Für viele Menschen ist Amazon der Inbegriff des Online-Shoppings. Was mit der Gründung des ersten Online-Buchhandels begonnen hat, ist in den vergangenen achtzehn Jahren zu einem Online-Giganten gewachsen, der den jungen Online-Handel maßgeblich beeinflusst und bestimmt hat.
Die wenigsten Kunden von Amazon können sich vorstellen, dass der digitale Gemischtwarenhandel zu Beginn seiner Gründung im Herbst 1994 ausschließlich Bücher im Sortiment hatte. Nach und nach nahm Gründer Jeff Bezos neue Warengruppen in die Angebotspalette auf. Nach der Literatur kamen die Tonträger auf CD und die Filme auf DVD hinzu. Anschließend folgten Meilensteine wie der Amazon Marketplace, die Akquise eines Schuh-Anbieters und die Bereitstellung von Datenspeichern in der Cloud.
Richard L. Brandt, Journalist und Korrespondent aus San Franciso, skizziert in seinem Buch Ein Klick: Der Aufstieg von Amazon und Jeff Bezos die Lebensgeschichte des Unternehmenslenkers von der Kindheit in Albuquerque, New Mexico bis heute als Chef eines der bekanntesten Web-Unternehmen.
Der Schwerpunkt des Buches liegt dabei selbstverständlich weniger auf der persönlichen Geschichte Bezos, sondern vielmehr auf der wirtschaftlichen Historie des Startups, das sich von der Garagen-Firma zum Marktführer im Online-Handel für Bücher, Musik und Filme entwickelt und maßgebliche Innovationen im Internet entwickelt hat.
Das im Redline Verlag erschienene Buch fokussiert sich primär auf die Entwicklung des Unternehmens Amazon und seiner zahlreichen Dienste, die Ende der neunziger Jahre und Anfang des neuen Jahrtausend akquiriert worden sind. Der Mensch Bezos und seine Persönlichkeit kommt für meinen Geschmack auf den knapp 170 Seiten zu kurz. Das gilt auch für die kritischen Stimmen, die Amazon bekanntlich nicht erst seit der Berichterstattung in der ARD (Stichwort: Arbeitsbedingungen der (Leih-)Arbeitnehmer) entgegenschlagen.
Der Autor schildert die Entwicklung des Unternehmens und der Person Jeff Bezos in kurzweiligen Worten. Allerdings speisen sich seine Informationen nicht aus Primärquellen, sondern stammen ausschließlich aus Sekundärquellen wie Zeitungsartikeln, Reden des Protagonisten und Interviews in Wirtschaftsmagazinen.