Blogger goes Totholz: Maik Zehrfeld, Weblogger aus Hamburg, hat mit Auf Bali geht um Vier die Sonne unter sein erstes Buch veröffentlicht.
Ich kenne Maik – bislang – nicht persönlich, sondern bin im Herbst 2010 erstmals auf sein kurzweiliges Blog LangweileDich.net aufmerksam geworden. Und der Name des Blogs ist Programm. Mehrmals täglich gibt es interessante Videos, (bislang) unentdeckte Musikperlen, die sehenswerte wöchentliche Bilderparade und Fotografien.
Jetzt aber zu seinem Erstlingswerk: Protagonist der Geschichte ist Sven, ein Student aus Hannover, der die Regelstudienzeit seines Betriebswirtschafts-Studiums schon seit Jahren überschritten hat und sich derzeit mehr schlecht als recht durch das Leben schlägt. An einem Silvesterabend fasst er den Entschluss, den Berufswunsch Comedian wahr werden zu lassen.
Wir begleiten Sven bei seinen ersten Schritten als Spaßmacher, erleben komödiantische Höhenflüge und amoröse Tiefschläge. Wir beobachten ihn beim Feiern mit den Freunden und werden Zeuge skuriller Alltagsszenen: dem “Darf ich mich vorstellen” an der Kasse, seiner innigen Liebesbeziehung zu Tom, seinem Oberhemd, und vielem mehr. Außerdem habe ich gelernt, was man unter “Graufahren” mit der Deutschen Bahn versteht und wie ich es für meine Zwecke nutzen kann.
Ob es Sven Bukholz am Ende gelingt, seinen Traum wahr werden zu lassen, und was Oliver Pocher und Oliver Kalkofe mit Bali zu tun haben, wird nicht verraten. Das erfährt nur derjenige, der sich dem Lesespaß von Maik Zehrfeld hingibt.
Mein Fazit
Maik Zehrfeld hat mit seinem ersten Buch unter Beweis gestellt, dass auch nicht-professionelle Blogger durchaus schriftstellerische Ambitionen haben. Der Band ist kurzweilig geschrieben und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
Die “Schreibe” von Zehrfeld gefällt mir gut. Ich hatte direkt zu Beginn das Gefühl, dass der Schriftsteller und ich humoristisch auf einer Wellenlänge schwimmen. Allerdings habe ich einige Witze und Wortspiele als sehr zäh und extrem bemüht empfunden – in diesem Kontext ist weniger oft mehr.
Außerdem habe ich mich über das schlampige Lektorat geärgert, denn insbesondere zu Beginn des Buches bin ich über deutliche Schwächen in Sachen Grammatik, Orthografie und Interpunktion gestolpert, die den Lesefluss empfindlich stören. Apropos Lesefluss: Und wenn wir gerade dabei sind – bei einer zweiten Auflage wünsche ich mehr eine größere Schriftart. Die kleinen Buchstaben auf mehr als 180 Seiten mindern den Lesespaß nicht unwesentlich.
10. März 2012 um 11:08
Hast du dem Autor deine Hinweise mitgeteilt?
10. März 2012 um 11:19
Ja, bald gibt es sogar ein Interview mit Maik hier im Blog 🙂
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