Das vorletzte Saisonspiel und das letzte Auswärtsspiel führte den Champions League-Finalisten Borussia Dortmund in die niedersächsische Provinz nach Wolfsburg.
An das Hinspiel gegen die Wölfe im Westfalenstadion hatte ich keine guten Erinnerungen. Neben dem unberechtigten Platzverweis gegen Marcel Schmelzer kam zu allem Unglück auch noch eine unnötige 2:3-Niederlage dabei heraus. Noch Tage später hatte ich einen tierischen Hals auf die VfLer und noch viel mehr auf den Schiedsrichter.
Jürgen Klopp verzichtete erneut auf die große Rotation. Kevin Großkreutz durfte von Beginn an für Moritz Leitner spielen und Ilkay Gündogan spielte auf der Zehner-Position. Lukas Pisczek verteidigte außen rechts und Julian Schieber musste auf der Bank Platz nehmen. Dafür durfte Marco Reus in der Startformation auflaufen. Der BVB spielte also durch in einer A-Besetzung.
Die Gastgeber hatten den besseren Start erwischt und stellten die Dortmunder Defensive mehrmals auf die Probe. Doch in der fünften Minute klingelte es dann für die Borussia. Nach Freistoß von Nuri Sahin gelang Sven Bender der erste Saisontreffer.
Doch die Freude über einen Sieg währte nicht lange. Ausgerechnet Ivan Perisic, in der Winterpause für acht Millionen von Dortmund nach Wolfsburg gewechselt, markierte nach einer Viertelstunde den Ausgleich. Sieben Minuten später war es dann erneut der Kroate, der mit einem abgefälschten Treffer zum 2:1 erfolgreich war. Roman Weidenfeller im Tor war machtlos.
In der 26. Minute konnte ich dann nur noch kotzen, denn Naldo brachte den VfL mit 3:1 in Front. Klopps Ankündigung, Revanche für das 2:3 in Dortmund zu nehmen, wirkte zu diesem Zeitpunkt wie ein schlechter Scherz. Roman Weidenfeller tobte im Tor – drei Gegentore innerhalb von zwölf Minuten gab es in der jüngeren Vergangenheit definitiv noch nie. Was war mit Borussia los?
Trainer Klopp ließ nach der Pause wechseln. Sven Bender und Kevin Großkreutz mussten in der Kabine bleiben und dafür liefen Kuba und Julian Schieber auf. Ich war skeptisch, ob die Schwarz-Gelben diesen Rückstand mit der indiskutablen Leistung der ersten Halbzeit im Rücken noch drehen sollten.
Immerhin hatte Robert Lewandowski in der 48. Minute die erste Chance in dieser Partie, doch das Leder flog am Tor vorbei. Und auch Schieber hatte auf Vorlage von Kuba zehn Minuten später den Anschlusstreffer auf dem Fuß – aber auch der Schwabe war nicht treffsicher genug. Etwas später blieb auch Sahin erfolglos von der Strafraumgrenze.
Borussia spielte in der zweiten Hälfte ein wenig besser als vor dem Wechsel. Doch wirklich gefährlich kamen Lewandowski, Reus und Co. nicht vor das Wolfsburger Gehäuse. Daran änderte auch die Einwechslung von Moritz Leitner für Felipe Santana dreizehn Minuten vor Schluss nichts.
Als Marco Reus der verdiente Anschlusstreffer mit einem feinen Lupfer nach klasse Vorlage von Ilkay Gündogan sein Saisontor 13 glückte, waren noch sieben Minute zuzüglich Nachspielzeit zu absolvieren. Und der Deutsche Meister 2012 hatte sich noch nicht aufgegeben – im Gegenteil: Reus war es, der nur vier Zeigerumdrehungen zum für von mir nicht möglich gehaltenen 3:3 ausgleichen konnte – was für eine spannende Schlussphase!
Borussia Dortmund retweetet mich
Nach dem Abpfiff durfte ich mich über einen erneuten Retweet des BVB bei Twitter freuen – mit der Resonanz (40 RTs und 30 Favs) habe ich dann auch nicht gerechnet:
Presse- und Bloggerschau
Und das schreiben Blogger und die Presse über das torreiche Spiel:
BVB in Wolfsburg: War was? (Rote Erde)
Doppel-Marco repariert Aussetzer (Any Given Weekend)
Wolfsburg vs. BVB 3:3 – One of the worst performances of the season (Der Pöhler)
BVB punktet zwei Wochen vor Wembley in Wolfsburg – zwei späte Reus-Tore zum 3:3 (bvb.de)
Gegen starke Wolfsburger: 3:3 – BVB holt doch noch einen Punkt (Ruhr Nachrichten)
BVB gelingt nach 1:3-Rückstand noch ein 3:3 in Wolfsburg (Der Westen)