Zum Abschluss des umfangreichen Redaktionsgespräches mit elf Borussen-Bloggern möchte ich natürlich auch etwas zum Besten geben.
Hier sind meine Antworten auf die zwölf Fragen:
- Bitte stelle Dein Blog und Dich zu Beginn kurz vor!
Ich bin Marc, 38 Jahre alt und seit knapp 23 Jahren Fan von Borussia Dortmund. Über den BVB und unsere gemeinsame Geschichte habe ich mehrmals gebloggt:
Borussia Dortmund Deutscher Meister 2011 – was ist anders als 2002?
Jubel, Double, Heiterkeit: quo vadis, Borussia Dortmund
Kein Traum: Borussia Dortmund ist Deutscher Meister 2012
Blogger bin ich – mit Unterbrechungen – seit 2007. Meinen ersten Artikel über den BVB habe ich anlässlich des DFB-Pokalfinales im April 2008 veröffentlicht: DFB-Pokalfinale: BVB – FCB 1:2 n. V. Neben Fußball und den BVB im speziellen gibt es hier einiges über Technik, Bücher, Filme und natürlich Persönliches zu lesen. - Seit wann bist Du Fan von Borussia Dortmund und wie ist es dazu gekommen?
Fan der Schwarz-Gelben bin ich seit 1990. Als Kind Ostwestfalens gab es damals nur die Entscheidung zwischen Schlümpfe und BVB – und ich habe mich für die gute Seite entschieden 🙂
Allerdings will ich nicht verhehlen, dass mein Opa mütterlicherseits als Ur-Dortmunder Fan der Blau-Weißen aus GEsindelhausen gewesen ist.
- Kannst Du Dich an Dein erstes Spiel im Stadion erinnern? Wann war das und wie lautete die Ansetzung?
Das erste Spiel im Westfalenstadion habe ich 1991 erlebt. Dank des kicker weiß ich, dass die Partie am Samstag, 16. März 1991 um halb vier stattgefunden hat. Thomas Allofs hatte die Gäste früh in Führung gebracht und Gerhard Poschner konnte eine Viertelstunde vor dem Abpfiff ausgleichen.
Ich war damals 16 und hatte noch keinen Führerschein. Meine Eltern haben mich damals extra zu dem Spiel gefahren und dafür die 150 Kilometer mit dem Auto (eine Strecke!) auf sich genommen. Noch spannender als das Spiel war die “dritte Halbzeit”.
Als ich mich nach Spielende Richtung Ruhrschnellweg aufgemacht habe, bin ich unvermittelt in eine Rotte Düsseldorfer Hooligans geraten, die mit Eisenstangen bewaffnet die Auseinandersetzung gesucht haben. Während Mum und Dad auf mich im Auto gewartet haben, mussten sie beobachten, wie ich tiefenentspannt durch die Haudegen spaziert bin und keine Miene verzogen habe.
Dieses Erlebnis hat mich nicht davon abgehalten, anschließend eine Dauerkarte für die Südtribüne zu ergattern und einen BVB-Fanclub (BVB Fanclub Amelunxen) zu gründen. - „Echte Liebe“ ist seit einiger Zeit der Slogan (Marketing-Sprech: Claim) unseres Vereins. Was macht den BVB für Dich zu einem ganz besonderen Verein?
Borussia Dortmund ist Fußball. Dortmund ist Borussia. Und nirgends wird Fußball intensiv gelebt und erlebt und “malocht”. Ich war zig Mal im Westfalenstadion und es ist jedes Mal wieder auf´s Neue etwas ganz Besonderes. Auch Freunde und Bekannte, die bisher wenig mit Fußball am Hut gehabt haben, sind begeistert von der ganz besonderen Atmosphäre im Stadion.
Und nicht nur live vor Ort springt der Funke über. Die Dortmunder haben seit dem Amtsantritt von Jürgen Klopp massiv Sympathien gewonnen. Auch wenn Klopp gelegentlich polarisiert, ist jedes Spiel etwas ganz Besonderes. Ohne den Trainer wären insbesondere die vergangenen drei Spielzeiten nicht möglich gewesen.
Doch unabhängig davon ist Borussia Dortmund mehr als der Trainer und mehr als die Spieler. Trainer und Spieler kommen und gehen. Der Verein bleibt. Und das ist Borussia. - Der BVB hat in dieser Saison in der Champions League zahlreiche Sternstunden gehabt. Welches Spiel in der Champions League ist Dir besonders nachhaltig in Erinnerung geblieben?
Ohne lange zu überlegen ist es das Malaga-Spiel, auch als “Das Wunder von Dortmund” bekannt. - Was war der Erfolgsgarant für diese außergewöhnliche Saison auf der europäischen Bühne mit sieben Siegen, vier Unentschieden und nur einer Niederlage?
Der Hauptanteil gebührt sicherlich Jürgen Klopp. Unser Trainer hat die vergangene Champions League Saison intensiv analysiert und die Fehler ausgemerzt. Das Ergebnis ist eine Borussia gewesen, die auf europäischer Bühne brilliert hat und die als “Todesgruppe” bezeichnete Vorrunde hervorragend gemeistert hat.
Nicht ohne Grund steht der BVB heute Abend um viertel vor neun im Finale und wird bei Abpfiff mindestens die zweitbeste Mannschaft Europas sein. - Wo und wie wirst Du das Finale am 25. Mai gegen Bayern München verfolgen?
Ich bin bei der Kartenverlosung leer ausgegangen und werde das Spiel mit meinen beiden Jungs live vor dem Fernseher verfolgen. - Soll Mario Götze – sofern er einsatzbereit ist – am Samstag Abend auflaufen?
Seit Mittwoch Nachmittag hat sich diese Frage erledigt. Mario kann nicht spielen.
- Welcher Spieler von Borussia Dortmund wird im Finale den Ausschlag geben?
Die große Stärke von Dortmund ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Deshalb glaube ich nicht, dass einzelne Spieler entscheidend sein werden, sondern die Gesamtsumme aller Akteure. Der eine wird für den anderen laufen, rennen und fighten, um den vor einem Jahr nicht für möglich gehaltenen Traum zu einem guten Ende zu bringen. - Dein Tipp für das Endspiel?
Ui, das ist eine schwierige Frage. Mein rationales Denken sagt mir, dass die Roten nicht zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren scheitern werden. Mein emotionales Empfinden hingegen erwartet einen knappen Sieg für den BVB 🙂 - Vervollständige den folgenden Satz: Borussia Dortmund gewinnt das Endspiel in Wembley, weil …
… sie es einfach verdient haben und Europa in dieser Saison rocken konnten! - Vervollständige den Satz: „Am Samstag Abend um 22:30 Uhr werde ich…“
… unabhängig vom Spielstand einfach nur stolz auf meine Dortmunder Borussia sein.
Alle fünf Beiträge des BVB-Redaktionsgespräch gibt es mit einem Klick auf: RedaktionsgesprächWembley.