Nach dem FC Augsburg und der SpVg. Greuther Fürth hat heute Abend mit Fortuna Düsseldorf der dritte Aufsteiger seine Visitenkarte gegen Borussia Dortmund abgegeben.
Während beim BVB mit Mario Götze, Sebastian Kehl und Ilkay Gündogan drei Spieler fraglich gewesen sind, musste die Fortuna verletzungsbedingt auf die komplette Abwehr verzichten.
Kurz vor dem Anpfiff stand fest, dass Götze und Gündogan nicht spielen können. Kehl war hingegen einsatzbereit, doch dafür musste Mats Hummels passen und wurde durch Felipe Santana ersetzt. Im offensiven Mittelfeld kamen Kuba, Marco Reus und Kevin Großkreutz zum Zug.
Als in Düsseldorf angestellter Büromensch gab es bei uns natürlich nur ein Thema: BVB gegen Fortuna. Doch die Rot-Weißen waren erstaunlich zurückhaltend und prognostizierten eine derbe 0:5-Klatsche im Westfalenstadion. Ich konnte die Skepsis nicht teilen und habe argumentiert, dass Fortuna nichts zu verlieren habe und ganz befreit aufspielen kann – und musste fünf Euro ins Phrasenschwein zahlen 🙂
Vor dem Beginn des Spiels wurde ich ein wenig nostalgisch, denn meine erste Partie als BVB-Fan war Anfang der neunziger Jahre eben jenes Aufeinandertreffen zwischen Dortmund und Düsseldorf. Das ist mehr als zwei Jahrzehnte her… Mit drei neuen Spielern startete der BVB um Punkt acht Uhr in den 14. Spieltag
Es war eine komische Atmosphäre, denn angeführt von der Fan-Initiative #12doppelpunkt12 hatten sich die Fans beider Teams ein 12 Minuten und 12 Sekunden währendes Jubelverbot auferlegt, um auf die DFL-Pläne zur Abschaffung von Stehplätzen und anderem Unsinn aufmerksam zu machen. Ungeachtet davon gab es nach vier Minuten die erste Gelegenheit für Kevin Großkreutz, seine Farben in Führung zu bringen.
Endlich waren die zwölf Minuten und zwölf Sekunden um und Jubel und Fangesänge brandeten durch den Fußballtempel. Und eins war definitiv bewiesen: Fußball ohne Fans geht nicht. Ohne Fans ist Fußball nur ein seelenloses Spektakel, das keine Freude aufkommen lässt. Ich hoffe, der DFL zieht die richtigen Schlüsse aus dieser plakativen Aktion und lenkt in den Pfad der Vernunft ein.
Die Gäste aus der Landeshauptstadt spielten gut mit, wenn der BVB auch 70 Prozent Ballbesitz verbuchen konnte. Doch wie Kanonenfutter präsentierten sich die Rot-Weißen nicht. Es dauerte bi zur 28. Minute, ehe sich Dortmund mal wieder gefährlich vor dem Tor von Fortunas Giefer zeigen konnte. Alles deutete auf ein Geduldsspiel gegen den Neuling hin.
Die bis dato beste Gelegenheit hatte Marco Reus nach 37 Minuten, der in Giefer seinen Meister fand. Auch bei der anschließenden Ecke pflückte der Schlussmann das Leder aus der Luft und es blieb weiterhin beim torlosen Unentschieden. Dortmund zog jetzt das Tempo an und zwei Minuten später hatte erneut Reus den Treffer auf dem Fuß.
Zwei Minuten vor der Halbzeit war der Bann dann endlich gebrochen, als Kuba mit einem Traumtor auf Vorlage von und im Doppelpass mit Großkreutz das vierte Saisontor zum 1:0 glückte. Das war gleichzeitig auch der Halbzeitstand gegen aufopferungsvoll kämpfende Rheinländer in Westfalen.
Fortuna Düsseldorf war in der zweiten Halbzeit erneut eher harmlos vor dem Tor – wenn die Mannschaft sich überhaupt einmal aus dem spielerischen Übergewicht des BVB lösen konnte. Doch in der 57. Minute brannte es licherloh im Strafraum von Roman Weidenfeller – doch Stefan Reisinger brachte das Kunststück fertig, das verwaiste Tor zu verfehlen und stattdessen einen eigenen Mann anzuschießen. Glück für Borussia!
Moritz Leitner durfte nach 68 Minuten für Sebastian Kehl auf den Platz. Im Vergleich zu den ersten 45 Minuten spielte Düsseldorf deutlich mutiger nach vorn und der BVB hatte Glück, dass die letzte Konsequenz vor dem Kasten fehlte. Marco Reus ging in der 74. Minute vom Feld und Ivan Perisic sollte für die übrige Zeit für offensiven Druck sorgen.
Doch offensiv war nur Fortuna Düsseldorf und erzielte in der 78. Minute den nicht unverdienten Ausgleich. Reisinger war mit dem Kopf erfolgreich. Sollte sich jetzt die Überheblichkeit der Dortmunder rächen? Auf alle Fälle lief den Schwarz-Gelben die Zeit davon. Jürgen Klopp brachte mit Julian Schieber für Kuba den zweiten Stürmer und hoffte auf den Siegtreffer.
Großkreutz hätte der Held des Abends werden können, wenn er die Hereingabe von Lukas Pisczek genutzt hätte (83.). Die Fortuna beendete das Spiel nur zu zehnt, denn der Ex-Borusse Ivan Paurevic musste vier Minuten vor dem Ende mit gelb-roter Karte vom Platz. Der Freistoß von der rechten Strafraumgrenze landete dann aber nur in der gegnerischen Mauer.
Auch drei Minuten Nachspielzeit reichten Borussia Dortmund nicht, um diese Begegnung noch zu drehen. Und so sollte sich zeigen, dass Hochmut vor dem Fall kommt. Es wurde nichts mit dem von vielen erwarteten Schützenfest des BVB gegen den Tabellenvierzehnten.
Die Borussia aus Dortmund geht also als Tabellenzweiter in das Spitzenspiel am kommenden Samstag Abend in München. Es ist somit alles bereitet für ein Gipfeltreffen der beiden Giganten, die den deutschen Fußball in den letzten zwei Jahren maßgeblich geprägt haben. Allerdings gilt zu bedenken, dass der FCB – einen Sieg morgen
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