Im Achtelfinal-Rückspiel wollte Borussia Dortmund den ersten Viertelfinal-Einzug seit 15 Jahren in der Königsklasse perfekt machen.
Das 2:2 im Hinspiel in Donezk ließ den Dortmundern alle Möglichkeiten, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen.
Personell sah die Lage nicht wirklich schlecht aus. Bis kurz vor dem Anpfiff war nur der Einsatz von Manndecker Mats Hummels fraglich, doch ansonsten konnte Jürgen Klopp aus dem Vollen schöpfen. Kurz vor dem Spiel gab es den Tiefschlag, denn Hummels war nicht einmal im Kader. Santana spielte in der Innenverteidigung und auch Sven Bender durfte anstelle von Sebastian Kehl auflaufen.
Vor dem Anpfiff bot sich ein imposantes Bild: die gesamte Südtribüne war in ein schwarz-gelbes Fahnenmeer gehüllt und sorgte für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Zu diesem Zeitpunkt war ich extrem nervös und fühlte mich an das Spiel vor sechs Tagen in München (0:1) erinnert. Sollte das ein schlechtes Omen sein?
Die Dortmunder legten gut los und hatten bereits nach 130 Sekunden die erste Gelegenheit, aber Marco Reus’ Hereingabe konnte nicht verwertet werden. Schon früh zeigte sich, dass der BVB alles andere als auf unentschieden spielen wollte. Donezk kam in der elften Minute das erste Mal gefährlich Richtung Strafraum und stellte unter Beweis, dass ein Fehler der Dortmunder schnell bestraft werden könnte. Die Borussen waren also gewarnt.
Lukas Pisczek stand sich in der 28. Minute selbst im Weg, als er über rechts frei auf den Torwart der Ukrainer stürmte, aber mit dem Schuss zu lange zögerte. Mario Götze war auch an diesem Abend in bestechender Form und wirbelte rechts und links. Ausgerechnet der viel gescholtene Felipe Santana markierte nach einer halben Stunde nach einem Eckstoß von eben jenem Götze das 1:0 – diesen Treffer hatte ich Liam, mit dem ich das Spiel geschaut habe, vor der Partie prophezeit!
Und es wurde noch besser. Nach feiner Vorlage von Robert Lewandowski konnte Mario Götze das 2:0 markieren (37.). So langsam machte sich bei mir Entspannung breit – es sollte jetzt nichts mehr anbrennen… Zumindest nach 45 Minuten stand ein hochverdientes 2:0 für eine Dortmunder Borussia, die bis dahin eine tolle Leistung abgeliefert hat und neben 65 Prozent Ballbesitz auch 10:3 Torchancen verbuchen konnte.
Sebastian Kehl kam in der 46. Minute für den am Sprunggelenk verletzten Sven Bender auf den Platz. Bender hatte bis dahin die sagenhafte Rate von 100 Prozent bei der Passquote – sagenhaft! Die Gäste sind gut aus der Kabine gekommen und hatten nach dem Wiederanpfiff gleich drei gute Torgelegenheiten, die nur knapp am Tor vorbeigesegelt sind. Sollte sich der komfortable Vorsprung als Belastung erweisen?
In der 59. Minute fiel die Vorentscheidung. Jakub Blasczykowski konnte einen Abstauber verwandeln, nachdem der Donezk-Schlussmann einen Schuss von Ilkay Gündogan nicht festhalten konnte – 3:0! Von nun an galt es, Kräfte für das Revierderby bei den Schlümpfen zu schonen. Kevin Großkreutz durfte ab der 69. Minute für den gefeierten Kuba antreten. Und der Dortmunder Junge fügte sich perfekt ein und hatte das 4:0 auf dem Fuß (74.).
Neun Minuten vor dem Ende durfte auch Nuri Sahin seine Dortmunder Champions League-Premiere feiern und wurde für Gündogan eingewechselt. Am Ende blieb es beim deutlichen und durchaus auch in der Höhe verdienten 3:0 für den Deutschen Meister Borussia Dortmund. Gewinner des Spiels ist auf alle Fälle Felipe Santana, der bärenstark gespielt und auch noch den Führungstreffer erzielt hat.
Vier Heimspiele in der Königsklasse absolviert und vier Siege eingefahren – Borussia Dortmund hat ein Optimum an Effizenz und Fußballklasse in der Champions League an den Tag gelegt. Der Sieg gegen Donezk ist ein weiterer Meilenstein auf der europäischen Bühne gewesen.
Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund, hat vor der Begegnung vom “Spiel des Jahres” für den BVB gesprochen. Und in der Tat: mit 17 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayern München und nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal gegen eben jene Bajuwaren war die Champions League der einzige Wettbewerb, in dem die Schwarz-Gelben noch die Chance auf einen Titel gehabt haben. Die Dortmunder haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, zu was sie in Europa fähig sind 🙂
Presseschau – nicht nur von Bloggern
Und das schreiben die anderen über das bravouröse Abschneiden der Borussen:
3:0 gegen Donezk: BVB ist reif für die Königsklasse (Rote Erde Blog)
Wir sind gekommen um zu feiern (Any Given Weekend)
Borussia Dortmund – Shakhtar Donezk 3:0 (Spielverlagerung.de)
Champions League: Dortmund zieht dank 3:0 gegen Donezk ins Viertelfinale ein (Der Westen)
3:0 – Borussia mit Klasseleistung ins Viertelfinale (bvb.de)
Champions League: Starker BVB zieht nach 3:0 über Donezk ins Viertelfinale ein (Ruhr Nachrichten)
Dortmund spaziert ins Viertelfinale (RP Online)
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