Endlich wieder Champions League in Dortmund! Gegen den niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam sollte der erste Sieg im Westfalenstadion gelingen, schließlich gilt Ajax im Vergleich zu Real Madrid und Manchester City als vermeintlich lösbare Aufgabe.
Meine Vorfreude auf das Spiel wurde schon am Nachmittag getrübt, als ich festgestellt habe, dass Sky auf Sport 2 HD die Schlümpfe aus Gelsenkirchen live zeigt und Borussia nur auf Sport Extra HD läuft. So blieb mir nur die Champions League-Konferenz – also den BVB nur als eines von acht zeitgleich stattfindenden Partien sehen zu können. Immerhin waren unter anderem der FC Arsenal, Real Madrid und Manchester City am Start. Aber dennoch: wem war diese unfeine Ansetzung in die Schuhe zu schieben? Grrrrrr….
Doch es war nicht zu ändern. Lieber ein wenig Schwarz-Gelb im Fernsehen (rein rechnerisch mindestens elf Minuten) als gar nichts vom BVB sehen… Jürgen Klopp setzte in der ersten Begegnung der Königskasse auf das Duo Götze und Reus. Sowohl Mario links (an Stelle von Kevin Großkreutz) als auch Marco zentral zogen im Mittelfeld die offensiven Fäden. Ansonsten war die Mannschaft identisch mit der Elf, die am Samstag ein überzeugendes 3:0 gegen Bayer Leverkusen gelungen ist.
Die Dortmunder begannen engagiert und offensiv, doch nach diesem kurzen Sturmlauf Richtung Ajax-Tor hatten viele Dortmund Fans ein Déja vu: individuelle Fehler (unter anderem Ilkay Gündogan) brachten nicht nur die Erinnerung an die europäische Vorsaison, sondern auch die Niederländer mehrmals brandgefährlich vor das Borussen-Tor. Nach einer halben Stunde hat sich Borussia wieder gefangen und einige gefährliche Torgelegenheiten herausspielen können.
Dann gab es eine erneute Schrecksekunde nach 35 Minuten: Roman Weidenfeller eilte blitzschnell aus dem Tor, um eine Torchance der Amsterdamer zu vereiteln, doch die Gäste bekamen das runde Leder nicht rechtzeitig unter Kontrolle, um in das leere Gehäuse einzuschieben. Zur Pause stand es leistungsgerecht torlos unentschieden. Der BVB begann gut, ließ dann nach und fing sich nach einer halben Stunde immer besser ins Spiel.
Ajax Amsterdam kam offensiv aus der Kabine und der BVB konnte von Glück reden, dass Weidenfeller den Amsterdamer Torschuss bravourös entschärfen konnte. Im Gegenzug hatte Robert Lewandowski den Führungstreffer auf dem Fuß: erst zwei Gegner im Strafraum ausgespielt, doch dann geriet der Pole in Rückenlage und semmelte den Ball weit über den Kasten (49.).
Elfmeter in Dortmund hieß es in der 57. Minute, als Mario Götze im Strafraum gelegt worden ist. Zu diesem Zeitpunkt waren die Borussen deutlich am Ruder und hatten die Partie im Griff. Doch wer wollte den Strafstoß treten, wer hatte die Traute? Mats Hummels übernahm die Verantwortung, schnappte sich das Leder – und trat so schlapp gegen den Ball, dass es beim 0:0 blieb.
Den ersten Wechsel beim Deutschen Meister gab es in der 73. Minute. Ivan Perisic kam für Kuba ins Spiel, der seine Form vom Samstag an diesem Abend nicht bestätigen konnte. Es war das letzte Quentchen Glück, das den in schwarz-gelb gestreiften Trikots spielenden Borussen fehlte. Doch dann kam Robert Lewandowski. In der 87. Minute flankte Ilkay Gündogan auf Lukas Pisczek, der per Kopf an seinen Landsmann Lewandowski weiterleitete – endlich das mehr als überfällige und hochverdiente 1:0 für den BVB.
In der 88. Minute brachte Trainer Klopp erst Julian Schieber für Mario Götze und dann Moritz Leitner für Ilkay Gündogan, um die Defensive weiter zu stärken und den knappen Vorsprung über die Ziellinie zu retten. Mit diesem knappen, aber mehr als verdienten Heimsieg hat Borussia Dortmund einen guten Grundstein gelegt und einen Pflichtsieg eingefahren. Der Lauf des Meisters kann also weitergehen.
Pingback: Tabellenführer in der Todesgruppe: Borussia Dortmund kann doch Europa! > Borussia Dortmund > Ajax Amsterdam, BVB, Champions League, Manchester City, Puma, Real Madrid, Trikot