Borussia Dortmund hatte nach dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal (0:1 in München) schon drei Tage später die Gelegenheit, das Ausscheiden gegen den FCB in Vergessenheit geraten zu lassen.
Mit Hannover 96 hatte sich allerdings ein Kontrahent angesagt, der den Borussen in den vergangenen Spielen immer einiges abverlangt hat (wenn man vom 5:1-Sieg im Pokal vor Jahresfrist einmal absieht 🙂 ).
Überraschenderweise konnte Stürmerstar Robert Lewandowski in der Liga auflaufen, nachdem der DFB seine drei Spiele-Sperre auf zwei Partien reduziert hatte. Möglicherweise schon mit Blick auf das Heimspiel in der Champions League gegen Donezk in wenigen Tagen sowie das Derby auf Schalke hatte Trainer Jürgen Klopp die Mannchaft ordentlich durchgewürfelt. Julian Schieber durfte erstmals neben (!) Lewandowski stürmen, Marco Reus bekam genauso wie Lukas Pisczek eine Pause verordnet und Pisczek wurde von Kuba vertreten. Außerdem ersetzte Sebastian Kehl Sven Bender. Mats Hummels war weiterhin krank zu Hause und Tele Santana agierte deshalb erneut als Manndecker.
In der “Woche der Brisanz” mit Spielen daheim gegen Hannover und Donezk sowie im Revierderby bei den Schlümpfen waren Siege für die Schwarz-Gelben Pflicht, um den zweiten Platz in der Liga zu festigen sowie den Viertelfinaleinzug in der Champions League zu festigen. Und es begann gut gegen die Niedersachsen: Marco Reus hatte in der fünften Minuten das 1:0 auf dem Fuß, verzog aber vor dem Gehäuse. Kurze Zeit später war es Kuba, der beinahe an selber Stelle nicht erfolgreich war und das Leder über das Tor semmelte.
Robert Lewandowski machte es in der achten Minute besser. Nach einer Hereingabe über rechts von Großkreutz konnte der Pole Saisontreffer 15 feiern – 1:0. Nach einer Viertelstunde hatte der BVB riesengroßes Glück, als der Hannoveraner Ausgleich wegen Abseitsstellung nicht anerkannt worden ist. Dann war wieder Lewandowski-Time. Auf Vorlage von Großkreutz traf der Stürmer zum zweiten Mal (21.).
Santana sorgte in der 40. Minute für Bluthochdruck bei mir, als der Brasilianer den Ball nach einem Hannoveraner Freistoß an den Pfosten vom eigenen Tor geköpft und den Niedersachsen damit den 1:2 Anschlusstreffer ermöglicht hatte. Roman Weidenfeller war bei diesem Tor ohne Chance und Teles Lapsus nicht entschuldbar. Ohne diesen dummen Fehler hätte Dortmund deutlich beruhigter in die Pause gehen können. Stattdessen stand es zur Halbzeit nur 2:1.
Unverändert kam Borussia aus der Kabine. Anders als in Halbzeit eins gehörten Hannover die ersten Minuten. Der Anschlusstreffer hatte für eine ordentliche Motivationsspritze bei den Gästen gesorgt. Bis zur 60. Minute hatte Lewandowski zwei weitere gute Chancen, doch entweder rettete Ron-Robert Zieler im Kasten oder ein Abwehrbein verhinderte das 3:1 für den BVB. Dann kam Rotation, Teil 1: Mario Götze durfte anschließend für Marco Reus auf den Platz (64.).
Mario Götze hatte auch nach einer feinen Einzelleistung durch die gesamte Defensive der Hannoveraner das nächste Tor für seine Farben auf dem Fuß (68.). In der 72. Minute war es dann endlich soweit. Nach feiner Vorlage von Kuba konnte Julian Schieber das 3:1 erzielen und endlich sein erstes Bundesliga-Tor für den BVB feiern. Gleichzeitig waren meine angespannten Nerven deutlich beruhigt, denn bis dahin wurden unliebsame Erinnerungen an das 1:1 am vergangenen Sonntag in Gladbach geweckt, als Borussia das Spiel fest im Griff hatte und dann doch noch den Ausgleich kassieren musste.
Jakub Blasczykowski durfte nach 76 Minuten und guter Leistung vom Feld, für den Polen wurde Sven Bender eingewechselt. Außerdem durfte Heimkehrer Nuri Sahin die letzten zehn Minuten der Begegnung auf dem Feld verbringen und wurde für Ilkay Gündogan eingewechselt. Außer einem mäßig getretenen Freistoß konnte der Mittelfeldspieler aber keine Akzente setzen. Es blieb beim verdienten 3:1-Heimsieg.
Die erste von drei Aufgaben hat Borussia Dortmund mehr oder weniger routiniert gelöst. Ein bärenstarker Robert Lewandowski hat den Sieg gegen Hannover 96 gesichert, doch Felipe Santanas wenig berauschende Abwehrleistung hat sicherlich nicht nur mir einige Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Es ist extrem wichtig, dass Mats Hummels am Dienstag gegen Donezk wieder vor den Ball treten kann, damit die Champions League-Hymne auch weiter im Westfalenstadion ertönen kann.
Presseschau – nicht nur von Bloggern
Und das schreiben die anderen über den Sieg gegen Hannover:
Mit Rotation zum 3:1-Sieg: BVB schlägt Hannover (Rote Erde Blog)
Gut rotiert und gut erholt (Any Given Weekend)
Die Intelligenz des Kevin Großkreutz (11 Freunde)
Borussia Dortmund – Hannover 96 3:1 (Spielverlagerung.de)
Lewandowski kehrt mit Doppelpack zurück (RPOnline)