Vor dem großen Fußballfest am kommenden Mittwoch gegen Real Madrid stand für Borussia Dortmund die Generalprobe gegen den FSV Mainz 05 auf dem Programm.
Vor der Partie war bereits klar, dass Sebastian Kehl krankheitsbedingt nicht antreten kann. Die große Rotation blieb bei Borussia ansonsten aus. Mats Hummels spielte neben Neven Subotic als Manndecker und Marco Reus durfte mit Kuba und Mario Götze von Beginn an im Mittelfeld spielen. Nuri Sahin und Ilkay Gündogan bildeten die Doppel-Sechs; Sven Bender war wegen einer Schambeinverletzung gar nicht im Kader.
Die Begegnung gegen Jürgen Klopps alten Verein begann rasant. Marco Reus trug sich bereits nach 26 Sekunden nach einer langen Hereingabe von Mats Hummels und einer Unsicherheit von Mainz’ Schlussmann Christian Wetklo in die Torschützenliste ein und freute sich über Saisontreffer 12.
Borussia hatte den Gegner von Anfang an im Griff und verbuchte ergo mehr als drei Viertel Ballbesitz. Die Gäste standen tief in der eigenen Hälfte und wehrten kompakt die Angriffswellen der Schwarz-Gelben ab. In der 25. Minute hatte Robert Lewandowski den zweiten Treffer des Tages auf dem Fuß, doch Pech im Abschluss verhinderte das 2:0.
Das 1:0 zur Halbzeit war standesgemäß und verdient. Trainer Klopp war allerdings ein wenig unzufrieden mit einigen Unkonzentriertheiten und Ungenauigkeiten im Passspiel. Das frühe Tor von Marco Reus sollte bis dahin der einzige Treffer gewesen sein. Die Borussen hatten das Spiel im Griff und Mainz konnte froh sein, dass nur ein Tor kassiert worden ist.
Halbzeit zwei begann ohne Wechsel bei Borussia, aber mit einer Schrecksekunde. Ilkay Gündogan wurde von einem Mainzer gelegt und trieb mir Sorgenfalten vor dem Champions League-Halbfinale auf die Stirn. Doch Gündogan konnte wieder aufstehen und war einsatzbereit. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff hätte Marcel Schmelzer für das 2:0 sorgen können, doch das Leder strich rechts am Tor vorbei.
Die Unzulänglichkeiten in der Abwehr sind nicht in der Kabine geblieben und brachten die Mainzer nicht nur einmal gefährlich vor das Tor von Roman Weidenfeller. Jürgen Klopp tobte an der Seitenlinie. Als erste Maßnahme kam Kevin Großkreutz für Jakub Blaszczykowski ins Spiel (62.). Und auch Julian Schieber wurde nach 73 Minuten für den heute farblosen Mario Götze eingewechselt.
Es dauerte bis zur 76. Minute, ehe der BVB endlich wieder eine Torgelegenheit hatte. Ein Kopfball von Mats Hummels konnte vom FSV noch von der Linie gerettet werden. Marco Reus wurde fünf Minuten vor dem Ende von den Fans mit Applaus verabschiedet und von Moritz Leitner ersetzt. Und die Einwechselung war Gold wert, denn Leitner war am 2:0 von Robert Lewandowski in der 87. Minute beteiligt. Es war das zwölfte Tor des Polen in der Liga in Folge -Wahnsinn!
Anscheinend sind die Schwarz-Gelben heute Nachmittag schon in Gedanken beim Kracher gegen Real Madrid gewesen – anders lassen sich die zahlreichen Aussetzer im Spiel nach vorn und nach hinten nicht erklären. Dank eines harmlosen Gastes aus dem Rheingau ist diese Formschwäche allerdings nicht bestraft worden.
Und noch wichtiger: Der BVB ist seit dem heutigen 30. Spieltag bereits fest für die Champions League der kommenden Saison qualifiziert, denn 15 Punkte Vorsprung auf die an Rang vier platzierten Blauen sind bei vier ausstehenden Begegnungen nicht mehr einzuholen.