Ratgeber für angehende und junge Eltern gibt es wie Sand am Meer. Allein die Produktsuche bei Amazon.de spuckt knapp 25.000 Treffer zu diesem Suchbegriff aus.
Doch meist handelt es sich bei diesen Nachschlagewerken um das immer gleiche Geseiere und die Redensart von altem Wein in neuen Schläuchen kommt mir unversehen in den Sinn. Denn insbesondere der belehrende Ton und die trockene Art zu schreiben dieser Bücher geht vielen Lesern auf den Geist und motiviert selten zum Lesen.
Einen ganz anderen Weg geht das Taschenbuch Eltern sein – kurz und geek von Nicole Dornseif und Maximillian Dornseif. Wer sich ein wenig mit der Biografie der beiden beschäftigt, wird bemerken, dass der Titel des Buches Programm ist. Es geht um Geeks und Nerds als Eltern. Denn auch Computer- und Technik-Begeisterte werden eines Tages Eltern und müssen sich den zahlreichen Herausforderungen im Alltag mit einem Neugeborenen oder Kleinkind stellen.
Dass diese Spezies möglicherweise eine ganz andere Herangehensweise als beispielsweise die Helikopter-Eltern hat, zeigt sich insbesondere im Umgang mit anderen Erziehungsberechtigten. Und damit diese Konfrontationen nicht in einem Fiasko enden, wurde dieses Buch geschrieben.
Die Autoren haben nicht nur eine “Bedienungsanleitung” für den neuen Erdenbürger und zur Befriedigung seiner Grundbedürfnisse wie Essen, Schlafen und Windeln wechseln geschrieben. Sie haben auch Tipps für die gefürchtete Trotzphase, den Umgang mit anderen Eltern und die Herausforderungen im Kindergarten und der Schule.
Natürlich darf auch der Bereich Kinder und Technik nicht fehlen. Und Dornseif und Dornseif stellen unter Beweis, dass Kinder von Geeks nicht automatisch einen Freibrief für alle Arten von technischem Spielzeug und ungehemmten Medienkonsum erhalten – im Gegenteil!
Das Buch endet mit einem Mitmach-Kapitel, in dem allerlei technische und physikalische Experimente für Kinder vorgestellt werden und beinhaltet außerdem zum Abschluss ein Register von A wie Ansteckungsparty über M wie Minecraft bis hin zu Z wie Zeitverschwendung.
Mein Fazit
Auf knapp 140 Seiten werden in sieben Kapiteln die essentiellen Fragen im Zusammenleben und Interagieren mit dem neuen Erdenbürger beschrieben, erörtert und mit Handlungsempfehlungen unterfüttert.
Das (Autoren-)Paar wechselt sich bei der Behandlung der Themen ab und ermöglichen dadurch unterschiedliche Einblicke in die zahlreichen Themen, die junge Eltern mit ihren heranwachsenden Kindern beschäftigen.
Eltern sein – kurz & geek ist kurzweilig geschrieben und absolut abwechslungsreich. Auch “Nicht-Geeks” werden einige Inspirationen im Zusammenleben mit ihren Kids erhalten und von diesen Tipps und Kniffen profitieren.