probleme damit bekomme.
8. März 2012 um 10:06
Nach dem Wartesaal, nießen und Bronchitis neben dir, ist der Arztbesuch an sich doch recht gut verlaufen. Klingt so, als wärst du dort in guten Händen. Na dann hoffe ich mal, dass dein Kopf wieder ok ist?
Alles Gute weiterhin und auf dass du sobald keinen Arztbesuch mehr brauchst,
Alex
8. März 2012 um 21:09
Danke, inzwischen geht es wieder einigermaßen. Die Prellungen sind noch da und auch das Hämatom. Aber die Zeit heilt alle Wunden 🙂
8. März 2012 um 11:22
Und mit ner Gehirnerschütterung bist du ins Stadion gefahren! Pffff… Gehirnerschütterung ist ne eklige Sache, hatte ich auch letztes Jahr nach meinem Skate-Unfall. Mir dröhnte der Schädel, mir war schlecht und schwindlig. Der Arzt in der Notaufnahme wollte mich auch eigentlich deswegen im Krankenhaus behalten, aber das hab ich ihm ausgeredet! Damit sollte man allerdings nicht scherzen!
Erhol dich also gut!