Ich kenne Madsen seit ihren ersten Auftritten beim Radiosender 1live vor einigen Jahren. Madsen waren lange von der Bildfläche verschwunden. Seit dem letzten Album Labyrinth
aus dem Jahr 2010 gibt es jetzt endlich mit Wo Es Beginnt neue Songs der drei Brüder.
Madsen haben nicht nur ihr Management gewechselt, sondern scheinen auch back to the roots zu wollen. Einige Tracks haben mich nicht nur einmal an das Debütalbum Madsen aus 2005 erinnert. Das Schöne am Album ist, dass sich kraftvolle Lieder mit langsamen Songs abwechseln und damit ein breites musikalisches Spektrum abdecken.
Die Band ist älter, reifer und vielseitiger geworden. Nachdem ich mit dem letzten Album nicht viel anfangen konnte, hat mich Wo Es Beginnt vom ersten Reinhören gefangen und gefesselt – und das liegt nicht nur daran, dass die Nordlichter das Album selbst produziert haben.
Das sind meine ganz persönlichen Anspieltips für alle, die sich näher mit Madsen beschäftigen möchten:
- Wo Es Beginnt – Der erste Titel gab dem neuen Album seinen Namen. Es ist der klassische Mitgröhl- und Spring’-hoch-und-runter-Track.
- Die Welt Liegt Vor Dir – Ein etwas ruhigerer Song, der mich vom Text sehr berührt. Auch wenn das Leben noch so hoffnungslos erscheint, es gibt immer wieder einen Lichtstreif am Horizont.
- Plötzlich bricht der Himmel auf – Wenn keiner an dich glaubt, dann wenigstens du an dich. Denn es gibt immer wieder Hoffnung.
Plötzlich bricht der Himmel auf, Sonnenstrahlen schießen raus. Und die Welt liegt vor dir. Plötzlich bricht der Himmel auf, Du streckst deine Arme aus. Und die Welt liegt vor dir.
- So Cool bist Du nicht feat. Lisa Who – Was für ein schönes Liebeslied – auch wenn es vom Inhalt so traurig ist. Wir sind nach außen ein Paar, aber innerlich haben wir uns bereits getrennt. Aber keiner der beiden will es zugeben, dass man sich inzwischen auseinandergelebt hat. Der Wechselgesang zwischen Madsen und Lisa Nicklisch alias Lisa Whoist einfach wunderbar.
Jeder flieht auf seine Weise. Doch so einfach ist es nicht. Du versteckst deine Tränen hinter’m abgeklärten Gesicht. So cool bist Du nicht. So gut kenn’ ich Dich.
- Generation Im Arsch – Ein kraftvoll-energischer Song, der für ein Lebensgefühl der Zwanzig- bis Dreißigjährigen steht. Nach der Generation Praktikum kommt die Generation im Arsch. Nach einem Stakkato aneinandergereihter Lebensstationen schreit es Madsen heraus: “Wir reden hier von Zukunft. Wir reden hier von Angst. … Generation im Arsch.” Und bringt damit auf den Punkt, was die Uni-Absolventen bewegt: Zukunftsangst, Orientierungslosigkeit und Hoffnungslosigkeit.
- Nimm Den Regen Mit – Eines meiner Lieblingslieder auf dem neuen Album. Mir gefällt der sentimental-melancholische Einschlag des Liedes. Der Track erinnert mich an die jungen Madsen-Songs früherer Tage.
In den Fluten, macht sich breit, eine leere Einsamkeit. Durch das Meer fließt unsere Zeit. Und alles was bleibt, ist der Regen auf dem Asphalt.
Musikvideo: Lass die Musik an
Zum Abschluss hier noch das offizielle Musikvideo zu Lass die Musik an: