Nach dem ersten Teil zum Test des Microsoft Surface Tablets, der sich mit dem Unboxing und den ersten Schritten beschäftigt hat, geht es heute mit dem zweiten Teil ans Eingemachte.
Social Media Apps auf dem Microsoft Surface
Als Social Media Junkie sind mir Twitter, Facebook und Google+ extrem wichtig. Wie haben sich die Apps in dieser Hinsicht auf dem Surface geschlagen?
Die Twitter-App habe ich mir als erstes angeschaut. Im Querformat sieht die Anwendung nicht wirklich schick aus, denn der Bildschirm wird nicht sinnvoll ausgefüllt:
Und auch im Querformat wirkt der einspaltige Aufbau nicht wirklich ansprechend. Außerdem werden – anders als bei der nativen Twitter-App – Fotos und andere Medien nicht direkt eingebunden.
Die Facebook-App krankt in Sachen Darstellung an den gleichen Krankheiten wie die Twitter-App. Der Bildschirm nutzt die App nur bedingt aus und wirkt ein wenig unstrukturiert. Und auch die Navigation ist alles andere als anwenderfreundlich:
Ein weiteres Ärgernis ist die nicht prinzipiell nicht kostenfreie App. Denn in der kostenlosen App werden ständig oben rechts Werbebanner eingeblendet. Für “günstige” 2,59 britische Pfund können diese Werbeeinblendungen entfernt werden. Hinzu kommt, dass die Anwendung nicht auf deutsch lokalisiert worden ist und damit einen Englisch-Deutsch-Sprachmischmasch bietet. Das kann besser gemacht werden und ist auf keinen Fall den Kaufpreis wert.
Und wie sieht es mit Googles sozialem Netzwerk aus? Eine Google+ – App konnte ich auch nach langer Suche nicht finden. Allerdings ist einzuwenden, dass alle Social Media-Dienste (Twitter, Facebook und Google+) problemlos per Browser zu erreichen sind.
Screenshots mit dem Surface und mit Windows RT erstellen
Schnell habe ich auch die Funktion herausgefunden, um Screenshots mit dem Surface unter Windows RT zu erstellen. Einfach die Windows-Taste, die auf dem Display unten in der Mitte platziert ist, gedrückt halten und anschließend auf die “Lautstärke leiser”-Taste auf der linken Seite drücken.
Der Screenshot wird dann direkt in der sogenannten Bildbibliothek abgespeichert und kann von dort aus weiterbearbeitet oder per E-Mail versendet werden.
Dazu wird in der Bildbibliothek einfach auf dem Screen auf der rechten Seite nach links gewischt und dort steht der Menüpunkt “Teilen” zur Verfügung. Noch einfacher geht es übrigens mit dem Symbol “Teilen”, das in der ersten Reihe der Tastatur zur Verfügung steht.
Die Musik und der Musikdienst Xbox Music
Das Surface hat auch einen eigenen Musikdienst an Bord. Unter Xbox Music können sich unzählige Musikstücke kostenlos angehört werden. Dazu ist nur ein kostenloser Xbox Music-Account erforderlich, der im Handumdrehen eingerichtet ist.Das Streamen von Musik ist genauso selbstverständlich wie das Verwalten der eigenen Musiksammlung.
Mit dem “Smart DJ” werden Playlists erstellt, die dem ausgewählten Künstler ähneln und die genre-mäßig übereinstimmen.Xbox Music war gleichzeitig für mich eine gute Gelegenheit, die Soundfähigkeiten des Surface zu testen.
Oben rechts und oben links befinden sich zwei Lautsprecher, die Stereosound produzieren und natürlich keine Klangwunder sein können. Doch der Sound ist für einen Flachcomputer gut und die Töne kommen klar und die Bässe mit ein wenig Wumms herüber.
