Nach dem Gipfel ist vor dem Revierderby: nur drei Tage nach dem 1:0 gegen Bayern München musste der BVB in der Turnhalle in Herne-West antreten.
Trainer Jürgen Klopp musste auf Neven Subotic verzichten, der von Felipe “Tele” Santana vertreten worden ist. Jener Santana, der beim 2:0-Derbysieg im Westfalenstadion einer der Torschützen gewesen ist. Dafür kam Sven Bender für Sebastian Kehl ins Spiel. Außerdem war Mario Götze erstmals seit dem 16. Spieltag wieder im Kader.
Das 140. Revierderby begann mit der ersten Torchance für Sven Bender nach nicht einmal dreißig Sekunden. Doch auch die Schlümpfe kamen anschließend zu Torchancen. Und in der achten Minute klingelte es auch im Tor von Roman Weidenfeller. Jefferson Farfan traf zum 1:0 und hatte Glück, dass der Ball zuvor von Shinji Kagawa unhaltbar abgefälscht worden ist.
Danach überraschte der BVB mit Unkonzentriertheiten und Ungenauigkeiten im Spiel. Erst in der 14. Minute hatte Robert Lewandowski die Chance zum Ausgleich, doch der Winkel zum Tor war zu spitz für den Polen. Aus einem ähnlich spitzen Winkel war Lukas Pisczek in der 18. Minute erfolgreicher und netzte mit seinem vierten Saisontor zum verdienten Ausgleich ein. Yeah!
Das Fazit nach einer halben Stunde: 7:2 Ecken zugunsten der Schlümpfe, ein munteres Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten und ein Schalker Publikum, das mir mit seinem dämlichen Gepfeife bei jedem Dortmunder Ballbesitz tierisch auf den Senkel gegangen ist. Im Vergleich zum Gipfel am Mittwoch gegen München war das GEsindel bis dato ein ebenbürtiger Gegner, mit dem die Borussia ihre liebe Mühe hatte.
Das Revierderby war kein Spiel für Fußball-Ästheten, sondern eher für die Jones- und Großkreutz-Fraktion im Ballsport. Dafür wurden die Zuschauer in der ausverkauften Turnhalle mit Strafraumszenen auf beiden Seiten belohnt. Nach 38 Minuten Riesenaufregung bei den Schlümpfen, als Huntelaar angeblich von Marcel Schmelzer im Fünfmeterraum gehalten wurde und ein Elfer gefordert worden ist. Schiedsrichter Manuel Gräfe hat das allerdings anders gesehen und ließ weiterspielen.
Mit einem 1:1 ging es in die Kabinen. Der Tabellendritte versteckte sich nicht vor dem BVB und hatte sich die Punkteteilung bis dahin redlich verdient. Nach der Pause musste Sven Bender wegen Rückenproblemen in der Kabine bleiben. Für ihn kam Sebastian Kehl auf den Platz.
Herne-West übernahm direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit das Kommando und drängten auf den Führungstreffer. 12:2 Ecken nach 50 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Borussia Dortmund beschränkte sich auf Kontermöglichkeiten, die allerdings leichtfertig vergeben wurden. In der 56. Minute hatte Ilkay Gündogan das 2:1 auf dem Fuß, doch Unnerstall konnte zur Ecke klären. Fast im Gegenzug rettete Weidenfeller vor dem einschussbereiten Draxler das 1:1 (57.).
Kevin Großkreutz hätte in der 63. Minute der Held des Derbies werden können, doch sein Schuss wurde zur Ecke geklärt. Und Sebastian Kehl machte es besser. Auf Vorlage des GEsindel-Spielers und Ex-Borussen Christoph Metzelder gelang dem Routinier das 2:1 – und das mitten in die Schalker Drangphase. So etwas ist nur im Derby möglich!
Nach der ein wenig überraschenden Führung der Schwarz-Gelben setzen die Schlümpfe erst recht auf die Offensive und ließen dadurch der Klopp-Elf mehr Platz zum Kontern. Der BVB war jetzt souverän am Drücker und machte es den Hausherren schwer, sich offensiv in Szene zu setzen.
Ivan Perisic wurde zehn Minuten vor dem Ende für Kuba eingewechselt und sollte das Spiel nach vorn weiter ankurbeln. Bekanntlich ist der Kroate der Mann für die wichtigen Tore. Herne-West warf in der Schlussphase nach vorn, um noch den Ausgleich zu erzielen. Patrick Owomoyela durfte in der 89. Minute für Großkreutz ins Spiel und damit war klar, dass das Comeback von Mario Götze um mindestens eine Woche verschoben wird. Sicherlich keine falsche Entscheidung, denn das Revierderby ist weniger etwas für Fußball-Feingeiste gewesen.
Nach dem Sieg gegen den Rekordmeister aus München konnte der BVB auch gegen die Nachbarn aus Herne-West bestehen und das 25. Spiel in Folge ungeschlagen beenden – ein neuer Rekord in der Bundesliga. Das 2:1 bei den Schlümpfen war der zweite Derbysieg in dieser Saison und nicht unverdient. Bei noch drei ausstehenden Begegnungen und mindestens sechs acht Punkten Vorsprung (Bayern München spielt erst heute Abend spielte heute Abend nur torlos unentschieden gegen Mainz) gibt es schlechtere Ausgangspositionen mit Blick auf eine erfolgreichere Titelverteidigung kann Borussia Dortmund bereits kommende Woche Deutscher Meister werden.
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