Nach einem Monat Pause bin ich wieder bei der Eltern-Kind-Blogparade mit dabei.
Das Thema im Januar 2013 dreht sich um “Ein Stall voller Kinder vs. glückliches Einzelkind”.
Als angehender Familienvater war für mich bereits früh klar, dass unser erstes Kind nicht das letzte sein sollte. Das hatte verschiedene Gründe. Sowohl meine Frau als auch ich sind mit jeweils einem Geschwisterchen aufgewachsen. Und die Erfahrungen, die wir in der gemeinsamen Kindheit gemacht haben, ließen keinen Zweifel zu, dass eine “Einzelkind-Karriere” unseres Sohnes nicht zu unseren Plänen zählt 🙂
Ich bin als Erstgeborener mit einem Bruder aufgewachsen, der vier Jahre jünger ist. Damit war dich zwangsläufig der “große Bruder”, der automatisch – das scheint in den Genen vorprogrammiert zu sein – auf sein kleines Brüderchen aufgepasst hat. Und das sogar freiwillig und zwar immer dann, wenn ich es gewollt und dazu Lust gehabt habe.
Leider kommt es sehr häufig vor, dass Eltern ihren großen Sprößling zu Babysitter – Aktivitäten heranziehen und damit auch ein Stück weit Freizeit rauben. Meine Eltern haben mich allerdings niemals in dieser Funktion als Aufpasser missbraucht. Ich musste meinen Bruder niemals ungewollt zu spielerischen Aktivitäten mitnehmen oder musste mich niemals auf Druck meiner Eltern mit ihm beschäftigen.
Ein großer Vorteil ist auch der pädagogische Aspekt. Einzelkindern sagt man – ob zu Recht oder zu Unrecht – eine gehörige Portion Egoismus nach. Verständlich, weil diese Kinder im Familienkontext oftmals der Mittelpunkt sind und als Prinzessin oder Prinz verhätschelt werden. Bei Kindern, die mit Geschwistern aufwachsen, wird das Teilen und das gemeinsame Spielen schon früh erlernt.
Insbesondere das gemeinsame Spielen der Brüder ist ein großer Vorteil für mich. Die Eltern als Entertainer sind somit passé und überflüssig. Natürlich beschäftigen wir uns als Eltern auch mit unseren Kindern. Allerdings ist es entwicklungstechnisch etwas anderes, wenn der Kleine mit dem Großen spielt und lernt, sich durchzusetzen und sich auch unterzuordnen. Daneben lernt der Große, rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst gegenüber seinem kleinen Bruder zu agieren und genießt es, als großer Bruder den Ton anzugeben.
31. Januar 2013 um 10:58
Die Sache mit dem angeblich ausgeprägteren Egoismus bei Einzelkindern kann ich nicht bestätigen. Gerade unter Geschwistern kommt es hin und wieder zu “Kämpfchen”, die derart egoistisch motiviert sind, dass man sich als Mutter fragt, ob die Erziehung zum guten Miteinander nicht völlig umsonst war. Dann gibt es wiederum andere Situationen, wo der eine mitfühlend an den anderen denkt.
Ich vermute, außergewöhnlich stark ausgeprägter Egoismus hat weniger mit der Prägung als mit dem Charakter zu tun, auch wenn natürlich beides Einfluss auf die Entwicklung eines Menschen hat.
Ich bin übrigens als Einzelkind aufgewachsen und habe gleich mehrere Kinder bekommen, daher sind für mich die Vor- und Nachteile beider Formen offensichtlich.