Der Desktop
Das markante Markenzeichen aller Windows-Versionen ist der Desktop. Und auch beim Microsoft Surface muss der Nutzer nicht auf die bewährte Oberfläche verzichten. Unter der Kachel (im Windows 8-Jargon als “Tile” bezeichnet) “Desktop” verbirgt sich die klassische Windows-Oberfläche:
Dort können neben dem Internet Explorer auch die Microsoft Office Produkte Word 2013, Excel 2013, Power Point 2013 und One Note 2013 verwendet werden. Die Navigation über den Touchscreen (bedingt geeignet) und das Touchpad der Tastatur (perfekt!) ist ideal zum Arbeiten auf dem Desktop und geht gut von der Hand.
Ein Fazit – oder auch kein Fazit
Es fällt mir schwer, ein Fazit zum Microsoft Surface Windows RT Tablet mit 32 GB in kurze Worte zu fassen. Deshalb zähle ich als erstes die klasse und die weniger klasse Eigenschaften an dem neuen Pad aus dem Hause Microsoft auf und versuche mich anschließend an einer finalen Bewertung.
Was mir gut gefällt
- eine klasse und hochwertige Verarbeitung
- die einfache Erst-Installation
- das brillante Display
- die bei einem Tablet sonst nicht üblichen Anschlussmöglichkeiten mit USB, Audo und Video-Out sowie Card-Reader.
- die perfekte Integration von Excel und Word
- die E-Mail-Applikation
- das Handling mit dem Touch- Cover und die Tastatur
- die integrierte Front-Kamera, die perfekt für Skype-Telefonate ist und Videos in ausreichender Auflösung bietet
Was mir weniger gut gefällt
- anfangs ist mir die Navigation auf dem Home Screen schwer gefallen. Ich war ständig auf der Suche nach den Apps und konnte mich nicht intuitiv zurechtfinden
- eine “Zurück-Taste”, um die Anwendung zu verlassen oder im Menü einen Schritt zurück zu gehen, konnte ich nicht entdecken
- die nicht gerade große Auswahl im App Store und das Fehlen für mich wichtiger Apps wie ein RSS-Reader
- viele Apps im Store sind schwerpunktmäßig englischer/US-amerikanischer Herkunft und nicht deutsch
- die Akkulaufzeit von knapp vier Stunden ist nicht für ausgiebige mobile Sessions geeignet
Lohnt sich der Kauf? Wer braucht ein Microsoft Surface?
Nach diesen ganzen Eindrücken und einer ausgiebigen Testphase stellt sich die Frage: Wer kann von dem Microsoft Surface profitieren und für wen lohnt sich der Kauf?
Das Surface vereint das komfortable des Windows-Rechner mit den Annehmlichkeiten des Touchscreens. Insbesondere die Hardware ist klasse und braucht sich hinter der Android- und Apple-Konkurrenz nicht verstecken – im Gegenteil. So gut die Hardware ist, so viel Aufholbedarf gibt es in Sachen Software bzw. Apps. Das Angebot ist nicht mit Android und iOS vergleichbar, allerdings gilt zu berücksichtigen, dass Microsofts Einstieg in den Tablet-Bereich recht frisch ist.
Das Microsoft Surface hält sich in einem Preissegment auf, das von Mittelklasse-Notebooks besetzt wird und in dem es sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. In meinen Augen kann das Surface in Zukunft die perfekte Symbiose aus Tablet-Rechner und Personal Computer / Notebook werden. Ich sage bewusst “in Zukunft”, denn einige Aspekte am Microsoft Tablet müssen noch nachgebessert respektive gepimpt werden (siehe oben “Was mir weniger gut gefällt”).
Doch wenn diese Kinderkrankheiten ausgemerzt sind, ist das Surface ein ernstzunehmender Konkurrent für die klassischen Desktop- und Notebook-Nutzer. Denn nicht umsonst verlieren die großen und nur bedingt mobilen und nur bedingt handlichen Geräte immer mehr Marktanteile zugunsten von Smartphones und Tablets.
Noch Fragen?
Soweit meine Eindrücke vom Microsoft Surface Windows RT Tablet mit 32 GB. Habt ihr weitere Fragen zum Surface? Oder fehlen euch Aspekte, auf die ich nicht eingegangen bin?
Dann meldet euch bitte in den Kommentaren, damit ich darauf eingehen und eure Fragen beantworten kann.