Es ist Zeit für ein Geständnis. Ich bin ein Mann. Und ich bügele gern. Vorzugsweise bei der Übertragung von Fußballspielen, bei denen Borussia Dortmund nicht dabei ist (denn dann wäre ich zu aufgekratzt, um vernünftige Bügelergebnisse zu erzielen).
Ich bin also anders. Anders als viele andere. Denn wenn ich den Statistiken trauen darf, zähle ich zu einer Minderheit: nur wenige Frauen und Männer mögen das Bügeln. Mir gefällt es, nachmittags oder abends während eines Fußballspiels Hosen, T-Shirts, Oberhemden, Pullower und Blusen zu bügeln. Das Bügeln lenkt mich außerdem vom Konsum alkoholischer Getränke, Süßigkeiten und Knabbereien ab und wirkt damit in doppelter Hinsicht als Kalorienbremse.
Entscheidend für den Spaß beim Bügeln ist das richtige Handwerkszeug. Neben dem geeigneten Bügeleisen oder der geeigneten Bügelstation (meinen Favorit habe ich hier im Blog unter Dampfbügelstation Tefal GV 7250 – meine ersten Eindrücke bereits vorgestellt) ist auch das passende Bügelbrett – oder neudeutsch: der passende Bügeltisch – von nicht unwichtiger Bedeutung und ein nicht zu vernachlässigender Faktor zum zeitsparenden und fokussiertem Bügelerlebnis. Wer der Meinung ist, dass es anders ist, sollte mal Omas Bügelbrett mit den gängigen XXL-Bügeltischen vergleichen…
Meine Bügeltisch-Historie begann mit einem klassischen Bügelbrett von einem Discounter. Das Brett war klein, zweckmässig – und wackelig, eher sogar instabil. Mit dieser Erkenntnis einer Neuinvestition begann der Aufstieg in die zweite Bügeltisch-Liga, quasi von der Regionalliga in die zweite Bügel-Bundesliga. Damals kannte ich Dampfbügelautomaten nur aus Versandhauskatalogen oder aus dem Ladengeschäft des türkischen Schneiders in Neuss, der mit Hingabe und Inbrunst bei jedem heißen Dampfstoß seines Arbeitsgerätes die Falten in Oberhemden platt glättete.
Nach dem Kauf einer solchen Dampfbügelstation wusste ich, welchen Zweck ein XXL-Bügelbrett hat, denn auf einem herkömmlichen Brett würde der Dampfbügelautomat aufgrund seiner nicht kleinen Abmessungen ein Drittel der Bügelfläche in Anspruch nehmen. Mein aktueller Bügeltisch in der XXL-Version von Hailo ermöglichte mir in Verbindung mit der Dampfbügelstation GV 7250 von Tefal das präzise Arbeiten in einer guten Geschwindigkeit. Zwei bis drei prall gefüllte Wäschekörbe innerhalb der Dauer einer Fußballübertragung (inklusive Werbung, aber ohne Verlängerung und Elfmeterschießen 🙂 ) an einem Abend sind für mich nichts Besonderes.
Bislang war ich immer der Meinung, dass eine Verbesserung der Bügeltische darüber hinaus nicht möglich ist. Umso gespannter war ich, als ich eine Produktinnovation aus dem Hause Philips testen konnte. Das Philips GC240/05 Bügelbrett Easy 8 verfügt über eine XL-Bügelfläche von 120 x 45 cm sowie eine Höheneinstellung zwischen 70 und 94 cm. Darüber hinaus verspricht der Bügeltisch einige spannende Innovationen. Nicht weniger als acht Neuentwicklungen sind mit von der Partie:
- Einzigartige Schulterpassform
- Mehrschichtiger Bezug
- XL-Bügelbrett
- Einzigartiger Aufbewahrungskorb
- Praktische Aufhängevorrichtung
- Spezielle Kabelhalterung
- XL-Bügeleisenunterlage
- Kinder- und Transportsicherung
Einige Neuerungen sind wirklich praktisch. Die Schulterpassform erleichtert mir das Bügeln meiner lang- und kurzärmeligen Hemden enorm. Die große Grundfläche ist ebenso wenig zu verachten wie der mehrschichtige Bezug, der die Oberfläche länger heiß hält. Und auch die XL-Bügeleisenunterlage habe ich gern verwendet, um eine Dampfbügelstation sicher aufzustellen.
Doch der Aufbewahrungskorb für Smartphone oder Fernbedienung ist für mich genauso unsinnig wie die spezielle Kabelhalterung und die praktische Aufhängevorrichtung. Insbesondere die Aufhängevorrichtung hat meine Erwartungen enttäuscht, denn sobald mehrere Oberhemden an dem Teil hängen, wird es schwierig. Außerdem hat sich mir der Mehrwert der Kinder- und Transportsicherung sowie das Besondere der speziellen Kabelhalterung nicht erschlossen.
Mein Fazit
Der Philips Bügelbrett Easy 8 ist ein geniales Produkt mit vielen Annehmlichkeiten und interessanten Ansätzen. Die Designer haben viele Elemente berücksichtigt, die einen guten Bügeltisch ausmachen: eine große XL-Bügelfläche, eine pfiffige Lösung für das lästige und manchmal langwierige Bügeln von Hemden sowie die Aufhängemöglichkeit für Kleiderbügel am Ende des Tisches. Der Bügeltisch verfügt über eine stabile Standfestigkeit und ist erstaunlich leicht zu transportieren.
Allerdings gibt es neben den oben genannten Schwachstellen bei den Innovationen eine für mich besonders eklatante Schwäche: die einstellbare Höhe des Brettes.
Ich bin mit 1,86 Metern nicht gerade riesig. Doch nach zwei Stunden Dauerbügeln hatte ich schmerzhafte Rückenschmerzen, die das Bügeln nicht vergnüglich gemacht haben. Im Vergleich zu meinem aktuellen Bügelbrett, das über eine Maximalhöhe von 98 Zentimeter verfügt, war ich erstaunt, welchen Unterschied 40 Milimeter ausmachen.
Deshalb lautet meine Schlussfolgerung: Ein toller Bügeltisch mit vielen sinnvollen Extras – allerdings weniger geeignet für große Menschen.
22. September 2012 um 22:40
Hallo Marc, dein Gestandnis ist in der aktuellen Ausgabe von 11 Freunde gelandet. Seite 16. Gratulation dazu. Lg, Markus
23. September 2012 um 08:25
Wirklich? Nicht wahr, oder? Hast Du einen Screenshot? Ich habe das Heft nicht vorliegen…
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