Mit dem SC Freiburg kam am Samstag Nachmittag ein Lieblingsgegner der Borussen ins Westfalenstadion. In den vergangenen Jahren gab es beinahe in schöner Regelmäßigkeit drei Punkt für die Schwarz-Gelben.
Die letzten fünf Spiele endeten mit fünf Siegen und 15:2 Toren.
Trainer Jürgen Klopp musste auf der Doppel-Sechs improvisieren und die Ausfälle von Sebastian Kehl und Sven Bender kompensieren. Aus diesem Grund kam Nuri Sahin neben Ilkay Gündogan zu seinem Startelf-Debüt. Das Manndecker-Duo bildeten erneut Felipe Santana für den verletzten Mats Hummels und Neven Subotic. Im Mittelfeld zogen Marco Reus (für Kevin Großkreutz), Mario Götze und Jakub Blasczykowski die Fäden.
Nach dem peinlichen Derby-Aussetzer gegen die Schlümpfe galt für den BVB das Motto “back to the roots” und zurück in die Erfolgsspur. Doch alles andere als nach Erfolgsspur liefen die ersten Minuten des Spiels. Die Freiburger hatten gefühlte 90 Prozent Ballbesitz und in der sechsten Minute sowie drei Zeigerumdrehungen zwei dicke Chancen zur Führung – Fußball verkehrt in Dortmund.
Mario Götze markierte nach 14 Minuten die erste Chance für den BVB mit einem Distanzschuss von der Strafraumgrenze, doch Freiburgs Schlussmann Baumann konnte parieren. Bis dahin war Borussia nicht wirklich in Erscheinung getreten. Auch wenn Dortmund das Spiel danach etwas besser in den Griff bekommen hatte und insbesondere über Kuba und Götze Akzente setzen konnte, war der SC Freiburg immer wieder gefährlich in der Vorwärtsbewegung.
Nicht wirklich überraschend war der 0:1-Rückstand in der 28. Minute von Jonathan Schmid, der das erste Freiburger Tor seit elf Jahren erzielte. Hoffnung keimte in der 41. Minute auf. Nach einem Foul an Mario Götze schlug Nuri Sahin den Ball in den Strafraum und Robert Lewandowski konnte per Kopf zum schmeichelhaften 1:1 einnetzen. Es war Lewas 18. Saisontreffer und der achte Treffer im achten Spiel hintereinander – ebenfalls Rekord!
Kuba dribbelte kurz vor dem Pausenpfiff quer durch die Freiburger Abwehrreihen und legte für Nuri Sahin auf, der das 2:1 markieren konnte (44.). Doch das war noch nicht alles. Mit dem Pausenpfiff durfte Lewandowski zum zweiten Mal jubeln und ein verrücktes Spiel war komplett gedreht: 3:1 für den Doublesieger nach 45 Minuten und Saisontor Nummer 19 sowie den fünften Doppelpack für den Polen.
Das war eine bemerkenswerte erste Hälfte. Aus einem 0:1 wurde ein 3:1 innerhalb von nicht einmal fünf Minuten für den BVB. Meine Emotionen fuhren Achterbahn an diesem Nachmittag. Und ich weiß nicht, wer lauter über die drei Dortmunder Tore gejubelt hat: meine Mum, die gestern überraschend zu Besuch gekommen ist, oder ich 🙂
Die zweite Halbzeit begann vielversprechend. Nicht einmal sechzig Sekunden nach dem Anpfiff hatte Marco Reus das 4:1 auf dem Fuß, scheiterte aber knapp. Genauso erging es Götze in der 69. Minute, als der Youngster das Leder nur über die Linie drücken musste. Generell waren die Borussen stark am Drücker, waren aber in der Verwertung der Torchancen nachlässig. Doch meine Nerven wurden zumindest nicht so arg strapaziert wie vor dem Seitenwechsel.
In der 71. Minute gab es nach Foul an Mario Götze zur Überraschung vieler keinen Elfmeter. Und das, obwohl der Dortmunder regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht worden ist. Doch direkt im Anschuss war erneut Sahin zur Stelle und erzielte technisch gekonnt aus neun Metern mit seinem zweiten Tor das 4:1 für Borussia (72.).
Jürgen Klopp wechselte in der 76. Minute zweifach und sollte schon bald für diesen Tausch belohnt werden. Für Mario Götze und Blaszczykowski kamen Kevin Großkreutz und Leo Bittencourt in die Partie. Nur wenige Sekunden im Spiel konnte der Neuling nach feiner Vorarbeit von Lewandowski bereits sein erstes Bundesligator bejubeln – 5:1.
Marco Reus durfte sich zehn Minuten vor dem Ende ebenfalls verabschieden und wurde gegen Julian Schieber ausgetauscht. Ergebnismäßig änderte sich nichts mehr. Dank der Energieleistung vor der Pause mit drei Treffern in 300 Sekunden gelang der spielfreudigen Borussia aus Dortmund am Ende ein überzeugender Sieg gegen unter dem Strich besonders in Halbzeit eins nicht chancenlose Freiburger.
Was war das für ein Spiel! Rückkehrer Nuri Sahin scheint seit diesem Spiel endgültig in der Welt von Borussia Dortmund angekommen zu sein und hat einen großen Anteil an diesem Kantersieg. Ich habe zu Beginn nicht erwartet, dass der BVB diese Begegnung noch in dieser Form drehen würde. Neben Sahin gefiel auch der omnipräsente Lewandowski und erneut Götze mit seinen Kabinettstücken.
Presseschau – nicht nur von Bloggern
Und das schreiben die anderen über das Torspektakel vom Samstag:
Keine Wissenschaft (Any Given Weekend)
BVB gewinnt gegen Freiburg: Drei Punkte und ein Kopfschütteln (Rote Erde Blog)
Nuri ist zurück (Gib mich die Kirsche)
5:1 – Borussia dreht in vier Minuten das Spiel – Lewandowski knackt 50 Jahre alten Torrekord (bvb.de)
Borussia Dortmund: BVB feiert 5:1-Sieg – Lewandowski und Sahin treffen doppelt (Der Westen)
Gegen SC Freiburg: BVB siegt 5:1 dank verrückter fünf Minuten (Ruhr Nachrichten)
Nuri Sahin kommt zu Hause an (sueddeutsche.de)
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