Fans von Borussia Dortmund erinnern sich mit Schrecken an die zehnte Minute im Champions League Halbfinale zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund. Mario Götze brach plötzlich seinen Sprint ab, fasste sich an den Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Die Diagnose lautete Muskelfaserriss im Oberschenkel und sorgte dafür, dass das Mittelfeld-As fieberhaft auf sein Comeback im Finale gegen Bayern München hinarbeitet.
Überraschenderweise handelt es sich bei dem Muskelfaserriss nicht um die häufigste Verletzung bei Fußballern. Vielmehr sind es Beschädigungen der Sprung- und Kniegelenke, die die Kicker von der untersten Kreisklasse bis zur ersten und zweiten Bundesliga am häufigsten außer Gefecht setzen.
Sehr oft wird bei solchen Verletzungen der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen. Während Profispieler nach wenigen Tagen wieder ins Training einsteigen können, sind Amateurspieler länger vom Spielbetrieb freigestellt. Denn Meniskusverletzungen führen nicht selten zu schweren Gelenkschädigungen, wenn sie nicht richtig behandelt werden.
Nicht seltener ist bei Verletzungen das Kreuzband betroffen. Selbst bei Profis bedeutet ein Riss des vorderen Kreuzbandes mindestens eine Zwangspause von drei, meist sogar von sechs Monaten. Nach der Operation schließt sich eine längere Rehabilitations- und Trainingsphase an, ehe das Mannschaftstraining wieder im Fokus stehen kann.
Neben dem richtig dosierten Training ist auch die akute Notfallbehandlung nach der Verletzung wichtig. Als erstes wird der Akteur aus dem Spiel genommen und nach der PECH-Regel versorgt. Die PECH-Regel bezieht sich nicht auf den Gemütszustand des Verletzten, sondern beschreibt die vier wichtigsten Handlungen nach der Verletzung: Pause – Eis – Compression und Hochlagern. Je schneller diese vier Schritte befolgt werden, umso schneller kann Hilfe geleistet werden.
Insbesondere die Wirkung des Eissprays wird meist unterschätzt. Jeder kennt die Videoaufnahmen von am Boden liegenden Fußballern, die erst einmal eine Ladung von dem kühlenden Spray auf die verletzte Körperstelle gesprüht bekommen.
Bei Kreuzbandrissen und anderen schwerwiegenden Verletzungen muss unbedingt der Arzt konsultiert werden, um nach einer eingehenden Erstversorgung eine klinische Untersuchung mit Röntgenaufnahmen durchzuführen.