Borussia Dortmund hatte nur drei Tage nach dem peinlichen 2:3 beim Hamburger SV und dem Ende der Siegesserie von 31 Spielen die Gelegenheit zur Wiedergutmachung.
Am fünften Spieltag ging es zum Aufsteiger und Überraschungszweiten (vier Siege in vier Partien!) Eintracht Frankfurt.
Trainer Jürgen Klopp nahm nur eine Veränderung gegenüber derHamburg-Elf vor. Das Offensiv-Duo Götze-Reus wurde nach zwei Spielen getrennt. Für Mario Götze kam Jakub Blaszczykowski in die Startelf, um für mehr Stabilität in der Defensive zu sorgen, während Reus zentral hinter Robert Lewandowski für Druck verantwortlich sein sollte. Die Statistik der bisherigen Begegnungen sprach eindeutig für die Schwarz-Gelben, denn gegen keinen Gegner waren die Dortmunder erfolgreicher als gegen die Hessen. Ein gutes Omen?
Die Frankfurter begannen frech und ohne Respekt vor den Borussen. Die Gäste hingegen fanden erst mit Verzögerung in die Partie, doch dann gab es für Moritz Leitner die erste Chance des Spiels (8.). Doch ansonsten war es das mit dem BVB-Spiel. Schwächen im Aufbau und ungenaue Pässe waren symptomatisch für die Anfangsviertelstunde aus Dortmunder Sicht.
In der 24. Minute war Lukas Pisczek mit dem Führungstreffer erfolgreich. Der Pole konnte sich nach einer weiten Hereingabe von Mats Hummels fein auf der rechten Seite im Strafraum durchsetzen und mit Hilfe eines Frankfurters Abwehrspielers mit einem Billardtor das 1:0 markieren. Und Pisczek hatte auch großen Anteil an dem 2:0 nur vier Zeigerumdrehungen später. Seine Hereingabe in die Mitte fand in Marco Reus einen dankbaren Abnehmer, der mit einem satten Schuss direkt in die linke Ecke zum zweiten Mal in dieser Spielzeit getroffen hat.
Erinnerungen an das Debakel von Hamburg wurden in der 43. Minute wach, als Roman Weidenfeller einen Schuss der Eintracht nicht festhalten konnte – Glück gehabt, dass das Leder aus der Gefahrenzone gebracht werden konnte. Mit einem verdienten Vorsprung von 2:0 ging es in die Pause. Borussia Dortmund hatte in Hälfte eins die in Aussicht gestellte Wiedergutmachung abgeliefert.
Der Einsatz von Marco Reus war bereits nach 45 Minuten beendet. Wegen einer Verletzung musste der Ex-Gladbacher nach der Pause gegen Mario Götze ausgetauscht werden. Die Dortmunder waren insbesondere im Hinblick auf die Chancenverwertung deutlich verbessert: aus sechs Torgelegenheiten wurden zwei Treffer erzielt.
Die Zwei-Tore-Führung hatte nur vier Minuten nach dem Wiederanpfiff Bestand. Plötzlich stand es 1:2 und der Sieg des Deutschen Meisters wieder in Gefahr. Und es dauerte nicht einmal 90 Sekunden und die SGE hatte aus einem 0:2 ein 2:2 gemacht – unglaublich, wie schlafmützig die Klopp-Elf aus der Pause gekommen ist.
Doch Borussia Dortmund bewies Moral und hat ja auch noch Mario Götze. Der Youngster setzte sich in der 54. Minute gekonnt im Strafraum durch und erzielte ein sehenswertes Tor zum 3:2 – was für ein Spiel! Nur zwei Minuten nach seinem Treffer hätte Götze sogar das 4:2 markieren können, doch der Frankfurter Keeper konnte klasse parieren. Die Partie war jetzt rasant und abwechslungsreich. Es war absehbar, dass die bisherigen fünf Tore womöglich noch nicht alles gewesen sein könnten.
Jürgen Klopp tauschte nach 68 Minuten das zweite Mal. Ivan Perisic, der heute nicht seinen besten Tag hatte, wurde für Kevin Großkreutz ausgewechselt. Jener Großkreutz hatte direkt im Anschluss nach einem Zucker-Zuspiel von Götze das 4:2 auf dem Fuß (69.). Doch Eintracht Frankfurt wollte den Ausgleich und rannte dafür wie wild nach vorn. Es entwickelte sich ein offenes Spiel, das Chancen auf beiden Seiten eröffnete.
Die SG stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie zurecht als am besten gestarteter Aufsteiger aller Zeiten gelten. Folgerichtig fiel das 3:3 für die Schwarz-Roten in der 73. Minute und erneut zeigte sich die Dortmunder Defensive nicht wirklich souverän. Nach dem Ausgleich hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass Borussia in diesem Spiel noch etwas reißen würde. Eher würde Frankfurt den Platz als Sieger verlassen.
Ilkay Gündogan kam fünf Minuten vor dem Ende für Kuba und fügte sich mit einem Zauberpass in die Spitze auf Lukas Pisczek gleich gut ins Spiel ein. Doch auch er konnte sich nicht entscheidend durchsetzen, so dass es am Ende beim leistungsgerechten 3:3 geblieben ist. Aus Dortmunder Sicht eindeutig zu wenig, insbesondere aufgrund des Spielverlaufs bis zum Anschlusstreffer zum 1:2.
Dieses torreiche Remis, das selbst nach der Pause bedenklich in Gefahr geriet, scheint den neuen Weg des BVB zu zeigen: keine sattelfeste Abwehr wie in der Vorsaison, aber zumindest eine Offensive, die zwar nicht um ein Tor erfolgreicher als die Defensive ist, aber zumindest für eine Punkteteilung sorgen kann.
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