Borussia Dortmund traf im Achtelfinale des DFB-Pokals zuhause auf Hannover 96. Im letzten Spiel des Jahres wollte der Titelverteidiger den Viertelfinaleinzug perfekt machen und seinen Anhängern ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk machen.
Marcel Schmelzer musste wie schon in Hoffenheim verletzungsbedingt passen und wurde erneut von Jakub Blaszczykowski ersetzt. Sebastian Kehl war wieder fit und versetzte Moritz Leitner auf die Bank. Ansonsten vertraute Trainer Jürgen Klopp der Elf, die unverändert zur Mannschaft vom vergangenen Sonntag gewesen ist. Doch die Schwarz-Gelben mussten auf der Hut sein, denn Hannover 96 gilt als der Angstgegner im Pokal. In vier Begegnungen sind die Niedersachsen viermal als Sieger vom Platz gegangen.
Am Tage des 103. Geburtstages der Borussia begann die Partie erneut mit einem zwölf Minuten und zwölf Sekunden andauernden Schweigeprotest gegen die DFL-Beschlüsse. Allerdings ließen sich unzählige Schwarz-Gelbe nicht beeindrucken und feuerten ihr Team vom Start weg mit Gesängen an – anscheinend hatte der Offene Brief von Aki Watzke, Michael Zorc, Jürgen Klopp und Sebastian Kehl die gewünschte Wirkung gezeigt.
Auch die Fußballer honorierten die Anfeuerung und der BVB erwischte einen Start nach Maß. Nach nicht einmal drei Minuten netzte Mario Götze auf Kopfball-Vorlage von Kevin Großkreutz zur Führung ein. Drei Minuten danach hatte Robert Lewandowski sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß. Im Anschluss kam Mats Hummels ebenfalls zweimal gefährlich vor das Gehäuse der Gäste und hatte ein weiteres Tor auf dem Schlappen.
In der 18. Minute war es dann soweit: Borussia ging mit 2:0 in Führung. Auf Zuspiel von Marco Reus gelang Blaszczykowsi ein kurioser Treffer: im Alleingang prallte das runde Leder vom Hannoveraner Schlussmann ab und segelte an Kubas Kopf und von dort mit einem erneuten Abpraller zum zweiten Mal ins Tor der Gäste – Wahnsinn! In der Zwischenzeit hatte auch die Südtribüne ihr Schweigen beendet und feierte die Schwarz-Gelben verdientermaßen.
Nach 40 Minuten avancierte Mario Götze bereits zum Spieler des Spiels. Mit einem frechen Freistoß schlug er Ron Robert Zieler ein Schnäppchen und jagte den Ball durch die Mauer von 96 ins linke Eck zum 3:0 – ein unglaublicher Treffer des Youngsters. Mit diesem Ergebnis und einem phasenweise fantastischem Spiel der Borussia aus Dortmund ging es in die Pause. 11:0 Torschüsse zugunsten der Gastgeber haben darüber hinaus eine klare Sprache gesprochen.
Erst nach 50 Minuten gab es die erste Torgelegenheit für Hannover 96. Doch das war es dann auch schon wieder mit den Norddeutschen und der Torgefährlichkeit. Der BVB dominierte auch nach dem Seitenwechsel das Spiel und wollte sich nicht mit dem 3:0 zufrieden geben. Die Dortmunder erweckten nicht den Eindruck, dass sie unzählige Spiele in drei Wettbewerben in den Knochen stecken hatten.
Nach einer Stunde ließ es der BVB immer ruhiger angehen – sehr zum Missfallen von Übungsleiter Klopp, der sich wild gestikulierend an der Seitenlinie über den ausbreitenden Schlendrian aufgeregt hat. Marco Reus durfte nach 77 Minuten in die Winterpause gehen und sich über eine hervorragende Halbserie in seiner ersten Dortmunder Profi-Saison freuen. Julian Schieber ersetzte den Fußballer des Jahres auf dem Platz.
Schieber wurde Zeuge des Anschlusstreffers der Gäste in der 79. Minute nach einem Fehlpass von Mats Hummels. Jürgen Klopp tobte trotz des komfortablen Vorsprungs an der Seitenlinie ob des unnötigen Gegentores. Doch das dritte Tor von Zaubermaus Mario Götze mit einer Direktabnahme auf Vorlage von Lewandowski stimmte den Trainer dann wieder fröhlich – Marios dritter Treffer an diesem Abend (85.).
Ivan Persic durfte fünf Minuten vor dem Abpfiff für Kuba ins Spiel. 60 Sekunden später kam Leonardo Bittencourt für den Spieler des Spiels, Mario Götze zu einem Kurzeinsatz. Und eine Minute vor dem Ende durfte auch Endlich Robert Lewandowski über sein erstes Tor im DFB-Pokal zum 5:1 jubeln.
Es blieb am Ende beim hochverdienten Sieg, der nur durch das unötige Gegentor ein wenig geschmälert worden ist. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Sieg bleibt Sieg. Ein schöneres Geschenk konnte sich der beste Verein der Welt zum Geburtstag nicht machen :-).
Dem BVB ist heute etwas gelungen, was ihm ein halbes Jahrhundert lang verwehrt gewesen ist: in allen drei Wettbewerben (Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League, früher als Europapokal bekannt) zu überwintern. Mit diesem Sieg geht ein grandioses, wunderbares, unvergessliches und unnachahmliches schwarz-gelbes Fußballjahr zu Ende. Meisterschaft, DFB-Pokalsieger und eine bärenstarke Vorrunde in der Champions League stehen nach zwölf Monaten 2012 zu Buche.
Mehr zur Auslosung des Viertelfinales im DFB-Pokal gibt es hier zu lesen.
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