Die längste Sommerpause aller Zeiten hat ein Ende. Heute Abend wurde die 50. Saison der Bundesliga mit dem Spiel BVB – SVW eröffnet. Sollte der Borussia wie in der Vorsaison beim 3:1 gegen den HSV ein Auftakt nach Maß gelingen?
Die sportlichen Hausaufgaben hat der Double-Sieger auf alle Fälle erledigt. Mit Marco Reus haben die Dortmunder einen Ersatz für Kagawa Shinji verpflichtet, der den Abgang des kleinen Japaners mehr als kompensieren kann (hier mein Saisonausblick Quo vadis, Borussia) und auch die wirtschaftliche Situation der Schwarz-Gelben könnte besser nicht sein. Gestern hat der Verein ein Rekordergebnis bekannt gegeben, das ich in einem Bericht für das Fußballmagazin Gib mich die Kirsche vorgestellt habe: Der Doublesieger 2012 ist auch wirtschaftlich meisterlich.
Aber zurück zum Spiel am heutigen Abend. Während ich den ganzen Tag über wenig Gedanken an den Saisonstart der Dortmunder zugelassen hatte, wuchs die Anspannung nach dem Feierabend im Büro. Dank des Porträts über Jürgen Klopp in der ARD um kurz vor sieben gelang es mir, die Wartezeit perfekt zz verkürzen. Und dann war es endlich 20 Uhr und die Vorberichterstattung ging los – vorher habe ich mir noch fix mein Trikot aus der vergangenen Double-Saison übergestreift.
Noch vor dem Spiel habe ich den Kids zum Bundesliga-Beginn die neuen Puma-Trikots mit dem zweiten Meisterstern überreicht und erlebte, wie sehr sich die beiden Jungs über die schwarz-gelben Jerseys gefreut haben. Leider konnte Luke seine Freude nur kurz genießen, denn Fieber ließ ihn immer müder und müder werden, so dass er nicht mal den Anpfiff gegen die Nordlichter erlebte, sondern in einen tiefen Gesundungsschlaf gefallen ist.
Der BVB spielte 112 Tage seit dem letzten Spieltag der Vorsaison mit einer veränderten Elf. Lukas Pisczek wurde nicht mehr rechtzeitig fit und wurde auf rechts von Neuzugang Oliver Kirch vertreten. Marco Reus spielte heute das erste Mal seit seiner Heimkehr aus Gladbach im Westfalenstadion und wurde frenetisch begrüßt; neben ihm kam auf der linken Seite Kevin Großkreutz zum Zug, auf der anderen Seite agierte Kuba.
Die erste Annäherung Richtung Bremer Tor wurde von Ilkay Gündogan eingeleitet, der aber rechts vorbeigezielt hat (6.). Und wie ich vermutet hatte, gelang Marco Reus das erste Tor der Saison. In der elften Minute gelang der Dortmunder Nummer elf der Führungstreffer nach einer wunderbaren Kombination mit Kuba und mit Hilfe der Bremer.
Und Geschichte wiederholt sich: wie vor fünfzig Jahren zu Beginn der Bundesliga war es erneut ein Dortmunder, der das erste Tor markierte. Damals war es der leider viel zu früh verstorbene Timo Konietzka und heute der Heimkehrer Reus. In der Zwischenzeit war Luke auch von seinem Krankenbett aufgestanden und leistete Liam und mir beim Fußball gucken Gesellschaft.
Eine Riesenparade von Roman Weidenfeller rettete seinem Team den Vorsprung nach 19 Minuten, denn der Bremer Elia hätte den Ausgleich allein vor dem Tor markieren müssen. Beide Teams agierten von Beginn an offensiv und lieferten sich packende Zweikämpfe. Auch die Gäste versteckten sich keineswegs, ließen aber im Offensivspiel die Präzision vermissen. In der 24. Minute erneut Glück für den Deutschen Meister, als Arnautovic nur den linken Pfosten getroffen hat. Auch danach war der SVW das eine oder andere gefährlich vor dem Tor des BVB.
Marcel Schmelzer versuchte sich nach einem Foul an Kuba kurz vor der Strafraumgrenze mit einem Freistoß, doch der Bremer Schlussmann konnte den Schuss leicht erbeuten. Nicht besser erging es Reus zwei Minuten später, als er aus halblinker Position knapp über das Gehäuse gezielt hat. Danach waren es überraschenderweise die Grün-Weißen, die mit zwingenderen Torchancen beeindrucken konnten – nur der Abschluss war eher dürftig, so dass es mit einem knappen 1:0-Vorsprung für Dortmund in die Kabine ging.
Die zweite Halbzeit begann der BVB in unveränderter Formation. Und die erste Chance der Dortmunder hatte Mats Hummels nach einer Ecke von Schmelzer (50.). Doch Bremens Torhüter konnte den Ball über das Tor fausten. Die erste Viertelstunde nach der Pause gehörte Dortmund, doch die Torgelegenheiten wurden nicht in Treffer umgemünzt. Doch auch die Werderaner machten es nicht besser, die Hausherren hätten sich zwischenzeitlich über den Ausgleich nicht beschweren können.
Jürgen Klopp brachte in der 71. Minute Moritz Leitner für Ilkay Gündogan ins Spiel. Der 19-jährige wurde drei Minuten später Augenzeuge des nicht unverdienten Ausgleichs der forsch auftretenden Bremer – Weidenfeller war ohne Chance (75.). Drei Minuten später kam mit Mario Götze (für Kevin Großkreutz) ein weiterer Youngster ins Spiel. Eben jener Götze feierte ein wunderbares Comeback, denn der Dortmunder Junge gelang das 2:1 nach 82 Minuten.
Und auch Ivan Perisic bekam in der 83. Minute seinen Einsatz; der Kroate wurde für Oliver Kirch eingewechselt. In der 85. Minute hätte der eingewechselte Petersen den Ausgleich für den SVW markieren müssen, denn Weidenfeller war bereits geschlagen, als der Ex-Münchener knapp vorbeigezielt hat.
Trotz drei Minuten Nachspielzeit rettete Borussia Dortmund den knappen Vorsprung über die Zeit und stand am Ende als glücklicher Sieger fest. Dank der besseren Effektivität konnte Schwarz-Gelb den ersten Sieg der Saison einfahren, denn Werder Bremen war mindestens ein ebenbürtiger Gegner an diesem Freitag Abend.
Übungsleiter Klopp hat noch einiges zu tun. Das Zusammenspiel des Doublesiegers war heute noch nicht perfekt – kein Wunder nach drei Monate Ligapause und einigen neuen Gesichtern in der ersten Elf. Und auch an der Abstimmung, am Abspiel und der Passgenauigkeit wird Schwarz-Gelb noch arbeiten müssen.
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