Donnerstag Morgen. Nikolaustag. Ich sitze in einem Meeting, als mich ein “unbekannter Anrufer” auf dem BlackBerry aus dem Termin reißt. Ich gehe aus dem Raum und melde mich mit meinem Namen und dem Namen meines Arbeitgebers am Telefon.
“Polizeilicher Staatsschutz Düsseldorf. Wir haben hier eine Anzeige vorliegen.” Mir rutschte das Herz in die Hose. Wer hatte mich angezeigt? Die Auflösung meiner Aufregung folgte zum Glück umgehend: es handelte sich um meine Anzeige wegen der Hakenkreuz-Schmierereien im November.
Eine Woge der Erleichterung macht sich bei mir breit – der Anruf ist sicherlich eine Formalie. Der Anrufer validiert meine Aussage und fragt mich, ob ich den Tatort näher eingrenzen kann (kann ich), ob ich einen Verdacht hege (hege ich nicht) und ob ich sonstige Ergänzungen habe (habe ich nicht).
Auf meine Frage nach den Erfolgsaussichten meiner Anzeige macht mir der Herr wenig Hoffnung, da es sich vermutlich um eine Einzelaktion handelt. Wie sollte es auch anders sein? Ich hatte bereits bei der Aufgabe der Anzeige wenig Hoffnung, dass meine Meldung zur Ergreifung des Täters führt.
“Sie erhalten auch noch Post von der Staatsanwaltschaft. Also nicht wundern.”, “warnte” mich der Beamte abschließend vor einem Brief der Staatsgewalt und damit war unser kurzes Telefonat an Nikolaus beendet.
30. Dezember 2012 um 10:23
Weißt du, was das Witzige an der Sache ist? Fiel mir bei Betrachtung direkt auf, das ist nicht das nationalsozialistische Hakenkreuz, denn dieses ist nach rechts gewinkelt, das auf deinem Auto jedoch nach links. Somit ist es schlichtweg “nur” eine Swastika, ein Zeichen, das keineswegs eine negative Bedeutung hat, im Gegenteil! Gib den Begriff mal im Wiki ein.
Die Frage ist nun, wusste der Urheber, was er tat? Oder hatte er einfach keine Ahnung, wie die nationalsozialistische Version zu zeichnen ist? Falls letzteres zutrifft, war es vielleicht einfach ein Jugendlicher, der schmieren wollte, aber keiner aus der Szene.