Der 25. Spieltag hat für Borussia Dortmund wieder das Topspiel des Tages bereitgehalten. Am Samstag Abend ging es zum FC Augsburg.
Die abstiegsbedrohten Bayern haben in den vergangenen Partien deutlich gemacht, dass sie dem Abstiegsgespenst ein Schnippchen schlagen wollen und mit guten Leistungen geglänzt. Der BVB begann die Auswärtspartie mit Ausnahme von Sebastian Kehl, der nach Gelbsperre für Ilkay Gündogan zurückgehrt ist, mir der gleichen Elf, die vor sieben Tagen 2:1 gegen den FSV Mainz siegreich gewesen ist.
Die erste Chance des Spiels hatten direkt die Hausherren, doch Roman Weidenfeller konnte wagemutig retten (2.). Es dauerte bis zur sechsten Minute, ehe Dortmund erstmals gefährlich vor dem Augsburger Tor in Person von Robert Lewandowski aufgetaucht ist. Der BVB wirkte ein wenig überrascht von dem forschen Beginn der Augsburger, die insbesondere über die linke Seite gefährliche Angriffe einleiten konnten. Nach dreizehn Minuten wurde Weidenfeller erneut ernsthaft geprüft.
Eine Riesenschrecksekunde gab es in Minute 23, als Sven Benders Schuss an Mats Hummels abprallte und nur knapp am eigenen Gehäuse vorbeigesegelt ist. Dortmund war noch nicht ins Spiel gekommen – das war offensichtlich. Nach einer halben Stunde wirkte das Dortmunder Spiel gefasster, die Elf von Jürgen Klopp fand ein wenig in die Spur zurück.
Die beste Chance bis dato hatte Robert Lewandowski in der 40. Minute, als sein Kopfball im letzten Augenblick von Augsburg zur Ecke geklärt werden konnte. Nur eine Minute später zielte Mats Hummels – ebenfalls mit dem Kopf -zu ungenau und der Ball flog rechts vom Tor vorbei. Dortmund war wieder in der Spur und dominierte nun die Begegnung. Das torlose Unentschieden nach 45 Minuten war leistungsgerecht und entsprach den Spielanteilen beider Teams.
Obwohl Trainer Klopp zur Halbzeit sichtlich unzufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft gewesen ist, gab es nach dem Seitenwechsel vorerst keinen Wechsel. Augsburg hatte zwei Minuten nach Wiederanpfiff die Riesenchance zum Führungstreffer, doch Weidenfeller konnte in Weltklasse-Manier zum Eckstoß retten. Das scheint der Hallo-Wach-Weckruf für die Dortmunder Borussia gewesen zu sein, denn die Gäste drehten jetzt offensiv auf und erhöhten die Schlagzahl.
Kevin Großkreutz hätte nach einer Stunde den Führungstreffer erzielen können – wenn nicht sogar müssen. Doch Jentzsch konnte zur Ecke für Augsburg klären. 63 Prozent Ballbesitz für den Deutschen Meister nach 65 Minuten konnten dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Drittletzte der Liga ein klasse Spiel gegen den Deutschen Meister lieferte. Der BVB schien heute Abend irgendwie von der Rolle zu sein.
Borussia Dortmund wechselte in der 70. Minute gleich doppelt. Ivan Perisic und Moritz Leitner ersetzten Sven Bender und Shinji Kagawa. Insbesondere in die Offensivstärke von Perisic setzte ich meine Hoffnung in den verbleibenden zwanzig Minuten des Spiels. Doch die Augsburger spielten weiter forsch nach vorn und ließen mich das eine und andere Mal um das Unentschieden zittern. Ein Klassenunterschied war zwischen beiden Mannschaften keineswegs festzustellen.
Der letzte Wechsel beim BVB brachte Ilkay Gündogan für Jakub Blaszczykowski ins Spiel (87.). Das 0:0 hatte sich der FC Augsburg bis dahin mehr als verdient. Außer der einen Großchance von Großkreutz in der 60. Minute hat der Tabellenerste nicht viel in der Fremde geboten. Am Ende blieb es beim torlosen 0:0 -Kompliment an den FCA, der sich mit Leidenschaft und Einsatz den Zähler redlich verdient hat.
Die Siegesserie von Borussia Dortmund ist gerissen. Nach acht Siegen in Folge mussten sich die Dortmunder heute mit einem Unentschieden zufrieden geben. Doch wer jetzt von Rückschlag im Meisterschaftskampf oder ähnlichem redet, ist nicht ganz bei Sinnen. Es war nicht davon auszugehen, dass der BVB Partie für Partie als Sieger vom Platz geht.
Der Vorsprung auf den FC Bayern München ist zwar auf fünf Zähler zusammengeschmolzen, doch auch das ist noch ein Punktepolster. Darüber hinaus wurden zwei neue Rekordmarken gesetzt: neun Auswärtsspiele ohne Niederlage sowie 19 ungeschlagene Spiele in Serie gab es in der Vereinsgeschichte der Borussia bislang noch nie.