Kürzlich war ich mit meiner Familie in Köln zu Besuch. In Vorbereitung auf die Tages-Tour stand natürlich auch die Frage des Mittagessens auf dem Programm. Mir war klar, dass ich in keine Touristen-Bude wollte, sondern ein uriges Brauhaus mit Kölsch besuchen wollte.
Sowohl eine Arbeitskollegin aus Köln als auch ortskundige Twitter-Follower hatten mir dafür die Malzmühle am Heumarkt 6 empfohlen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil.
Der Weg vom Dom bis zum Heumarkt ist zwar nicht “mal eben um die Ecke”, aber der etwas weitere Weg vorbei an den bekannten Touristen-Kaschemmen lohnt sich. Die Malzmühle ist eine klassische Brauerei aus dem 19. Jahrhundert und wird bereits in der fünften Generation geführt.
Seit 1858 wird hier in der Nähe des Rheins das leckere Mühlen Kölsch gebraut und ausgeschenkt. Direkt nach der Ankunft begrüßt uns der junge Köbes mit den Worten “Ihr trinkt sicherlich beide ein Kölsch, oder?” und wenige Augenblicke später steht das helle Bier in einem 200 Mililiter “Reagenzglas”, wie Kölsch-Verächter spöttisch anmerken würden, auf dem Tisch.
Auch der Nachschub an kühlem Gerstensaft ist dank des aufmerksamen Köbes dauerhaft gesichert. Höflich, aber nicht anbiedernd bietet er in regelmäßigen Abständen ein frisches Glas Kölsch an. Wenn ich an diesem Tag nicht der Autofahrer gewesen wäre, hätte ich in der Malzmühle durchaus versacken können 😉 Das Kölsch schmeckt leicht und süffig und breitet erst nach dem zweiten Glas seinen Geschmack an meinem Gaumen aus.
Als Mittagsmahlzeit wählen wir aus der umfangreichen Mittagskarte zwei Rösti mit frischen Champignons und Käse überbacken und einem gemischten Salat sowie Hacksteak mit Malzbiersauce, Rotkraut und Röstkartoffeln aus. Außerdem entscheiden wir uns für zwei Schnitzel Wiener Art mit Röstkartoffeln und Gemüse.
Die Preise für das Essen bewegen sich bei den Hauptmahlzeiten für meinen Geschmack im Mittelfeld. Insbesondere auf der Mittagskarte gibt es die meisten Gerichte für weniger als zehn Euro. Das sind Kurse, über die man nicht meckern kann.
Während die Schnitzel und das Hacksteak nach wenigen Minuten serviert worden sind, mussten wir auf die beiden Rösti-Portionen etwas länger warten. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn dieses Gericht schmeckte ebenso gut wie die Schnitzel und das Hacksteak. Somit kann ich den Besuch in der Malzmühle am Heumarkt in Köln uneingeschränkt empfehlen.