Zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag gegen Werder Bremen stand für Borussia Dortmund wieder ein Flutlicht-Spiel am Freitag auf dem Programm.
Heute Abend ging es gegen den 1. FC Nürnberg, jenen Klub, der fast vor einem Jahr ebenfalls Gegner der Borussen gewesen ist. Bei ähnlichen Temperaturen wie am heutigen Abend siegten die Borussen mit 2:0 und hatten einige Mühe, bei eisigen Kühlschrank-Graden den unangenehmen Opponenten zu besiegen. Außerdem ging es auch um Wiedergutmachung, denn das Unentschieden im Hinspiel in Franken war alles andere als ein Zuckerschlecken.
Bei der Aufstellung gab es keine großen Überraschungen. Im Vergleich zum fulminanten Fünf-Tore-Sieg in Bremen kehrte Jakub Blasczykowski in die Anfangself zurück und Kevin Großkreutz musste auf der Bank Platz nehmen. Ansonsten war das Team zum Anpfiff unverändert.
Die erste klasse Dortmunder Aktion gab es bereits in der fünften Minute: Kuba angelte sich das Leder nahe des Mittelkreises und eilte Richtung Strafraum. Seine Vorlage in die Mitte auf Robert Lewandowski konnte der Pole aber nicht im Tor unterbringen. Sieben Minuten später scheiterte der Pole mit dem Kopf nach Flanke von Lukas Piszek.
Mitten in die Dortmunder Drangphase fiel ein überraschender Angriff der Nürnberger, der beinahe den 0:1-Rückstand bedeutet hätte – das war knapp! Bis dahin haben die Borussen die Begegnung klar bestimmt und den FCN in der eigenen Hälfte förmlich eingeschnürt. Kurze Zeit später entschied Schiedsrichter Weiner nach Foul an Piszek im Strafraum für mich ein wenig überraschend auf Elfmeter. Kuba legte sich das Leder zurecht – und verwandelte sicher ins rechte Eck zum 1:0 (18.).
Und Kuba servierte nur drei Minuten später seinen zweiten Treffer auf Vorlage von Mario Götze – der Doppelpack war bereits das achte Tor in dieser Spielzeit (21.). 65 Prozent Ballbesitz zu diesem Zeitpunkt zugunsten der Borussia haben unterstrichen, wie dominierend die Klopp-Elf die Partie gestaltet hat.
Nach diesem komfortablen Vorsprung ließen es die Gastgeber etwas gemächlicher angehen, doch der FCN konnte daraus kein Kapital schlagen. Kurz vor dem Pausenpfiff gab es nochmal ein wenig Hektik, als ein Treffer von Lewandowski wegen Abseits die Anerkennung versagt worden ist (42.). Mit Kubas Doppelschlag und einem 2:0 ging es in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel hatte der BVB das Spiel im Griff und das dritte und wahrscheinlich dann entscheidende Tor schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Nach 50 Minuten war die Ballbesitzstatistik übrigens auf 71 Prozent zugunsten der Dortmunder angestiegen. Und auch ein munteres Scheibenschießen von Lewandowski, Götze und wieder Lewandowski im Strafraum der Franken nach einer Stunde brachte nicht die endgültige Entscheidung.
Sebastian Kehl setzte Marco Reus in der 67. Minute gekonnt in Szene, doch der Offensivmann konnte den Matchball ebenfalls nicht verwandeln. Wenn schon nicht der dritte Treffer für Borussia fallen wollte, dann sollte es zumindest das Debüt von Nuri Sahin im Westfalenstadion zu feiern geben. In der 76. Minute kam der Heimkehrer für Sebastian Kehl auf das Feld. Außerdem wurde Sven Bender für Kuba eingewechselt.
Und dann klingelt es doch noch ein drittes Mal im Gäste-Gehäuse. Auf feine Vorlage von Marco Reus ballerte Lewandowski das Leder ins Tor – sein zwölfter Saisontreffer (89.). Kurz vor dem Abpfiff durfte dann Moritz Leitner noch für den überragenden Ilkay Gündogan ins Spiel kommen und den deutlichen Sieg feiern.
Vor dem Hintergrund, dass der FC nicht eine Torgelegenheit nach dem Seitenwechsel hatte, ist der Sieg des Doublesiegers um einige Tore zu niedrig ausgefallen. Sei’s drum: drei wichtige Punkte sind eingefahren worden und nur das zählt vor dem Gastspiel am kommenden Sonntag Spätnachmittag bei Bayer Leverkusen.
Ich finde es erstaunlich, dass Borussia Dortmund bereits das zweite Jahr in Serie so furios in das neue Fußballljahr gestartet ist. Nach dem 5:0 in Bremen nun der nie gefährdete 3:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg. Der Februar wird die ersten harten Bewährungsproben mit Bayer, Donezk in der Champions League und das vorgezogene DFB-Pokalfinale Ende des Monats in München bereit halten. Borussia scheint gut gewappnet zu sein.